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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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vermutlich nicht. Außer meiner Schwester, die ich alle Jubeljahre mal sehe, und ein paar obskuren Verwandten, die ich kaum kenne, habe ich niemanden. Das Haus in Paddington ist alles, was ich habe, Robbie ist alles, was ich habe.« Sie hob die Stimme: » Und er liebt mich!«
    Williams Blick glitt zu ihr. » Deshalb hat er sich das Buch geschnappt und eure gesamten Ersparnisse und ist getürmt? Aus lauter Liebe zu dir lässt er dich ohne einen Cent sitzen und nimmt billigend in Kauf, dass dir ein Haufen krimineller Elemente einen unangenehmen Besuch abstatten. Obwohl er sich an zehn Fingern abzählen konnte, dass sie es auf ihn abgesehen haben.«
    Sie nickte. William schüttelte milde fassungslos den Kopf.
    » Es macht Sinn. Wenn er mich nicht lieben würde, würde er nicht versuchen, mich zu verletzen. Mal ehrlich, einen empfindlicheren Coup als den finanziellen Knock-out hätte er nicht landen können, stimmt’s? Er hat alles probiert– also: verprügelt hat er mich nicht–, aber wer weiß, wenn wir zusammenbleiben, könnte auch das passieren.«
    » Hab ich das richtig gehört: ›Wenn wir zusammenbleiben‹?«
    Bevor sie antworten konnte, klopfte es an der Tür. William sprang auf und lief aus dem Wohnzimmer. Sie lauschte angestrengt, hörte aber lediglich zwei männliche Stimmen, die sich leise auf Italienisch unterhielten. Dann fiel die Tür ins Schloss. William kehrte mit einer CD zurück.
    » Was ist da drauf?«, wollte sie wissen.
    » Namen, die mich interessieren. Listen von Razzien und Festnahmen, die in der letzten Zeit stattgefunden haben, und dergleichen.«
    » Wird so was nicht streng unter Verschluss gehalten?«
    Er schob die Disc in den Laptop, und als es leise surrte und blinkte, meinte er: » Das ist ja das Schöne, wenn man hier ermittelt; die meisten Informationen sind käuflich, sofern man bereit ist, anständig dafür zu löhnen. Italien ist ein gefährliches Pflaster, bei Weitem risikoreicher als Australien, aber dafür ist es auch korrupter.«
    » Schön zu wissen«, ätzte sie. » Ich schätze, du wirst die nächsten Stunden damit verbringen, dir die Namen auf der CD reinzuziehen, hm?«
    » Es ist mein Job. Ich bin nicht hier, um zu shoppen oder durch irgendwelche Ruinen zu latschen.«
    » Wenn es bloß ein Job ist, wozu hast du mich dann überhaupt mitgenommen?«, erkundigte sie sich.
    Er blieb ihr die Antwort schuldig.

13
    Lily schlüpfte in einen leichten, mit Perlen besetzten Cardigan und hochhackige Peeptoes. Endlich bequemte der Typ sich mal, mit ihr zum Essen auszugehen.
    Er musterte ihr blauseidenes Kleid und sagte: » Willst du in dem Ding ausgehen?«
    » Du klingst wie meine Mutter.«
    » Das ist Rom und nicht Bondi.«
    Lily schaute an sich hinunter. » Alles ist züchtig bedeckt, und das Kleid ist auch nicht übermäßig kurz– wo liegt das Problem?«
    » Du liebst diese dünnen Flatterkleider, stimmt’s?«
    » Hast du vielleicht eine schöne warme Burka, die ich überziehen kann? Wenn du dich dann besser fühlst, lauf ich meinetwegen in dickem Sackleinen rum.«
    » Komm«, sagte er. » Lass uns gehen.«
    Sie schlenderten auf die Gasse hinaus. Das Kopfsteinpflaster war eine schmerzhafte Herausforderung für ihre High Heels, trotzdem war Lily wild entschlossen, keinen Mucks von sich zu geben, auch auf die Gefahr hin, dass sie sich den Knöchel brach. Sie fand es spannend, in einer neuen Stadt auszugehen, trotz ihres mürrischen Begleiters. Es hatte aufgehört zu regnen, der nasse Asphalt glänzte wie frisch gewienert. Während sie sich neugierig umschaute, brauste eine Vespa haarscharf an ihr vorbei und fuhr sie fast um. Ein anderer Vespafahrer fuhr in Schlangenlinien und rief ihr dabei etwas zu– vermutlich irgendwas Obszönes, mutmaßte sie.
    » Mit deinem Outfit provozierst du nachher noch einen Verkehrsunfall«, grummelte William, der mit ausgreifenden Schritten voranging.
    Er führte sie durch die belebten Gassen und Alleen, die Siesta war vorüber, und die Leute bummelten, aßen oder tranken in den kleinen Cafés und unterhielten sich wild gestikulierend. Irgendwann erreichten sie den Fluss, liefen über den Ponte Garibaldi und tauchten abermals in das Gewirr der verwinkelten Gassen ein.
    Lily blieb immer wieder stehen und bestaunte die alten Palazzi und die halb verfallenen Häuser, die im Wechsel mit hypermodernen Geschäften dort standen. Sie bewunderte die Frauen in ihren stylischen Klamotten und die vielen umwerfend attraktiven Männer.
    Plötzlich merkte sie, dass

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