Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
wundervolles Gefühl und macht mir gleichzeitig Angst. Wie kann ich am Ende einfach weggehen, wenn ich so empfinde?”
„Ich verstehe das Problem nicht”, erwiderte Mona. „Hat dieser Michael dich gefragt, ob du ihn heiraten willst?”
„Sei nicht albern.”
Mona seufzte, und Kyra stellte sich vor, wie sie die Augen verdrehte. „Du willst sachlich sein? Bitte sehr. Gehen wir die Sache auf deine analytische Art durch.”
Kyra grinste. „Gut.” Sie setzte sich an den Strand, das Telefon zwischen Ohr und Schulter geklemmt, um Muster in den Sand zeichnen zu können.
„Erstens: Du hast eine Menge Geld für diesen Urlaub ausgegeben. Dir die Verwirklichung deiner Träume entgehen zu lassen wäre unverantwortlich, was das Finanzielle angeht.”
Kyra musste lachen. Mona war der letzte Mensch auf dieser Welt, mit dem man über den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld reden konnte. Trotzdem hatte ihre Freundin wohl recht – wenn auch nur ein klein wenig.
„Zweitens bist du auf diese Insel geflogen, um ein wildes Abenteuer zu erleben. Sonne und Sex. Der vollkommene Inselurlaub. Du wolltest deinen vier Wänden und deinem überladenen Schreibtisch entfliehen und etwas erleben, oder?”
Kyras Wangen glühten, aber sie konnte es nicht leugnen. „Ja.”
„Drittens hattest du noch nie eine heiße Affäre.”
„Und weiter?” Frustriert warf Kyra eine Handvoll Sand in die Luft.
„Und deshalb wirst du es tun.
„Und was ist mit dem Weggehen? Ich habe es dir ja erzählt. Er hat mir das Gefühl gegeben …”
„Das spielt keine Rolle”, unterbrach Mona sie. „Weil du ihn nicht kennst. Sprich mir nach: anonym. Du verlässt ihn nicht wirklich, weil es ihn gar nicht gibt. Hast du nicht selbst gesagt, du seist dir nicht einmal sicher, ob Michael sein richtiger Name ist?”
„Ja, schon.” Danielle hatte ihr gesagt, die Mitarbeiter hätten keine Ahnung, und ein Michael befand sich nicht unter den Gästen. Auch wenn alles eine Lüge war, half Kyra das kaum weiter. „Ich weiß nicht …”
„Hör schon auf damit! Ich kenne dich besser. Du willst diesen Mann. Und du wusstest ganz genau, dass ich dir raten würde, es zu tun.”
Kyra schloss die Augen und wollte die Wahrheit nicht sehen. „Ich fühle mich schuldig deswegen.”
„Ach komm schon. Ich glaube dir ja, dass du dich schuldig fühlst, aber es ist albern. Du hast viel Geld für diesen Urlaub bezahlt, also kannst du auch etwas für dein Geld erwarten. Außerdem bist du der verantwortungsbewusste Mensch, den ich kenne. Du hast deine Familie und das Unternehmen zusammengehalten. Du wirst Harold heiraten …”
„Was du nicht gutheißt.”
„Nein, das tue ich nicht. Aber es passt zu dir. Ich habe es aufgegeben, dich davon abbringen zu wollen. Aber bis dahin solltest du dich ein wenig amüsieren. Dafür hast du ja schließlich bezahlt, oder?”
„Vermutlich.”
„Und wie ich schon die ganze Zeit sage – anonymer Sex mit einem Traummann, das meine Liebe, nenne ich eine Fantasie ausleben.”
Tony lag auf dem Bett, einen Eisbeutel unter dem Rücken, und starrte an die Decke, während er zu entscheiden versuchte, was er tun sollte. Er wollte diese Frau, fürchtete jedoch, dass sie sich erneut von ihm abwenden würde.
Jemand klopfte an seine Tür.
Stöhnend setzte er sich auf und massierte instinktiv seine schmerzenden Muskeln. „Herein.”
Die Tür ging auf, und Stuart trat ein. „Ich gehe herum, um die Gäste darüber zu informieren, dass wir heute Nacht ein weiteres Unwetter bekommen.”
„Ja, ich weiß. Das wird wohl die Strandparty ruinieren.” Seit einigen Tagen hatte Tony die Flugzettel für die Party am Weststrand gesehen. Tony hatte nicht hingehen wollen, aber Michael. Wenn nicht zu der eigentlichen Party, dann wenigstens, um sie zu beobachten und aufzupassen, dass niemandem etwas Unvorhergesehenes passierte.
Stuart zuckte die Schultern. „Das Unwetter soll uns nicht vor zwei Uhr morgens erreichen. Merrilee hat vom Festland angerufen und gesagt, solange wir genug Jeeps und Fahrer haben, um die Gäste zu ihren Unterkünften zurückzufahren, falls das Unwetter doch eher losbricht, kann die Party ruhig stattfinden.” Er schaute sich in der Hütte um. „Werden Sie kommen?”
„Vielleicht.” Tony dachte an Kyra und fragte sich, ob sie auch da sein würde.
„Sie sollten kommen.”
„Ich sollte?”
Stuart errötete ein wenig und schaute zur Frisierkommode, vor dessen Spiegel die schwarze Augenklappe lag. „Ja, das sollten
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