Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Miene, »falls Hawk ein Duell wünscht, wähle ich Degen und schicke dich als Ersatz. Dein Blut kann er schlecht vergießen, und du hast eine größere Chance als ich, bei ihm einen Treffer zu landen.«
    Alexandra hätte zu gern heftig darüber diskutiert, daß es Jordan sehr wahrscheinlich ziemlich gleichgültig war, daß Tony und sie heiraten wollten, aber Diskussionen erforderten klares, logisches Denken, und sie konnte den Nebel der Unwirklichkeit, der sie umgab, noch immer nicht abschütteln. »Laß mich diejenige sein, die mit Jordan über eine Scheidung spricht, Tony. Um des künftigen Familienfriedens willen muß er einsehen, daß das allein meine Entscheidung ist und mit dir nichts zu tun hat.«
    Halb amüsiert, halb beunruhigt beugte sich Tony vor, legte ihr lachend die Hände auf die Schultern und schüttelte sie leicht. »Alex, hör mich an. Ich weiß, daß du einen Schock erlitten hast. Ich denke auch nicht, daß du Jordan bereits in dieser Woche oder vor Ablauf des Monats wieder in die Arme fallen solltest. Aber eine Scheidung hieße den Wunsch nach Vergeltung doch ein wenig zu weit treiben.«
    »Er kann nicht die geringsten Einwände erheben«, erklärte Alexandra heftig. »Er hat sich nie etwas aus mir gemacht.«
    Tony schüttelte den Kopf und bemühte sich, sein Lächeln zu verbergen. »Wie wenig du doch über die Männer und ihren Stolz weißt, Alex. Und du kennst auch Jordan nicht, wenn du glaubst, er würde dich gehen lassen. Er...« Plötzlich begannen Tonys Augen zu glänzen, und er fiel laut lachend in die Polster zurück. »Jordan«, gluckste er, »verabscheute es, seine Spielzeuge zu teilen. Und er ließ nie eine Herausforderung aus!«
    Onkel Monty blickte von einem zum anderen, griff in seinen Frack und zog eine kleine silberne Taschenflasche hervor. »Umstände wie diese«, verkündete er und setzte sie an die Lippen, »verlangen nach einem stärkenden Schluck.«
    Für weitere Unterhaltungen blieb keine Zeit, denn die Kutsche hielt vor dem Haus an der Upper Brook Street.
    Alexandra kam es vor, als säße sie nun schon eine Ewigkeit mit einem Champagnerglas in der Hand auf dem Sofa, aber noch immer wartete sie vergeblich darauf, daß Jordan sein Gespräch mit Tony über den momentanen Zustand der Hawthorne-Besitzungen abschloß und sich ihr zuwandte. Als er dieses Thema erschöpfend behandelt hatte, wandten sich Jordans Fragen der Situation seiner anderen Investitionen zu. Dann war auch dies ausführlich erörtert, und er begann sich nach lokalen Ereignissen zu erkundigen.
    Offensichtlich hält er mich für unbedeutender als Lord Wedgeleys zweijährige Stute und Sir Markhams vielversprechendes Fohlen, dachte sie verbittert. Doch das durfte sie kaum überraschen, denn wie sie vor nicht langer Zeit zu ihrer tiefsten Beschämung erfahren hatte, war sie für Jordan Townsende nie etwas anderes als eine lästige Verpflichtung gewesen.
    Als auch die banalsten Geschehnisse zur Sprache gekommen waren, breitete sich eine unbehagliche Stille im Raum aus, und Alexandra nahm an, daß endlich sie an der Reihe war. Doch als sie gerade dachte, Jordan würde sie um ein Gespräch unter vier Augen bitten, erhob er sich abrupt aus seinem Sessel neben dem Kamin und erklärte, sich zurückziehen zu wollen.
    Klugheit riet ihr zu schweigen, aber Alexandra hätte keine weitere Stunde dieser qualvollen Spannung ertragen. »Ich glaube, es wäre da noch ein Thema zu besprechen, Euer Gnaden«, sagte sie mit bemüht ruhiger und gelassener Stimme.
    Ohne auch nur einen Blick in ihre Richtung zu werfen, streckte Jordan den Arm aus und ergriff Tonys Hand. »Das Thema kann warten«, entgegnete er kühl. »Sobald ich einige wichtige Dinge erledigt habe, werden wir unter vier Augen miteinander sprechen.«
    Die Unterstellung, sie sei nicht »wichtig«, war unüberhörbar, und Alexandra verspannte sich unter der absichtlichen Beleidigung. Sie war eine erwachsene junge Frau und kein leicht lenkbares, in ihn vernarrtes Kind mehr, das alles getan hätte, um ihm zu gefallen. »Bestimmt hat ein menschliches Wesen den gleichen Anspruch auf deine Zeit wie Sir Markhams Fohlen«, erklärte sie mühsam beherrscht. »Und ich würde es vorziehen, jetzt darüber zu sprechen, da wir alle zusammen sind.«
    Jordans Kopf zuckte zu ihr herum, und der wilde Zorn in seinen Augen verschlug ihr den Atem. »Ich sagte >unter vier Augen