Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Vorübergehend der wütenden Empörung beraubt, die ihren Widerstand genährt hatte, verlor Alexandras Körper seine Starre, und der Warnruf ihrer Vernunft verlor sich in einem schockierenden Glücksgefühl, sich wieder in den starken Armen ihres Mannes zu befinden, den sie für tot gehalten hatte.
»Küß mich«, forderte Jordan rauh, und sein Atem schickte kleine erregende Schauer über ihre Haut. »Küß mich«, lockte er heiser. Seine Lippen setzten
kleine, hastige Küsse auf ihren Hals, ihre Ohren. Seine Hände glitten in ihre Haare, zwangen sie dazu, ihn anzusehen, und sein Blick forderte sie heraus. »Oder hast du es verlernt?«
Alex wäre lieber gestorben, als ihm einzugestehen, daß er der einzige Mann war, der in den vergangenen fünfzehn Monaten ihre Lippen berührt hatte.
»Nein«, hauchte sie. Sein Mund senkte sich wieder auf ihre Lippen. »Küß mich, Prinzessin«, flüsterte er heiser und küßte sie auf den Nacken, die Schläfen, die Wangen. »Ich möchte sehen, ob es noch immer so wunderbar ist, wie ich es in Erinnerung habe.«
Die Entdeckung, daß offenbar auch er ihre wenigen Küsse nicht vergessen hatte, war mehr, als Alexandra ertragen konnte. Mit einem leisen Aufstöhnen drängte sie ihm entgegen. Jordans Mund schloß sich leidenschaftlich über ihren Lippen, und diesmal öffneten sie sich bereitwillig unter seinem fordernden, aber zärtlichen Druck.
Wenig später tauchte sie aus einem Nebel von Verlangen und Lust auf. Ihre Hand lag noch immer um seinen Nacken, seine Haut darunter fühlte sich siedend heiß an. »Setz mich in Flammen«, hatte er sie herausgefordert...
Mit einem fast stolzen Gefühl stellte sie fest, daß sie offenbar genau das getan hatte, und ihre Lippen verzogen sich unbewußt zu einem provokanten Lächeln. Es entging Jordan nicht. Sein Kinn schob sich vor, er ließ die Arme sinken und trat einen Schritt von ihr fort.
»Mein Kompliment«, sagte er knapp, und Alexandra bemerkte, daß sich seine Stimmung abrupt veränderte. »Du hast im vergangenen Jahr eine Menge gelernt.«
Vor einem Jahr hat er dich für ein naives, mitleiderregendes Geschöpf gehalten, erinnerte sie ihr noch immer träger Verstand. »Vor einem Jahr hast du mich erschreckend naiv gefunden. Und jetzt beklagst du dich darüber, daß ich das nicht mehr bin. Es ist nicht leicht, dich zufriedenzustellen.«
Zu Alexandras Entsetzen leugnete er gar nicht, sie für naiv gehalten zu haben. »Darüber, wie du mich zufriedenstellen kannst, werden wir nach meiner Rückkehr von White’s im Bett diskutieren. Inzwischen«, setzte er herrisch hinzu, »möchte ich einige Dinge klarstellen. Zunächst einmal kommt eine Annullierung nicht in Frage. Ebensowenig eine Scheidung. Auch keine Schein-Duelle, kein Herumparadieren in diesen Breeches, die du da trägst, Wettritte im Park oder öffentliche Auftritte mit einem anderen als mir. Habe ich mich unmißverständlich ausgedrückt?«
Unbändiger Zorn machte sich in Alexandra breit. »Für wen hältst du dich eigentlich?« fuhr sie ihn empört an. Er hatte sich kein bißchen geändert. Noch immer wollte er sie isolieren. Zweifellos hatte er noch immer die Absicht, sie irgendwo in Devon zu verstecken.
»Ich weiß, wer ich bin, Alexandra«, stellte er gelassen fest. »Allerdings weiß ich nicht, wer du bist. Jedenfalls nicht mehr.«
»Das kann ich mir gut vorstellen«, fauchte sie. »Du warst davon überzeugt, ein willfähriges Geschöpf zu heiraten, das dich anbetet und dir jeden Wunsch von den Augen abliest, nicht wahr?«
»In etwa«, gab er gereizt zu.
»Das bin ich nicht.«
»Du wirst es werden.«
Alexandra warf den Kopf zurück. »Sie irren, Euer Gnaden«, erklärte sie und schritt zur Tür.
>>Ich heiße Jordan«, informierte er sie ungehalten. Alexandra drehte sich nur andeutungsweise um.
»Das ist mir bewußt, Euer Gnaden«, erwiderte sie und strebte ungerührt weiter ihrem Ziel zu.
Erst in dem Moment, als ihre Hand den Türknauf berührte, durchschnitt seine Stimme die Stille. »Alexandra!«
Wider Willen zuckte sie erschreckt zusammen. »Ja? sagte sie und warf einen Blick über die Schulter zurück.
»Überlege es dir genau, ob es ratsam ist, dich meinen Anordnungen zu widersetzen. Du würdest es bereuen.«
Trotz des kalten Schauers, den seine gefährlich leise Stimme ihr über den Rücken laufen ließ, reckte Alexandra entschlossen das Kinn. »Noch etwas, Euer Gnaden?«
»Nein. Schick Higgins zu mir, wenn du ihn siehst.«
Die Erwähnung des
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