Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Herzen vorgeht. Das können nur Sie.”
„Aber …” Sie hielt unentschlossen inne. „Aber die Formulare, all die Fragen … Ich habe Ihnen so viel darüber erzählt, was ich möchte, wie ich empfinde.”
„Und ich versichere Ihnen, dass alle Ihre Informationen analysiert und verwendet wurden.” Merrilee schob ihren Brotteller beiseite und nahm Kyras Hand. „Vergessen Sie nicht, dass es sich um Ihre Fantasie handelt. Ein Großteil muss von Ihnen kommen. Ich bin nur …”, sie wedelte mit der freien Hand, als suche sie nach dem richtigen Wort, „… der Regisseur eines improvisierten Stückes. Der Rahmen ist vorgegeben, aber sehr viel von der Geschichte kommt von den Schauspielern selbst.”
Sie lächelte beruhigend, doch es half nicht, Kyra die Nervosität zu nehmen. „Und wenn ich mein Stichwort verpasse?”
Merrilee drückte sanft ihre Hand und ließ sie los. „Das werden Sie nicht.”
Kyra nickte schwach und fragte sich, ob sie die Gelegenheit, ihre Träume zu verwirklichen, erkennen würde, wenn sie sich präsentierte. Noch entscheidender war jedoch, ob sie überhaupt den Mut haben würde, ihre Fantasien auszuleben.
Die Antwort darauf war ein entschiedenes und nachdrückliches Ja.
„Wir beide haben eine Abmachung”, sagte Merrilee, als könnte sie ihre Gedanken lesen. „Meine Rolle besteht darin, die Bühne vorzubereiten.”
„Und meine Rolle?”, fragte Kyra. Eine nervöse Erregung breitete sich in ihr aus.
„Die ergibt sich vielleicht, wenn Sie am wenigsten damit rechnen. Aber Sie werden es wissen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Und das, meine Liebe, ist der Moment, zur Tat zu schreiten.”
2. KAPITEL
Anthony Michael Moretti klemmte sich das Handy zwischen Schulter und Ohr und versuchte das Gleichgewicht zu behalten, während er eine schwarze Jeans anzog.
„Also komm schon, Kumpel”, beharrte Alan. „Gib’s zu. Hatte ich nicht recht? War ein bisschen Abwechslung nicht genau das, was du brauchtest?”
Tony lachte leise und stellte fest, wie sehr er die Neckereien seines Freundes in der letzten Woche vermisst hatte. Acht Monate lang hatte er in der Hölle gelebt, in der Alan sein einziger Lichtblick gewesen war. Amy jedenfalls war nicht für ihn da gewesen. Obwohl sie zwei Jahre lang zusammengewohnt hatten, war sie an dem Tag davongelaufen, an dem er nach dem Unfall aus dem Krankenhaus kam.
„Die Idee war wirklich nicht schlecht”, gab Tony zu. Tatsache war jedoch, dass er, obwohl er zur Erholung und Entspannung hergekommen war, hier viel mehr bekommen hatte als erwartet.
Dank Merrilee fühlte er sich fast wieder normal, sobald die Dunkelheit über die Insel hereinbrach. Und darüber konnte er nicht klagen. Tagsüber jedoch … nun, am Tage war er noch der gleiche alte Tony, ein zernarbter, gebrochener Mann.
„Ich habe dir ja prophezeit, dass ein Inselurlaub genau das ist, was du brauchst. Verdammt, Moretti. Strände voller Bikini-Schönheiten, die sich in der Sonne aalen … Kein Wunder, dass sie diesen Ort eine Fantasie-Insel nennen.”
„Das stimmt”, erwiderte Tony unverbindlich, während er in den auf dem Boden der Hütte verstreuten Kleidungsstücken wühlte. Es schien, als sei alles, was er besaß, entweder schwarz oder weiß, was die Suche noch erschwerte.
„Ich habe dich auf diese Insel geschickt, obwohl ich selbst hätte fahren können”, erklärte Alan. „Du bist nicht der Einzige, der ein bisschen Urlaub gebrauchen kann.”
„Dann komm und leiste mir Gesellschaft.”
„Ha! Damit ich dir alle hübschen Frauen stehle? Auf keinen Fall.”
Tony lächelte, da Alan ihn nur aufzog. Sein Freund wusste am besten, wie sehr der Unfall Tony erschüttert hatte. Schließlich hatte er ihn auf diese Insel geschickt, nachdem lange Gespräche, Bier und schlechte Filme nicht geholfen hatten.
„Bist du noch da?” Alan klang besorgt, und Tony fühlte sich schuldig. Schließlich ging diese Reise auf Alans Kosten, also sollte er wenigstens versuchen, fröhlich zu klingen.
„Ich bin noch da. Ich habe nur den Strand beobachtet. Ein paar Mädchen spielen Volleyball.”
Alan stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Aha! Ich hatte recht, nicht wahr? Du hörst dich tatsächlich schon viel besser an.” Er machte eine Pause. „Dir geht es doch besser, oder?”
„Klar”, versicherte Tony ihm, nicht sicher, ob die Antwort die Wahrheit oder eine Lüge war. Wahrscheinlich von beidem etwas. „Mir geht es gut.”
„Das freut mich zu hören.” Ein leises Klingeln
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