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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zu.
    »Mylady!« rief Smarth tief verletzt in der Annahme, seine Herrin sei über ihn erzürnt, weil er sich geweigert hatte, mit ihr über seinen Herrn zu sprechen.
    Alexandra drehte sich um und blickte ihn an, sah vor ihrem inneren Auge aber nur einen kleinen Jungen, dem nie gestattet worden war, ein kleiner Junge zu sein.
    »Bitte, Mylady«, rief Smarth unglücklich, »sehen Sie mich doch nicht so an, als hätte ich Sie über die Maßen verletzt.« Dann nickte er zu den Fohlen hinüber und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: »Wenn Sie mit mir zur Koppel kommen, erzähle ich Ihnen, was Sie wissen wollen.«
    Es kostete Alexandra einige Mühe, sich auf den Mann zu konzentrieren, aber sie nickte und folgte seinem Vorschlag.
    »Gibbons und ich haben miteinander gesprochen«, begann er und starrte auf die grasenden Pferde, »und sind zu dem Entschluß gekommen, daß Sie ein Recht darauf haben zu erfahren, warum der Herr so wurde wie er ist. Ich höre so einiges von dem, was sich zwischen Ihnen abspielt. Und daraus könnten Sie den Eindruck gewinnen, er sei hart wie Stein. Aber das ist er nicht.«
    Alexandra wollte Smarth gerade sagen, sie würde sein Vertrauen nie mißbrauchen, aber seine nächsten Worte empfand sie wie einen Schlag gegen den Kopf. »Wir haben aber auch noch aus einem anderen Grund beschlossen, es Ihnen zu sagen. Wir haben gehört, daß Sie gar nicht für immer bei ihm auf Hawthorne bleiben wollen, sondern nur drei Monate.« »Wie um alles in der Welt...«, entfuhr es Alexandra.
    »Dienerwissen, Mylady«, unterbrach Smarth sie mit fast stolzer Miene. »Das Personal von Hawthorne ist das bestinformierte in ganz England. Wir erfahren inneralb von zwanzig Minuten praktisch alles, was passiert. Es sei denn, Mister Higgins oder Mistress Brimley sind die einzigen, die etwas erfahren. Deren Lippen sind so verschlossen wie Jungf... Sie erzählen niemandem etwas«, verbesserte er sich und wurde puterrot.
    »Das muß überaus ärgerlich für Sie sein«, bemerkte Alexandra trocken, während Smarth noch tiefer errötete.
    Er trat von einem Fuß auf den anderen, schob die Hände in die Tasche, zog sie wieder heraus und sah sie an wie ein Häufchen Elend. »Sie wollten, daß ich Ihnen von den Eltern Seiner Gnaden erzähle, und Gibbons und ich haben beschlossen, daß wir uns Ihrer Aufforderung nicht widersetzen können. Darüber hinaus haben Sie ein Recht darauf, es zu erfahren.« Und dann erzählte ihr Smarth mit leiser, verlegener Stimme im Grunde die gleichen Geschichten, die sie bereits von Tony erfahren hatte.
    »Und da Sie nun wissen, wie es hier in der Vergangenheit gewesen ist, hoffen Gibbons und ich darauf, daß Sie bleiben und ein wenig Lachen in dieses Haus bringen, so wie Sie es taten, als Sie das erste Mal hier waren. Echtes Lachen«, fuhr Smarth erläuternd hinzu, »das aus dem Herzen kommt. Der Herr hat es auf Hawthorne nie erleben dürfen, dabei würde es ihm unendlich guttun — besonders, wenn Sie mit ihm lachen.«
    Die Dinge, die Alexandra an diesem Tag erfahren hatte, wirbelten in ihrem Kopf durcheinander wie die Steinchen in einem Kaleidoskop, veränderten Form, nahmen neue Dimensionen an - auch dann noch, als Jordan neben ihr längst eingeschlafen war.
    Am Horizont wurde es bereits langsam hell, aber sie lag noch immer wach, sah zur Decke empor und zögerte, ihr Verhalten gegenüber Jordan so zu verändern, daß sie wieder verletzbar wurde. Bis jetzt hatte sie es- aus Erfahrung schmerzlich klug geworden — bewußt vermieden und jedes Gefühl daher sorgsam beherrscht.
    Sie drehte sich auf die Seite. Sofort umfing Jordan sie und zog sie wieder an sich heran und verbarg sein Gesicht in ihren Haaren. Er hob eine Hand, umfaßte ihre Brust, und schickte mit dieser schläfrigen Zärtlichkeit einen Schauer des Verlangens durch ihren ganzen Körper.
    Ich will ihn, machte sich Alexandra mit einem unhörbaren Seufzer bewußt. Trotz allem, was er gewesen ist - ein gewissenloser Schürzenjäger, ein herzloser Schwerenöter und ein widerwilliger Ehemann —, will ich ihn. Endlich war sie bereit, sich das einzugestehen, weil sie nun wußte, daß er mehr war als ein arroganter, oberflächlicher Aristokrat.
    Sie wollte seine Liebe, sein Vertrauen, seine Kinder. Sie wollte Hawthorne zu einem Ort machen, an dem Harmonie herrschte und Lachen widerhallte. Sie wollte die ganze Welt für ihn zu einem herrlichen Ort machen.
    Tony, die Herzoginwitwe und selbst Melanie waren überzeugt davon, daß sie Jordan dazu bringen

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