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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wegen seines Mißerfolgs bei der jungen Herzogin aufzuziehen. Und der reagierte auf ihren Spott mit der Feststellung, daß die Herzogin von Hawthorne das langweiligste und dümmste Geschöpf sei, das er je kennengelernt hätte.
    Und dann bestätigte Alexandra den Ballgästen unwissentlich innerhalb der nächsten Stunde gleich zweimal, daß sie in der Tat unbeschreiblich naiv war. Als sie inmitten einer Gruppe von Gästen stand, die lebhaft über den Theaterauftritt einer Tänzerin namens Elise Grandeaux am vergangenen Abend diskutierten, erkundigte sie sich bei Anthony, ob Jordan ein Freund des Balletts gewesen wäre. Zwei Dutzend Augenpaare starrten sie an. Ihr Ausdruck reichte von Verblüffung über Verlegenheit bis zu kalter Verachtung.
    Der zweite Zwischenfall ereignete sich kurz darauf. Als zwei junge Herren neben ihr darüber debattierten, wieviel Spitzen am Hemd eines Gentleman zulässig waren, wandte sich Alexandras Aufmerksamkeit zwei der schönsten Frauen zu, die sie je gesehen hatte. Sie standen nahe beieinander, hatten sich aber den Rücken zugewandt und betrachteten Alexandra verstohlen über ihre Schultern hinweg. Eine war eine kühle blonde Schönheit Ende Zwanzig, die andere war ein paar Jahre jünger und dunkelhaarig.
    Jordan hatte ihr einmal gesagt, daß sie ihn an ein Bild von Gainsborough erinnere, dachte sie sich zärtlich, aber diese beiden Frauen sahen aus, als wären sie Gemälden eines Meisters wie Rembrandt entstiegen. Sie bemerkte, daß Mr. Warren mit ihr gesprochen hatte, entschuldigte sich für ihre Unaufmerksamkeit und deutete mit dem Kopf leicht zu den Frauen hinüber, die sie abgelenkt hatten. »Sind das nicht zwei außerordentliche Schönheiten?« fragte sie mit einem bewundernden Lächeln ohne jede Spur von Mißgunst oder Neid.
    Die Gruppe blickte zunächst auf die beiden Frauen, dann auf Alexandra. Augenbrauen stiegen in die Höhe, Augen weiteten sich und Fächer wurden gehoben, um amüsiertes Lächeln zu verbergen. Gegen Ende des Balles wußten vierhundert Gäste, daß Hawks Witwe zwei seiner ehemaligen Geliebten bewundert hatte: Lady Allison Whitmore und Lady Elizabeth Grangerfield. Auch Lady Grangerfield und Lady Whitmore erfuhren davon, und zum ersten Mal seit Jahren lachten sie schallend, als wären sie die besten Freundinnen.
    Alexandra hatte keine Ahnung von ihrem unverzeihlichen Fauxpas, wurde sich aber im Laufe des Abends zunehmend bewußt, daß die Gäste hinter vorgehaltener Hand über sie zu lachen schienen.
    Auf dem Heimweg bat sie Anthony, ihr zu sagen, was sie falsch gemacht habe, aber er legte ihr nur beruhigend die Hand auf die Schulter und erklärte, sie wäre »ein großer Erfolg« gewesen, während die Herzogin bemerkte, sie hätte sich »hervorragend dargestellt«.
    Dennoch wußte Alexandra instinktiv, daß das ganz und gar nicht stimmte. Auf den Bällen, Soireen und Konzerten der folgenden Wochen wurden die spöttischen Seitenblicke in ihre Richtung fast unerträglich. Verwirrt und verletzt suchte sie Zuflucht bei den sehr viel älteren Bekannten der Herzogin, die sie nicht für ein sonderbares, belustigendes oder bedauernswertes Geschöpf zu halten schienen. Und mit ihnen konnte sie auch über die erstaunlichen Fähigkeiten und Tugenden Jordans sprechen, über die sie von Gibbons und Smarth gehört hatte.
    Es kam Alexandra gar nicht in den Sinn, daß die höflichen alten Leute, die ihren begeisterten Schilderungen zuhörten, zu dem Schluß kommen könnten, sie sei beklagenswert besessen von Hawthorne, und daß sie diese Feststellung ihren jüngeren Angehörigen mitteilten, die sie wiederum in ihrem Bekanntenkreis verbreiteten.
    Hin und wieder wurde Alexandra zwar zum Tanz aufgefordert, jedoch nur von Männern, die an der beachtlichen Mitgift interessiert waren, die ihr Anthony und die Herzogin zugesagt hatten, oder von solchen, die nicht ungern mit der Frau eine Affäre begonnen hätten, die einst mit einem der berüchtigsten Schwerenöter Englands verheiratet gewesen war. Alexandra spürte, daß keiner dieser Gentlemen sie wirklich mochte, und reagierte in der einzigen ihr möglichen Weise: Sie machte mit kühler Höflichkeit eindeutig klar, daß sie es vorzog, sich an den Kreis der Herzogin zu halten.
    Das wiederum führte dazu, daß jemand den Spitznamen »Eis-Herzogin« für sie prägte, und er wurde begeistert übernommen. Scherze machten die Runde, nach denen Jordan Townsende unter Umständen den Tod des Ertrinkens dem des Erfrierens im Bett seiner Frau

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