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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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wärmende Arme, eine tröstliche Umarmung, vielleicht rubbelte er ihr sogar sanft den Rücken. Sie war kalt wie ein Eiszapfen und kuschelte sich mit ihrem Rücken an ihn. Er legte einen Arm um Lily und zog sie sanft an sich.

10
    » Was meinst du, wie spät es ist?«, fragte Lily eine kurze Weile später. Eigenartig, aber das Du ging ihr genauso glatt über die Lippen wie ihm.
    » Keine Ahnung«, flüsterte er in ihr Haar.
    In Williams wärmender Umarmung entspannte sie sich ein wenig.
    Er bettete seine Hand sanft auf ihren Arm. Sie fühlte seinen warmen Atem in ihren Haaren, an ihrer Halsbeuge. Ihre sämtlichen Instinkte signalisierten ihr, sich umzudrehen und ihn zu umarmen. Das wollte sie schon, seitdem er sie das erste Mal auf der Straße angelächelt hatte. Bevor sie erfahren hatte, wer er war und was er von ihr und Robbie wollte.
    Sie drehte sich in seiner Umarmung und schaute ihn an. Er umschloss mit seinen Händen ihr Gesicht, suchte im Dämmerlicht ihren Blick, seine Pupillen groß und schwarz. Er raunte leise ihren Namen, woraufhin sie den Kopf hob und ihn küsste. Ihre Wange rieb sich an seinem kratzigen Kinn. Ihr Kimono glitt vorn auseinander, und seine Hand umschloss ihre Brust. Sie schob sein Shirt hoch, schnupperte den hypnotisierenden Duft seines Körpers und vergaß, wie kalt es im Zimmer war und dass sie entsetzlich fror.
    Er küsste sie stürmisch, und Lily erwiderte hungrig seinen Kuss, ihre Finger an seinen Lippen, auf seinen Schultern, seinem Rücken, seine Haut heiß und glatt. Sie war seit sechs Jahren mit Robbie zusammen und geschockt über sich selbst, trotzdem verzehrte sie sich nach William. Sie merkte nicht, dass sich das Tischbein in ihren Schenkel grub, sie riss ihn an sich, sein Mund bedeckte ihren, er stöhnte erschauernd ihren Namen, grub sein Gesicht in ihren Nacken. Dann lagen sie ganz still, eng umschlungen, als könnten sie nie mehr voneinander lassen.
    » Wenn du meine Freundin wärst«, flüsterte er rau, » würde ich dich keine Minute lang allein lassen, ach, was sag ich, nicht mal eine Sekunde.« Er schmiegte sein Gesicht an ihres, warme Haut streifte ihre langen, dichten Wimpern.
    » Ich dachte, das hier gehört zu deinem Job. So’ne Art persönlicher Service, weil ich zu blöd war, den Schlüssel einzustecken«, flüsterte sie und schob ihm eine schwarze Strähne aus der Schläfe.
    » Das hier hätte nie passieren dürfen«, gab er zurück und hielt sie an sich gepresst.
    Sie glitt mit ihren gespreizten Fingern über seinen Körper, durch seine dunkle Brustbehaarung, über seinen Waschbrettbauch.
    Er fixierte sie, quasi Nasenspitze an Nasenspitze. Und rieb seine Erektion an ihren Schenkeln. Er streichelte ihre Brüste, knabberte zärtlich an ihren Knospen, während sein Atem schneller ging. Ihre Blicke verschmolzen. Er drang behutsam in sie ein. Sie umklammerte seine Schultern, schlang ihre Schenkel um seine Hüften, versank in seinen Augen wie in einem abgründigen See.
    » Ich glaube, ich könnte ewig so weitermachen«, hauchte er.
    Dieselben Augen, die ihr auf der Straße ein Lächeln abgetrotzt hatten, klebten an ihren, als wollte er in ihrer grauen Iris lesen. Was, hätte sie nicht zu sagen vermocht. Wie erregt sie war? Ob sie mit den Gedanken bei ihm war oder ganz woanders? Ihre Zungenspitze glitt über seine Lippen, er umschlang sie leidenschaftlicher und hielt in seinen Bewegungen inne, wartete auf sie. Es war ihr egal, ob sie kam oder nicht– jedenfalls dieses eine Mal–, sie wollte ihn bloß spüren, dieses himmlische Gefühl auskosten, und das war ihr wichtiger als ein Orgasmus. Sie wollte, dass er für immer in ihr blieb, wie er vorhin gesagt hatte.
    Er griff mit einer Hand zwischen ihre Leiber und streichelte sie hingebungsvoll, dabei sah er sie unablässig an. Sobald sie ihre Hüften auch nur einen klitzekleinen Hauch bewegte, dachte Lily entrückt, wäre alles zu spät. Damit würde sie einen Taumel der Ekstase auslösen, der in einen kurzen, rauschhaften Höhepunkt mündete. Sie konnte sich jedoch nicht mehr kontrollieren. Ließ sich fallen. Schrie ihre Lust laut heraus und schloss zum ersten Mal die Augen.
    Sie lagen eng umschlungen, den Kimono nachlässig über ihre erhitzten Körper gebreitet. Ein Wagen bretterte durch die Straße.
    » Ich mag gar nicht gefunden werden«, murmelte sie. Sie wollte unter der dünnen Seide liegen bleiben, ihr Gesicht dicht an seinem, ihre Körper noch immer vereinigt.
    » Keine Chance, irgendjemand findet uns garantiert.

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