Lass los was dich festhaelt
Versuchung gelockt haben, handelt es sich um dieselben Wesenheiten, die hinter allem stecken, was Krieg, Ausbeutung und Perversion seit Tausenden von Jahren entstehen und existieren lässt, was mit Tausenden von Menschen und Kostümen als »Zeiterscheinung« verkleidet
auftritt und sich manchmal sogar als »Notwendigkeit(!)« zelebrieren lässt. Dies ist kein Hirngespinst und auch kein Symbolismus, sondern verstörende Realität, die sich fatalerweise nur demjenigen zeigt, der sie durchschaut und der sich, der Erkenntnis folgend, nicht mehr als Handlanger missbrauchen lässt. Wer diesen Entschluss fasst, braucht sich am Ende seines Lebens nicht mit der Entschuldigung zu blamieren, er habe ja nur seine »Pflicht« getan.
Wie viele große Persönlichkeiten der Vergangenheit, wie viele unserer Vorfahren haben diese verstörende Realität mit ihren irdischen Repräsentanten selbst vor Augen gehabt und mit eigenen Ohren gehört, haben der Erkenntnis aber nicht Folge geleistet? Warum? Weil es immer um Besitz, Macht/ Ruhm und Sex geht, mit einem Wort: um Ego-Befriedigung.
Sie sagen, Besitz sei Ihnen egal?
Also, bitte!
Sie denken, Sie haben/wollen keinen Ruhm, Sie pfeifen auf Macht, und das bisschen »Erotik«, das Ihr Leben koloriert, gibt Ihnen keinen Anlass zu tieferem Nachdenken?
Ruhm ist aber nicht nur die ordengeschmückte Brust, das Bild in der Zeitung, der Beifall nach der Arie! Ruhm ist auch das kleine weiche Innenfutter eines Satzes, der mit »Also, ich habe … ich bin … oder ich werde …« anfängt. Alles, was Sie einem anderen gegenüber darzustellen wünschen, ist Streben nach Ruhm.
Gefallsucht ist Streben nach Ruhm.
Kritik an anderen ist Streben nach Ruhm.
Klatsch und Intrige sind Streben nach Ruhm.
Heuchelei ist Streben nach Ruhm.
Ich beende diese Aufzählung nur deshalb, weil ich weiß, dass Sie in der Lage sind, sie selbst endlos weiterzuführen.
Sie wollen keine Macht? Alles, was Sie, und sei es auch nur gedanklich, über einen anderen stellt, ist Streben nach Macht.
Neid ist ein Streben nach Macht.
Üble Nachrede ist ein Streben nach Macht.
Missachtung anderer ist ein Streben nach Macht.
Öffentlich zur Schau gestellte Hilfeleistung ist ein Streben nach Macht.
Und nun warten Sie darauf, was es mit dem »Sex« auf sich hat? Also gut:
Alles, was Sie für einen anderen ohne Gegenleistung tun, hat einen sexuellen Hintergrund!
Ich wusste, Sie würden böse auf mich werden, denn als ich diesen Satz zum ersten Mal zu hören bekam, wurde ich selbst ganz furchtbar böse. Und dann ganz, ganz still. Denn angeleitet durch kompromisslose Lehrer (Willst du den Weg der Klarheit gehen oder nicht?), begriff ich bald, dass jedes Geben als Gegenleistung entweder Wohlverhalten ( I feel good! ) erwartet oder Liebe ( I feel better! ) oder Freundlichkeit und Sympathie ( I feel myself! ) oder Körperkontakt ( I feel …! ) Haben Sie es gemerkt? Wir reden gerade von der Empfindsamkeit der Sinne und von ihrer Ansprüchlichkeit. Ich habe mit Absicht das Wort »Anspruch« vermieden. Es »greift« die Eigenschaft nicht, die ich beschreiben will. Unsere Sinne sind das Medium, das uns vermittelt, ob und inwieweit wir »angenommen« werden. Die niedrigste Form von Annahme (Kontakt) ist ein Kopfnicken, die höchste ist intime körperliche Hingabe. Die Skala zwischen dem einen und dem anderen ist weltumspannend und endlos und wird von Jung und Alt, König und Bettler, Tyrann und Habenichts ganz subtil verwendet.
Aber was ist dann mit denen, die selbstlos geben, helfen und sich verströmen? Ach, die Skala hat für jeden etwas parat, was dem Sinnenkörper Freude macht und oft noch viel mehr, als Außenstehende ahnen. Nein, ich spiele nicht auf die zölibatsgeschädigten Geistlichen an, deren erzwungenes Loslassen der
stärksten Triebkraft des Menschen sie außer Kontrolle bringt. Ich spreche vielmehr von all den Mutter Teresas und Pater Pios, die den Ärmsten und Leidenden der Welt Trost und Linderung brachten. Dazu sei gesagt: Es gibt eine in die geistige Ebene transformierte Form der Sexualkraft, welche in der Literatur als Erfahrung der Glückseligkeit Gottes bezeichnet wird. Ein Hauch dieser Glückseligkeit lässt sich im Orgasmus erahnen. Doch die Skala ist, wie gesagt, unendlich. Und Gott ebenfalls.
Das Beruhigendste an ihm ist, dass alles menschlich Denkbare und Machbare schon vorher in Seiner Wissbarkeit vorhanden war und dass bei Gott alles möglich ist. Aber nicht notwendig. Um diesen tiefen Graben zwischen
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