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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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Amaro tranken.
    Sie blieben vor einer hell erleuchteten Gelateria stehen.
    » Das musst du unbedingt probieren«, sagte er. » Das beste Gelato in ganz Rom.«
    Sie reckte den Kopf über die Eistheke, bestaunte die vielen bunten Sorten, dann drehte sie sich wieder zu ihm um. » Mmh, sieht das lecker aus, da kann ich nicht widerstehen.«
    Sie zeigte auf die Sorten, die sie probieren wollte, woraufhin William auf Italienisch mit dem Eisverkäufer diskutierte, der großzügig Gelato in ein Hörnchen strich. Als Lily beide Hände hochreckte, um das bombastische Eis in Empfang zu nehmen, deutete William mit einem Kopfnicken zu dem Eisverkäufer. » Er meinte anerkennend, ich hätte einen fabelhaften Geschmack, was Frauen angeht, aber mehr sag ich dir nicht.«
    » Gut. Mmmh, ist das lecker, willst du auch mal?« Sie nahm das Löffelchen, das in dem Eiscremeberg steckte, und hielt es ihm an die Lippen. » Ich füttere dich gern.«
    » Ja?«, meinte er weich und drängte in der Dunkelheit dicht an sie heran.
    » Mmh-ja. Komm, probier noch ein Löffelchen.« Dann schwenkte sie mit ihrem Eis halb von ihm weg, fasste seine Hand und sagte: » Das war’s, mehr gibt’s nicht. Der Rest ist für mich.«
    » Du raffiniertes kleines Biest.«
    » Dumm gelaufen«, strahlte sie.
    Er schloss die schwere Eichentür auf, dann liefen sie die drei Treppen hinauf in ihr Apartment. Lily stöhnte theatralisch und sank auf die Couch.
    » Puh, ich hab zu viel gegessen. Wenn ich das mit dem Eis geahnt hätte, hätte ich mich vorher ein bisschen zurückgehalten.«
    William, der sich an den Tisch gesetzt hatte, öffnete seinen Laptop. Der Computer begann zu surren. Er starrte auf den Bildschirm und bewegte die Maus. Gelegentlich klickte es leise.
    » Die Personalabteilung bei Weston’s hat einen guten Riecher. Du bist dein Geld wert«, giggelte Lily.
    » Wir halten uns immer zur Verfügung, das ist unser Job«, murmelte er.
    Sie betrachtete sein Profil, erhellt von dem bläulichen Lichtschein des Bildschirms, und wünschte sich heimlich, er würde sie küssen.
    Er war ganz anders als Robbie. Robbie hätte ihr Giggeln als Aufforderung verstanden, dass sie Lust auf ihn hatte. Folglich hätte er nicht lange gefackelt und sie gleich hier auf dem Sofa vernascht. Er fasste so ziemlich alles als versteckten Hinweis auf, dass eine Frau scharf auf ihn war, selbst wenn sie sich die Nase putzte. William war nicht so, obwohl sie sich bisweilen wünschte, er hätte wenigstens ein bisschen was von Robbie. Sie stand auf und schlenderte zum Tisch, neigte sich vor, küsste ihn sanft auf die Wange und flüsterte: » Gute Nacht.«
    Er schloss zwar die Augen, als sie ihn küsste, aber das war auch schon alles. Dann konzentrierte er sich abermals auf seinen Computer. Sie schloss die Läden vor ihrem Zimmerfenster und krabbelte in das breite Bett, das für sie allein viel zu groß war.

14
    Als Lily sich am nächsten Morgen aus dem Bett bequemte, war William schon weg. Er hatte ihr keine Nachricht hinterlassen. Da sie nur einen Schlüssel hatten, saß sie in dem Apartment fest. Um sich die Zeit zu vertreiben, wischte sie auf den Bücherregalen Staub und inspizierte die Schränke in der Küche. Manchmal lief sie ans Schlafzimmerfenster und hielt nach ihm Ausschau.
    In der Küche fand Lily sämtliche Zutaten, um Pfannkuchen zu backen. Sie bereitete den Teig vor und deckte den Tisch. Danach setzte sie sich gemütlich auf das Sofa und vertiefte sich in ihr Buch. Als er gegen Mittag immer noch nicht auftauchte, begann sie sich Sorgen zu machen.
    Gegen ein Uhr spähte sie zum vielleicht tausendsten Mal aus dem Schlafzimmerfenster. Gott sei Dank, er bog eben um die Ecke. Ihr Herz machte einen freudigen Salto, denn er sah umwerfend aus, wie er durch die Gasse schlenderte. Lässig die Hände in den Taschen, schob er an den geparkten Vespas vorbei. Lily pfiff, er sah sie und grinste. Prompt hatte sie Schmetterlinge im Bauch.
    Sie löste sich vom Fenster, atmete mehrmals tief durch, und als er die Tür aufriss, fiel sie ihm vor Erleichterung nicht um den Hals, sondern baute sich in gestellter Entrüstung vor ihm auf.
    » Am liebsten würde ich dir eine Mordsszene machen und dir eine Schüssel kalte Spaghetti an den Kopf werfen. Das hätte Sophia Loren auch getan, wenn ihr Mann so lange ausgeblieben wäre.«
    » Ah, Lily, ich glaube, du guckst zu viel Fernsehen«, sagte er und wieherte los.
    Im Wohnzimmer warf er sich auf das Sofa, lehnte sich in das Polster und schloss die Augen.

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