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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Bann, der jeden einzelnen in dem riesigen Kirchenschiff gefangengehalten hatte.
    Der Erzbischof verkündete, daß die Trauung nicht fortgesetzt werden könne, und verließ die Apsis, Tony ergriff Alexandras bebende Hand und begann, mit ihr den Mittelgang entlangzuschreiten, Jordan trat zur Seite, um sie vorbeizulassen, die Herzogin erhob sich zögernd, den Blick noch immer auf Jordan gerichtet. In der festen Überzeugung, die Eheschließung sei erfolgreich beendet, folgte Onkel Monty seinen Anweisungen bis aufs Wort, bot der Herzoginwitwe galant den Arm, eskortierte sie im Schlepptau von Braut und Bräutigam mit stolzgeschwellter Brust den Mittelgang hinunter und lächelte den Gästen huldvoll zu, die sich inzwischen gleichfalls erhoben hatten und die Prozession mit mumifizierter Verblüffung verfolgten.
    Vor dem Kirchenportal drückte Onkel Monty Alexandra einen geräuschvollen Schmatz auf die Wange, ergriff Tonys Hand und schüttelte sie kräftig, bis ihn Jordans harsche Stimme zusammenfahren ließ: »Die Hochzeit wurde abgesagt, Sie Narr! Machen Sie sich nützlich und bringen Sie meine Frau nach Hause.« Jordan bot seiner Großmutter den Arm und ging mit ihr auf die wartenden Kutschen zu. »Ich schlage vor, daß wir uns davonmachen, bevor die Meute da drinnen über uns herfällt«, rief er Tony über die Schulter zu. »Die Zeitungen bringen eine Schilderung meiner wundersamen Rückkehr. Dort können sie die Details lesen. Wir treffen uns bei mir, im Haus an der Upper Brook Street.«
    »Keinerlei Chance, eine Mietkutsche zu bekommen, Hawthorne«, sagte Onkel Monty zu Tony und ergriff entschlossen die Initiative, da weder Tony noch Alexandra zu einer Regung fähig schienen. »Es ist keine in Sicht. Sie fahren mit uns.« Mit einer Hand packte er Tonys Arm, mit der anderen Alexandra, dann marschierte er mit ihnen auf Tonys Kutsche zu.
    Jordan setzte seine Großmutter in ihre Equipage, rief dem Kutscher eine kurze Anordnung zu und kletterte dann neben sie. »Jordan...?« flüsterte sie endlich, als die Kutsche anfuhr. »Bist du es wirklich?«
    Er legte liebevoll den Arm um sie und küßte sie zärtlich auf die Stirn. »Ja, liebste Grandmama.«
    In einem seltenen Beweis ihrer Zuneigung legte sie die Hand gegen seine gebräunte Wange, zog sie dann aber heftig wieder fort und herrschte ihn unwillig an: »Wo bist du gewesen, Hawthorne? Wir hielten dich für tot! Die arme Alexandra ist vor Trauer fast vergangen, und Anthony...«
    »Erspar dir die Lügen«, unterbrach Jordan kalt. »Tony wirkte alles andere als begeistert, mich wiederzusehen, und meine >trauernde< Frau war eine strahlende Braut.«
    Vor seinem inneren Auge sah Jordan die hinreißende Schönheit vor sich, die sich vor dem Altar ihm zugewandt hatte. Einen herrlichen, entsetzlichen Moment lang hatte er angenommen, in die falsche Hochzeit hineingeplatzt zu sein, oder daß sich Mathison mit der Identität von Tonys Braut geirrt hatte, denn er hatte sie nicht wiedererkannt. Jedenfalls nicht, bis sie ihn mit diesen unvergeßlichen blauen Augen ansah. Erst dann hatte er mit Sicherheit gewußt, daß sie es war. Genauso sicher, wie er wußte, daß Tony sie nicht aus Mitleid heiraten wollte. Diese atemberaubende Schönheit vor dem Altar hätte in jedem Mann alle möglichen Gefühle erregt - nur kein Mitleid.
    »Bisher hatte ich angenommen, daß die Trauerzeit nach dem Tod eines engen Familienmitglieds ein Jahr beträgt«, setzte er bitter hinzu.
    »So ist es, und wir haben uns auch daran gehalten!« verteidigte sich die Herzogin. »Wir haben erst im April wieder an gesellschaftlichen Ereignissen teilgenommen, als Alexandra ihr Debüt hatte, und ich...«
    »Und wo hat meine >trauernde< Frau diese traurige Zeit verbracht?« wollte er wissen.
    »Auf Hawthorne natürlich, mit Anthony und mir.«
    »Natürlich«, wiederholte Jordan sarkastisch. »Ich finde es schon ein wenig erstaunlich, daß sich Tony nicht mit meinen Titeln, meinen Ländereien und meinem Geld zufriedengegeben hat, daß er unbedingt auch noch meine Frau besitzen mußte...«
    Plötzlich wurde der Herzogin bewußt, welchen Eindruck Jordan haben mußte. Sie wurde bleich. Gleichzeitig erkannte sie, daß es bei seiner augenblicklichen Stimmung ein großer Fehler wäre, ihm erklären zu wollen, daß Alexandras Attraktivität ihre Heirat bedingt hatte. »Du irrst dich, Hawthorne. Alexandra...«
    »Alexandra«, unterbrach er sie rauh, »hat es offenbar sehr gefallen, Herzogin von Hawthorne zu sein. Und so tat sie

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