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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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für ihn an erster Stelle. Das hatte er ihr unmissverständlich klargemacht. Hatte er bloß so zum Spaß mit ihr geschlafen? Nein, sie war mit dem Herzen dabei gewesen und er auch, das fühlte sie. Es war bestimmt nicht passiert, weil sie sich an ihn gekuschelt hatte, oder? Außerdem waren sie beide alt genug, um…
    Unvermittelt wurde die Tür zum Bad aufgerissen, und sie kreischte panisch auf.
    » Ich bin’s bloß«, rief William. » Die Polizei ist da. Ich sprech mit ihnen.«
    Sie steckte ihren schaumigen Kopf durch den Duschvorhang. » Vielen Dank, aber ich sprech mit ihnen. Es geht um mein Haus, mein Geschäft und meinen Freund, der verschwunden ist. Dein Job ist es, dieses unsägliche Buch für deine Mafiakumpel aufzutreiben. Und das Buch ist sowieso nicht mehr hier, also verzieh dich.«
    Er starrte sie sekundenlang an, dann riss er ihr den Duschvorhang aus der Hand, zerrte ihn beiseite, trat zu ihr in die Dusche und packte ihren glitschigen Körper. Er küsste sie hart, so hart, dass ihre Lippen schmerzten. Dabei drängte er sie vor die kalten Fliesen, und sie versuchte entrüstet, sich von ihm wegzudrehen. Er hob ihr Gesicht an seins, woraufhin sie die Lider zusammenpresste, um ihn nicht anschauen zu müssen.
    » Wir sind noch nicht fertig«, flüsterte er rau, sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Sie stemmte ihre Handflächen auf seine Brust und schob ihn von sich. » Geh weg«, zischte sie, Sekunden bevor jemand die Treppe hochrief: » Ms. Trevennen?«
    Sie funkelten einander an. Sein Hemd war klatschnass, stellte sie mit diebischer Genugtuung fest.
    » Sag ihnen, ich bin gleich da.«
    William ging hinunter, und sie trocknete sich hastig ab, zog Bluejeans, ein weißes T-Shirt und Schuhe an. Auf halbem Weg die Treppe hinunter fiel ihr siedendheiß ein, dass sie vergessen hatte, einen BH anzuziehen. Sie verschränkte vorsichtshalber die Arme vor der Brust, als der Ermittlungsbeamte ihr Fragen stellte, während seine beiden Kollegen die untere Etage inspizierten.
    » Ich hab geschlafen und wurde von einem merkwürdigen Geräusch geweckt. Da ich mich nicht traute, nach unten zu gehen, rief ich… äh… William an. Er hat sie verjagt.«
    Der Polizeibeamte schrieb alles mit und fragte: » In welcher Beziehung stehen Sie zu Mr. Isyanov?«
    Äh… wir sind Freunde«, sagte sie leicht pikiert.
    » Wohnen Sie allein hier?«
    » Nein, mit meinem Partner Robbie Schwartzman, er ist aber… weg… geschäftlich.«
    » Soso geschäftlich. Was macht er denn?«
    » Wir führen ein Antiquariat mit Büchern und Karten. Ab und zu reisen wir ins Ausland, um neue Ware anzukaufen.«
    Der Beamte nickte. Er erklärte ihr, dass sie eine Kopie seines Berichts für die Versicherungsgesellschaft bekommen würde, und riet ihr, moderne Sicherheitsschlösser einzubauen und umgehend die Polizei zu informieren, falls sie etwas Verdächtiges bemerkte. Das bezweifelte Lily. Die Typen würden sich bestimmt nicht mehr blicken lassen.
    Nachdem die Polizei weg war, starrte sie missmutig auf das Chaos in ihrem Laden.
    » Du hast das einzig Richtige getan, indem du nicht erwähnt hast, dass Robbie spurlos verschwunden ist«, sagte William.
    » Ach ja?«, fauchte sie. » Du findest das also richtig? Und was ist, wenn sie Robbies Leiche finden und feststellen, dass er ermordet wurde? Dann werden sie mich bestimmt löchern, wieso ich sein Verschwinden nicht gemeldet hab. Und dann soll ich vermutlich antworten, oh, Mr. Isyanov wollte die Suchaktion nach einem speziellen Buch nicht gefährden, dabei wäre uns Robbie bloß lästig gewesen.« Sie fuhr sich mit den Händen durch ihre feuchten, zerwühlten Haare. » Ich fass es nicht. Das war total bescheuert von mir; am besten, ich ruf nochmal bei der Polizei an. Ich meine, was hast du bisher erreicht, außer…«
    Sie hielt inne. Was machte es für einen Sinn, das Ganze wieder aufzurollen? Er fixierte sie schweigend.
    » Warum gehst du nicht einfach?«, meinte sie unschlüssig. » Wie du siehst, hab ich noch jede Menge zu tun.«
    Er trat wortlos über die verstreuten Bücher hinweg und glitt durch die Ladentür ins Freie.
    Lily ging nach oben und warf sich auf ihr Bett. Sie zog sich die Bettdecke über den Kopf und dachte nach. Sie musste im Geschäft aufräumen und saubermachen, Otto zum Check-up zum Tierarzt bringen, sich schon mal rein prophylaktisch um eine Beerdigung kümmern und sich die Pulsadern aufschneiden. Nach einer kurzen Weile stand sie seufzend auf, streifte das Top hoch, zog

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