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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und konnte sich nicht erklären, warum sie so erpicht darauf war. Aber er vermutete, daß es einen Grund dafür gab, und er war begierig, den herauszufinden.
    Nachdem sie ihre Pferde an einen Baum gebunden hatten, lief er neben ihr auf das grasbewachsene Ufer des kleinen Flusses zu, wo unter einer mächtigen Eiche eine blaue Decke ausgebreitet war. »Was ist denn das?« fragte er und deutete auf zwei große Körbe neben der Decke.
    »Frühstück«, entgegnete Alexandra lachend. »Und wie es aussieht, auch gleich Mittag- und Abendessen. In der Küche hat man offenbar nicht viel Zutrauen zu deinen Fähigkeiten, dir dein Essen selbst zu fangen.<<
    »Jedenfalls bleibt mir nicht mehr als eine Stunde, das zu versuchen.«
    Enttäuscht sah ihn Alexandra an. »Nur eine Stunde?«
    »Ich muß heute tausend Dinge erledigen«, erwiderte er kniete sich neben sie und wählte eine von den Angelruten aus, die Diener zuvor zum Ufer gebracht hatten »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Alexandra«, fügte er fast abwesend hinzu und prüfte die Flexibilität der Rute.
    »Du bist aber auch ein sehr reicher Mann«, entgegnete sie und überprüfte ihre Rute. »Warum mußt du dann so schwer arbeiten?«
    Er dachte einen Moment lang nach. »Damit ich ein sehr reicher Mann bleibe«, antwortete er und lachte auf.
    »Wenn er auf Kosten der Lebensfreude geht, ist der Preis des Reichtums zu hoch«, verkündete sie und sah ihn an.
    Jordan zermarterte sich das Hirn nach der Quelle des Zitats. »Wer hat das gesagt?« fragte er schließlich.
    »Ich.« Sie lachte.
    Jordan versah kopfschüttelnd seinen Haken mit einem Köder, trat ans Ufer, setzte sich neben einen umgestürzten Baum, dessen Äste weit ins Wasser ragten, Und warf die Leine aus.
    »Das ist nicht gerade der günstigste Platz, um die großen Fische zu fangen«, erklärte seine Frau überlegen, als sie neben ihm auftauchte. »Würdest du bitte einen Augenblick meine Angel halten?«
    »Hast du nicht gesagt, du könntest alles allein maen?« zog er sie auf und bemerkte, daß sie ihre Reitstiefel und Strümpfe ausgezogen hatte. Blitzschnell schürzte Alexandra die Röcke, ließ kurz schlanke den, schmale Knöchel, zierliche nackte Füße sehen und kletterte mit der geschmeidigen Anmut einer zelle auf die über das Wasser ragenden Äste des umgestürzten Baumes. »Vielen Dank«, sagte sie und streckte die Hand nach ihrer Angelrute aus.
    Er reichte sie ihr und war überzeugt, sie würde sich setzen, aber zu seiner höchsten Beunruhigung balancierte sie auf dem Ast weit über den wild dahinschießenden Fluß hinaus. »Komm zurück!« rief er scharf. »Du könntest ins Wasser fallen.«
    »Ich kann schwimmen wie ein Fisch«, rief sie ihm lachend über die Schulter hinweg zu und ließ sich endlich nieder: eine barfüßige Herzogin, die ihre wohlgeformten Beine baumeln ließ, während die Sonne in ihren Haaren funkelte. »Ich habe schon als kleines Mädchen geangelt«, klärte sie ihn auf und warf ihre Leine mit kühnem Schwung in den Fluß.
    Jordan nickte. »Penrose hat es dir beigebracht.« Er hat es ihr gut beigebracht, dachte Jordan mit verhaltenem Lächeln und erinnerte sich, wie beherzt sie vorhin in den Korb mit den Würmern gegriffen und einen davon auf ihren Haken gespießt hatte.
    Offensichtlich liefen ihre Gedanken in ähnliche Richtungen, denn einen Augenblick später lächelte sie ihn von ihrem Außenposten her an und bemerkte: »Es freut mich, daß du nicht zimperlich im Hinblick auf Würmer bist.«
    »Ich bin nie zimperlich«, protestierte er ernst. verabscheue nur das Geräusch, das sie von sich geben wenn man sie aufspießt. Normalerweise töten wir sie, bevor wir sie als Köder benutzen. Das ist barmherziger, findest du nicht auch?«
    »Es ist absolut nichts zu hören!« rief sie empört, aber er wirkte so überzeugend, daß sie schwankend wurde.
    »Nur Leute mit hochentwickeltem Gehör können es vernehmen, aber es ist da«, erklärte Jordan mit todernstem Gesicht.
    »Penrose hat mir gesagt, daß es ihnen nicht weh tut«, meinte sie unsicher.
    »Penrose ist taub wie eine Nuß. Er kann sie gar nicht schreien hören.«
    Mit unsäglich schuldbewußter Miene betrachtete Alexandra nachdenklich die Angelrute in ihrer Hand. Um sein Lachen zu verbergen, wandte Jordan schnell den Kopf ab, konnte aber nicht verhindern, daß seine Schultern zuckten. Einen Augenblick später rieselten Zweige und Blätter auf ihn herab. »Du Ungeheuer!« rief sie übermütig.
    »Meine liebe törichte Frau.«

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