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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ehemaligen Geliebten. Schweigend legte er die Liste beiseite und musterte sie mit gehobenen Brauen.
    »Nun?« erkundigte sie sich schließlich. »Gibt es auf dieser Liste irgendwelche Fehler?«
    »Einen Fehler«, stellte er mit aufreizender Gelassenheit fest, »und etliche Auslassungen.«
    »Fehler?« fragte Alexandra nach, irritiert über die leise Erheiterung in seinen Augen.
    »Maryanne Winthrop schreibt ihren Vornamen mit y> nicht mit i.«
    »Vielen Dank für diese wichtige Information«, fauchte Alexandra. »Falls ich je die Absicht haben sollte, ihr zu dem Halsband, das du ihr geschenkt hast, wie jedermann sagt, das passende Diamantarmband zu schenken, kann ich ihren Namen auf der Begleitkarte wenigstens korrekt schreiben.«
    Diesmal war sie sich ganz sicher, Belustigung in seinem Blick zu erkennen. Sie erhob sich hoheitsvoll. »Und nun, da du deine Schuld zugegeben hast, werde ich dir sagen, wie ich mir unsere Zukunft vorstelle.« Sie brach kurz ab, holte tief Atem und fügte fast triumphierend hinzu: »Ich werde mich um eine Annullierung unserer Ehe bemühen.«
    Die Worte fuhren durch den Raum, brachen sich an den Wänden und hallten in der anschließenden Stille nach. In Jordans gelassenen Zügen regte sich kein Muskel. »Eine Annullierung«, wiederholte er schließlich und fuhr mit der Geduld eines Lehrers fort, der einer Schülerin die Absurdität ihrer gerade vorgebrachten Theorie plausibel machen möchte: »Hättest du die Güte, mir mitzuteilen, wie du das bewerkstelligen willst?«
    Seine widerwärtige Gelassenheit weckte in Alexandra den dringenden Wunsch, ihn gegen das Schienbein zu treten. »Ich werde nichts dergleichen tun. Du wirst rechtzeitig erfahren, auf welche rechtlichen Argumente ich mich stütze — von denen, die derartige Dinge regeln.«
    »Anwälte«, half Jordan bereitwillig aus. »>Derartige Dinge< werden gemeinhin von Anwälten >geregelt<.«
    Ihre ohnmächtige Wut auf die Zurschaustellung seiner Überlegenheit wurde fast unerträglich, als er dann auch noch hinzufügte: »Ich könnte dir etliche ganz ausgezeichnete Anwälte empfehlen. Sie arbeiten für mich auf Honorarbasis.«
    »War ich vor mehr als zwei Jahren wirklich eine solch leicht beeinflußbare Törin?« flüsterte sie mit hilflosen Tränen in der Stimme. »War ich so leicht lenkbar, daß du allen Ernstes annimmst, ich würde einen deiner Anwälte darum bitten, mir einen Rat zu geben?«
    Jordans Brauen zogen sich zusammen, als ihm gleich mehrere Erkenntnisse auf einmal kamen. Erstens war Alexandra trotz ihrer hervorragenden Darstellung von Mut und Unerschrockenheit den Tränen nahe. Zweitens war aus dem tapferen, unschuldigen Mädchen, das er geheiratet hatte, eine umwerfende Frau von geradezu exotischer Schönheit geworden, bei der jedoch ein Hang zu leidenschaftlicher Rebellion unverkennbar war. Die dritte — und beunruhigendste — Erkenntnis bestand darin, daß er sich von ihr genauso angezogen fühlte wie nach ihrer Hochzeit. Nein, mehr. Sehr viel mehr.
    »Ich wollte dir lediglich peinliche und absolut sinnlose Besuche bei irgendeinem unbekannten und möglicherweise indiskreten Anwalt ersparen«, entgegnete er ruhig.
    »Es ist durchaus nicht sinnlos«, begehrte sie auf.
    »Es ist«, beharrte er. »Die Ehe wurde vollzogen, oder hast du das schon vergessen?«
    Die Erinnerung an die Nacht, in der sie nackt und bereitwillig in seinen Armen gelegen hatte, war mehr, als Alexandra ertragen konnte. »Ich bin nicht senil«, beschied sie ihn, und die Erheiterung in seinen Augen machte sie so wütend, daß sie ihm schließlich doch entgegenschleuderte, auf welcher Grundlage sie eine Annullierung ihrer Ehe erreichen wollte. »Unsere Ehe ist ungültig, weil ich dich nicht aus freiem Willen geheiratet habe.«
    »Erzähle das einem Anwalt, und er wird in lautes Gelächter ausbrechen. Wenn eine Ehe nur deshalb ungültig ist, weil die Frau ihren Partner nicht aus eigenem Antrieb geheiratet hat, leben die meisten Ehepaare der Gesellschaft in Sünde.«
    »Ich habe nicht nur >nicht aus eigenem Antrieb< geheiratet«, entgegnete Alexandra spitz. »Ich wurde unter falschen Voraussetzungen zur Ehe überredet, verlockt und verführt.«
    »Dann such dir einen Anwalt, dem du das erzählen kannst, aber nimm dein Riechsalz mit, weil du es mit Gewißheit zu Wiederbelebungsversuchen benötigst.«
    Mit einem Mal war sich Alexandra erschreckend sicher, daß er recht hatte. In der letzten Viertelstunde hatte sie ihre ganze aufgestaute Empörung, ihren

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