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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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dabei belassen. Falsch gedacht. Sie wäre besser bedient gewesen, wenn sie weiter gefroren hätte. Dann wäre ihr diese Scheißsituation erspart geblieben.
    Er war in sie verliebt, seit jenem Augenblick, als sie sich ein Gedicht von ihm gewünscht hatte, und da lag das Problem: Verliebte konnten nicht mehr klar denken. Seine Ratio hatte empfindliche Aussetzer. Folglich hatte er ausgeblendet, dass sie mit einem anderen Mann zusammen lebte und arbeitete, dass sie sich allein gelassen fühlte und sehr verletzlich war.
    Was musste sie jetzt von ihm denken? Vermutlich war er für sie gestorben. Wie bekam man eine Frau dazu, einen zu hassen: Verführ sie ein-, zweimal, dann sagst du uff, tut mir leid, das mit uns beiden hätte nie passieren dürfen. Lass uns so tun, als wäre nichts gewesen.
    » Es tut mir leid, Lily.«
    » Okay, okay, das Thema hatten wir bereits. Und weißt du was? Mir tut es auch leid. Aber keine Sorge, es wird nicht wieder vorkommen.« Sie knallte heftig ein Buch in die Kiste. » Tu, was du nicht lassen kannst, und verschwinde.«
    Sie knallte das nächste Buch hinterher und wirbelte zu ihm herum. » Wie laufen eigentlich deine Ermittlungen, William? Du hast mir noch gar nicht erzählt, ob du inzwischen ein Stück weitergekommen bist und so. Macht mir nicht den Eindruck, als hättest du in der Geschichte mit Robbie grandiose Erfolge zu verbuchen.«
    Als er sprach, sah er sie nicht an. » Ich bleibe jedenfalls am Ball und verfolge gleichzeitig mehrere Spuren.«
    » Wow, wie clever von dir. Und was ist dabei herausgekommen? Das Buch ist weg, Robbie ist weg, und meine Ersparnisse sind ebenfalls futsch. Hauptsache, du hast dein Vergnügen gehabt.« Sie hob gereizt die Stimme, brüllte ihn an: » Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
    » Ich verstehe ja, dass du sauer auf mich bist, aber so schaut es eben aus. Momentan jedenfalls.«
    Sie schleuderte wütend weitere Buchtitel in die Kiste und schnaubte: » Ach, lass mich in Ruhe.«
    » Ich gebe zu, es ist nicht besonders viel, aber vermutlich erfahr ich bald mehr.«
    Von draußen drangen Stimmen zu ihnen. Wie es schien, waren es zwei Leute. Lily lief zur Tür und trommelte dagegen.
    William zischte: » Lass das. Du weißt nicht, wer es ist.«
    » Du spinnst wohl«, versetzte sie. » Vermutlich machst du deinen Job schon zu lange.«
    Jemand klopfte von außen an die Tür, Suzy sagte irgendwas auf Vietnamesisch.
    » Das sind Suzy und Tranh«, sagte sie und hämmerte abermals laut rufend auf die Tür ein.
    » Lily? Bist du da drin? Ich hab die Polizei angerufen. Bleib, wo du bist.«
    Bleib, wo du bist. Verdammt guter Tipp. Etwas anderes blieb ihnen auch gar nicht übrig. Lily schüttelte den Kopf und rief durch die Tür: » Suzy, ich bin hier drin und bin okay– zumindest körperlich. Geh hoch ins Schlafzimmer und hol den Schlüssel. Er ist in der kleinen Vase mit den Häschen drauf.«
    Sie hörte, wie Suzy die Stufen hinauf- und wieder hinunterstampfte, kurz darauf sprang die Tür auf.
    » Lily! Oh Himmel, was war denn hier los?«, rief Suzy und umarmte sie.
    » Dreimal darfst du raten, Suze. Wonach sieht es denn aus? Hi, Tranh.«
    Suzys Mann, ein erfolgreicher Börsianer in Businessanzug und Krawatte, schaute sich um und schüttelte den Kopf. Sein Handy piepste, und er las die SMS. » Sorry, ich muss los!« Er küsste seine Frau und Lily und verschwand.
    Suzy entdeckte William im Lagerraum und grinste vielsagend. Sie knuffte Lily heimlich in die Seite.
    » Hallo, William.«
    » Hallo, Suzy.«
    » Mir ist schweinekalt und ich muss wahnsinnig dringend aufs Klo«, grummelte Lily. Sie drängte sich an Suzy vorbei und lief die Stufen hinauf. Fest entschlossen, sich erst wieder blicken zu lassen, wenn William den Abflug gemacht hätte.
    » Ich warte noch, bis die Polizei hier ist«, rief er ihr nach.
    » Tu, was du nicht lassen kannst«, fauchte sie zurück. » Gib meinetwegen deinen Senf dazu, du Intelligenzprotz.«
    Suzy blickte zu William und wackelte mit den Augenbrauen. » Sie sehen aus, als könnten Sie einen Kaffee vertragen, Schätzchen. Ich bin gleich zurück.«
    Kaum saß Lily auf der Toilette, atmete sie erst einmal tief durch. Dann schlüpfte sie in die Dusche und stellte sich unter den heißen Wasserstrahl. Ahhhh, die Wärme tat gut. Sie war halb erfroren. Dieser verdammte Kerl. Dieser verdammt, verdammt nutzlose Kerl! Der Typ war für sie gestorben. Sie verteilte einen Klecks Shampoo auf ihren Haaren und massierte es gründlich ein. Der Job kam

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