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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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womöglich als Geistesgestörte oder Stalker oder so. Du denkst, es ist grotteneinfach, mit Männern klarzukommen? Glaub mir, das ist es nicht.« Der Ober goss den Wein ein, und sie trank einen Schluck. » Ich hab da so meine Strategien, aber– und ich weiß, meine Mitschwestern würden mir deswegen am liebsten an die Gurgel gehen– bisweilen hätte ich gern eine Burka.«
    » Ja«, meinte er. » Das kann einem auf Dauer lästig werden, nicht?«
    » Lästig werden? Von Typen verfolgt zu werden, die auf Blondinen stehen? Oder die unverschämten Kerle, die allen Ernstes fragen, ob mein Blond echt sei und welche Farbe meine Schamhaare haben? Stell dir das bloß mal vor!«
    » Das ist verdammt nervig, nicht?«
    » Du sagst es. Klar möchte ich, dass der Mann, den ich liebe, mich attraktiv findet, aber sonst keiner.«
    » Folglich darf ich dir keine Komplimente wegen deiner großen grauen Augen machen?«
    » Nein, nur wenn du in mich verliebt bist.«
    Er sah hastig weg.
    Die carciofi alla romana zu essen war zwar eine Wissenschaft für sich, trotzdem schmeckten die gedünsteten Artischocken köstlich. William zeigte ihr, wie man die Blätter herauszog, und Lily zuzelte sie mit den Zähnen aus, genoss den nussig-milden Geschmack. Nach ein paar Schlucken Wein entspannte ihr Begleiter sich ein wenig, und sie beschloss, ihm eine etwas heikle Frage zu stellen.
    » Erzähl mir von deinen Katastrophen-Beziehungen.«
    Er legte ein abgenagtes Blatt auf den Resteteller: » So, wie du das sagst, gehst du davon aus, dass es durchweg Katastrophen waren. Da muss ich dich jedoch enttäuschen. Ich hatte einige schöne, harmonische Beziehungen, die in Freundschaft auseinandergingen, als es mit der Chemie nicht mehr stimmte.«
    » Wie leidenschaftlich, William. Mir wird schon beim Zuhören schwindlig vor Leidenschaft.«
    Er antwortete grinsend: » Die Engländer haben es nicht so mit der Leidenschaft.«
    » Irrtum, du bist russischer Abstammung, erzähl mir nicht, dass in deiner Vergangenheit keine einzige tragische Leidenschaft schlummert.«
    » Ich glaube nicht an diesen Vererbungskäse, von wegen russische Seele und so. Das halte ich für ziemlichen Quatsch.«
    » Ist ja auch egal. Gib deinem Herzen einen Stoß, und rück endlich raus mit deinem reichen Erfahrungsschatz.«
    Die Linguine wurden serviert. Lily, die ihre mit Parmesan bestreute, wartete gespannt auf Williams Enthüllungen.
    » Natürlich hatte ich Beziehungen, Lily, kürzere und längere. Keine hat mich letztlich vom Hocker gehauen.«
    Sie musterte ihn mit einem verständnisvollen Blick und konzentrierte sich dann darauf, die Linguine mit der Gabel auf ihrem Löffel zu drehen und in den Mund zu schieben.
    » Es ist nicht so, dass ich keine feste Partnerschaft gewollt hätte, aber es hat sich einfach nicht ergeben. Und in meinem Job ist es besonders schwierig, eine gut funktionierende Beziehung zu haben.«
    » Ja, das sehe ich, außerdem kannst du ganz schlecht relaxen, stimmt’s? Wollen wir noch was trinken?«
    Er bestellte eine weitere Flasche Wein, und der Mond, inzwischen hoch oben am Himmel, strahlte milchig weiß auf die beiden herab.
    » Erzähl mir von deiner Familie. Ich finde andere Familien spannend, weil ich nie wirklich eine eigene hatte.«
    » Und deine Mutter und deine Schwester, ist das etwa nichts?«
    » Mum arbeitete die meiste Zeit und opferte sich für ihre Patienten auf. Abends war sie immer fix und alle. Poppy ist um einiges älter als ich. Sie gluckte damals ständig mit ihren Freundinnen zusammen und wollte nicht, dass ihre kleine Schwester da mitmischte. Jetzt ist sie verheiratet und zieht stolz und glücklich drei Mini-Rinderbarone groß.«
    » Würdest du mit ihr tauschen wollen?«, fragte William. Er trank einen Schluck Wein.
    » Also, die zwanzigtausend Rindviecher kann sie gern behalten, aber am Herd stehen, Marmelade einkochen, einen Wurf tapsiger niedlicher Schnauzerwelpen um die Füße und ein paar blonde Kinder, die mit ihrem heiß geliebten, treu sorgenden Dad auf der Wiese herumtollen, fände ich gar nicht übel.«
    » Klingt grausig.«
    » William«, sagte sie und fixierte ihn milde belustigt, » das ist ein reines Fantasiegespinst. Grundgütiger, nimm das bloß nicht ernst.«
    Er schob lachend seinen Teller beiseite. » Ich vermute, die meisten Leute träumen von so was Ähnlichem.«
    » Hey, nicht vom Thema ablenken. Jetzt ist deine Familie dran. Los, erzähl.«
    Der Hauptgang, gegrilltes Schweinefilet an Fenchelgemüse, wurde

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