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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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tat das Thema dann aber als belanglos ab und drehte sich langsam vor ihm. »Sieh mich an, Anthony. Glaubst du, er wäre zufrieden mit mir, wenn er mich sehen könnte?«
    Tapfer unterdrückte Tony den Wunsch, Alexandras Sinn für die Realitäten zu schärfen, indem er ihr sagte, daß Lady Allison Whitmore das Gemälde während einer leidenschaftlichen Affäre mit Jordan gemalt hatte. Er wandte seinen Blick von dem Bild ab und Alexandra zu. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Vor ihm stand eine dunkelhaarige Schönheit in einer verführerischen, tiefausgeschnittenen Robe aus schimmerndem Chiffon, dessen Aquamarinton genau zu ihren herrlichen Augen paßte. Der Stoff war diagonal über ihren vollen Brüsten zusammengefaßt, umspannte ihre schmale Taille und fiel locker an ihren Hüften herab. Ihre glänzenden mahagonifarbenen Haare waren aus der Stirn gestrichen und fielen ihr lockig über Schultern und Rücken. Diamanten blitzten in den Locken auf wie winzige Sterne auf schimmerndem Satin. Sie lagen um ihren schlanken Hals und funkelten an ihrem Handgelenk. Aber es war ihr Gesicht, das Anthony das Atmen so schwer machte.
    Wenn auch nicht die klassische englische Schönheit mit Blondhaar und Elfenbeinhaut, war Alexandra Townsende doch eine der verführerischsten, erregendsten Frauen, die er je gesehen hatte. Die Augen unter den langen schwarzen Wimpern, die verzaubern und hinreißen konnten, wenn man in sie schaute, waren sich ihrer faszinierenden Wirkung absolut unbewußt. Ihre roten, vollen Lippen luden einen Mann zum Küssen ein, während ihr Lächeln jeden warnte, allzu nahe zu kommen. Alexandra sah gleichzeitig verführbar und unnahbar aus, jungfräulich und sinnlich. Dieser Gegensatz machte sie so faszinierend. Er und ihre absolute Unkenntnis, wie verführerisch sie wirkte.
    Während sie auf den Kommentar des schweigenden Mannes wartete, wich Alexandra die Farbe aus dem Gesicht. »So schlecht?« erkundigte sie sich scherzend, um ihre Enttäuschung zu überspielen.
    Lächelnd griff Anthony nach ihren Händen. »Jordan wäre genauso begeistert von deinem Anblick, wie der Rest der Gesellschaft es sein wird, wenn sie dich sehen. Versprichst du mir, einen Tanz zu reservieren?« fragte er und blickte ihr tief in die großen Augen.
    Auf dem Weg zum Ball gab die Herzogin Alexandra in der Kutsche die letzten Verhaltensregeln. »Es ist absolut überflüssig, daß du dir Sorgen darum machst, wie du heute abend tanzt oder ansonsten den gesellschaftlichen Erfordernissen entsprichst. Ich muß dich jedoch erneut ermahnen«, fuhr sie eindringlich fort und warf einen mißbilligenden Blick auf ihren Enkel, »dich von Anthonys Wertschätzung deines Verstandes dazu verleiten zu lassen, belesen und intelligent zu wirken. Wenn du das tust, wirst du absolut keinen Erfolg haben, das versichere ich dir. Wie ich dir unzählige Male gesagt habe, schätzen Männer übermäßig gebildete Frauen ganz und gar nicht.«
    Als sie aus der Kutsche stieg, drückte ihr Tony aufmunternd die Hand. »Vergiß nicht, mir einen Tanz zu reservieren«, sagte er und lächelte ihr in die strahlenden Augen.
    »Du kannst sie alle haben, wenn du willst«, sagte sie lachend und legte ihm die Hand auf den Arm — ihrer Schönheit so unbewußt wie ihrer Wirkung auf ihn.
    »Ich werde Schlange stehen müssen«, grinste Anthony. »Aber selbst dann wird es mit Sicherheit der erfreulichste Abend, den ich seit Jahren erlebt habe!«
    Während der ersten halben Stunde von Lord und Lady Wilmers Ball schien sich Anthonys Vorhersage zu bewahrheiten. Tony war absichtlich vorausgegangen, um den Auftritt seiner Großmutter und Alexandras beobachten zu können. Und es lohnte sich. Die Herzoginwitwe marschierte wie eine Glucke, die ihr Küken beschützt, in den Ballsaal: mit stolzgeschwellter Brust, kerzengeradem Rücken und das Kinn auf eine Art vorgeschoben, die jedem dringend davon abriet, Alexandra auf irgendeine Weise abfällig zu behandeln.
    Der Anblick brachte buchstäblich den gesamten Saal zum Erstarren. Eine geschlagene Minute lang verstummte jedes Gespräch, und fünfhundert Augenpaare wandten sich Englands meistgefürchteter, unerbittlichster und einflußreichster Aristokratin zu, die fast eifersüchtig über eine junge Lady wachte, die niemand kannte. Als sich die Aufmerksamkeit von der Herzogin auf die hinreißende junge Schönheit neben ihr verlagerte, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem verhärmten, blassen Mädchen aufwies, das man kurz bei Jordans Trauergottesdienst

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