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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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vorgezogen haben könnte. Und mit beträchtlicher Erheiterung nahm man zur Kenntnis, daß Jordan beim Verlassen der Luxuswohnung gesehen wurde, die er seiner Tänzerin eingerichtet hatte - am Abend des Tages, an dem seine Heiratsanzeige in der Times erschienen war.
    «Hören Sie mich, Hawthorne? Wachen Sie auf, Mann!«
    Mit nahezu unmenschlicher Anstrengung zwang sich Jordan dazu, auf den geflüsterten Befehl zu reagieren und langsam die Lider zu öffnen. Blendendes Licht aus Fensteröffnungen hoch in der Wand fiel ihm in die Augen, dann ließen ihn die Schmerzen wieder in der Bewußtlosigkeit versinken.
    Als er erneut zu sich kam, war es wieder Nacht. Dennoch erkannte er das düstere Gesicht von George Morgan, einem weiteren Gefangenen von der Lancaster, den er nicht mehr gesehen hatte, seit sie drei Monate zuvor von dem Schiff geholt worden waren. »Wo bin ich?« fragte er und spürte, daß Blut aus seinen aufgesprungenen, trockenen Lippen sickerte.
    »In der Hölle«, erwiderte der Amerikaner grimmig. »Genauer gesagt: in einem französischen Gefängnis.«
    Jordan wollte den Arm heben und stellte fest, daß er von einer Kette in der Bewegung behindert wurde. Sein Blick folgte der Eisenkette bis zu einem Ring in der Steinmauer. Er fragte sich, warum er angekettet war, George Morgan aber nicht.
    »Erinnern Sie sich nicht?« fragte sein Gefährte, der offenbar Jordans verblüfften Blick richtig deutete. »Die Kette ist eine der Folgen davon, daß Sie einen Wärter angegriffen und ihm die Nase gebrochen haben. Ganz zu schweigen davon, daß Sie ihm mit seinem eigenen Messer fast die Kehle durchgeschnitten hätten, als man sie heute früh herbrachte.«
    Jordan schloß die Augen, konnte sich aber nicht daran erinnern, mit einem Wärter gekämpft zu haben. »Und die anderen Folgen?« erkundigte er sich heiser.
    »Drei oder vier gebrochene Rippen, ein ramponiertes Gesicht und ein Rücken, von dem die Haut in Fetzen hängt.«
    »Hervorragend«, knirschte Jordan durch die zusammengebissenen Zähne. »Gibt es irgendeinen Grund, weshalb sie mich nicht gleich totgeschlagen haben?«
    George lachte auf. »Ihr britischen Blaublüter zuckt wohl nie mit der Wimper, ganz gleich was passiert, was? Kalt wie eine Hundeschnauze, aber das ist ja bekannt.« George griff zu einem Zinnbecher, tauchte ihn in einen Eimer mit trübem Wasser und hielt ihn Jordan an die Lippen.
    Jordan schluckte und spuckte das Wasser sofort wieder aus.
    Ungeachtet seiner wütenden Reaktion schob George den Becher erneut an den Mund des hilflosen Mannes und sagte: »Ich weiß, daß das Zeug nicht gerade das Bouquet Ihres Lieblings-Madeira hat, aber wenn Sie es nicht trinken, berauben Sie die Wärter des Privilegs, Sie persönlich zu töten, und dann lassen sie ihre Enttäuschung an mir aus.«
    Jordans Brauen zogen sich zusammen, aber als er erkannte, daß der Mann scherzte, trank er ein paar Schlucke der trüben, übelriechenden Flüssigkeit.
    »Gut so. Sind Sie eigentlich Masochist, Mann? Sie scheinen ja geradezu wild auf Prügel zu sein«, fuhr er fort und begann damit, Jordans Brustkorb mit Stofffetzen zu verbinden, die er sich aus dem eigenen Hemd gerissen hatte. »Sie hätten sich eine Menge ersparen können, wenn Ihre Ma Ihnen beigebracht hätte, sich in Gegenwart von zwei Männern, die über Messer, Pistolen und eine aggressive Einstellung verfügen, höflich zu benehmen.«
    »Was machen Sie da?«
    »Ich bemühe mich, Ihre Rippen vor dem Auseinanderfallen zu bewahren. Aber nun zu Ihrer Frage, warum sie Sie nicht getötet haben. Die Frenchies wollen Sie für den Fall am Leben erhalten, daß die Briten einen der ihren fangen. Ich habe gehört, daß einer der Offiziere Sie als Trumpfkarte bezeichnet hat, die sie bei einer solchen Gelegenheit ausspielen wollen. Aber das kann natürlich nicht klappen, wenn Sie sich nicht auch ein wenig Mühe geben, am Leben zu bleiben, sondern einen Wärter beschimpfen und versuchen, ihm die Waffe zu stehlen. So wie Sie aussehen, habe ich Ihnen wahrlich keinen Gefallen getan, als ich Sie aus dem Ozean fischte und mit mir auf die französische Fregatte nahm, die uns hierher gebracht hat.«
    »Wie sehe ich denn aus?« erkundigte sich Jordan mit mäßigem Interesse.
    »Noch eine solche Abreibung, und Sie werden Ihren beiden Ladys kaum noch die nötige Aufmerksamkeit schenken können.«
    Die Bewußtlosigkeit streckte ihre Fangarme nach ihm aus, wollte ihn in das schon vertraute, schwarze Vergessen zurückziehen, aber Jordan zog die

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