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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Andrea lächelte gequält. »Wenn Valentin schlau ist, und das hat er in der Vergangenheit ausreichend bewiesen, weiß er, dass er jetzt nichts mehr tun muss. Nur die Füße stillhalten und abwarten. Dann bin ich so gut wie erledigt.«
~*~*~*~
    G ina öffnete die Tür zu ihrer Wohnung und sah sich einer aufgeregten Carmen gegenüber. Natürlich hatte auch sie Zeitung gelesen. »Weißt du, was mit Andrea ist?« überfiel sie Gina.
    »Es geht ihr gut. Sie ist unverletzt«, beruhigte Gina sie.
    »Ich bringe Andrea um, sobald ich sie in die Finger bekomme«, gelobte Carmen aufgebracht. »Sie hat weder angerufen noch auf meine SMS geantwortet!«
    »Im Moment weiß sie wirklich nicht, wo ihr der Kopf steht«, verteidigte Gina Andrea. »Sie hat es einfach vergessen.«
    »Offenbar hat sie nicht vergessen, mit dir zu sprechen«, beklagte Carmen sich weiter, aber schon etwas ruhiger. »Was ist denn eigentlich passiert?«
    Gina erzählte ihr von Andreas Plan und seinem unheroischen Ende. Prompt stellte Carmen die Frage, die auch Gina die ganze Zeit im Kopf herumging: »Was, wenn Valentin Andrea das nächste Mal trifft?«
    Gina schwieg betreten. Was sollte sie darauf antworten? Valentin wurde von Mal zu Mal unberechenbarer. Das wussten sie alle.
    »Ich werde zu Andrea ziehen«, verkündete Carmen. »Nicht, dass ich mich bei dir nicht wohl fühle, Gina, ich danke dir, dass du mich so lange hier hast wohnen lassen, aber ich kann Andrea nicht länger alleinlassen. Sie ist ja eine Gefahr für sich selbst!«
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Gina. »Ich fände es gut, wenn jemand bei Andrea ist. Aber sie wird es nicht zulassen.«
    »Das ist mir egal. Dann kampiere ich vor ihrer Tür.« Carmens Entschluss stand unumstößlich fest. Sie begann ihre Tasche zu packen.
    Gina sah ihr teils erleichtert, teils beunruhigt dabei zu. Auch sie wollte nicht, dass Andrea in dieser Situation allein war. Andererseits brachte Carmen sich damit in Gefahr.
    »Ich könnte auch morgen von einem Auto angefahren werden, oder ein Dachziegel fällt mir auf den Kopf«, sagte Carmen, während sie ihre Sachen zusammensuchte. »Das Leben birgt nun einmal Risiken. Das werde ich Andrea schon klarmachen.«
    Gina zweifelte an der Zugkraft dieses Arguments. »Ich fürchte, du musst dir etwas Besseres ausdenken, um Andrea zu überzeugen.«
    Carmen blieb fest. »Wie gesagt. Dann kampiere ich vor ihrer Tür. Ich kann sehr stur sein, wenn ich mir erst einmal etwas in den Kopf gesetzt habe. Das weiß Andrea auch. Liegt in der Familie.« Carmen grinste. »Solltest du dir merken. Ich meine, was Andrea betrifft. Es ist nicht immer der richtige Weg, Rücksicht auf alles zu nehmen. Andrea muss man manchmal vor vollendete Tatsachen stellen.«
    Zehn Minuten später stand Carmen mit gepackter Tasche vor Gina. »Ich fahre dann.«
    Gina umarmte sie. »Pass auf dich auf. Und auf Andrea.«
    »Das habe ich vor«, erwiderte Carmen.
~*~*~*~
    T hiele war ein untersetzter, besonnen wirkender Mann um die fünfzig. Sein Haar, bereits vollständig ergraut, ließ ihn harmlos erscheinen. Ein Eindruck, der täuschte und schon so manchen Ganoven aufs Glatteis geführt hatte.
    Andreas Unterhaltung mit Thiele begann mit einem Schock.
    »Löwens ist in der Nacht gestorben«, teilte er ihr bedauernd mit, kaum dass sie saß.
    Andrea schloss für einen Moment die Augen. »Ist er vorher . . .?«
    Thiele zögerte die Antwort hinaus. Andrea Jordan genoss das Vertrauen des Gerichtspräsidenten, und sie war Richterin, aber für ihn war sie eine Tatverdächtige wie jede andere. Er beobachtete deshalb Andreas Reaktion genau, als er sagte: »Nein. Er ist nicht noch einmal aufgewacht. Der Beamte konnte keine Aussage mehr aufnehmen.«
    »Verdammt«, fluchte Andrea leise.
    Der Kommissar kratzte sich am Kinn. War das Bedauern echt? »Tja«, sagte er. »Jetzt bleibt uns erst mal nur die Tatwaffe.«
    »Konnten Sie schon etwas herausfinden?«
    »Die Techniker sind noch dabei, die Herkunft der Waffe festzustellen«, erzählte Thiele bereitwillig. »Die Seriennummer war natürlich unkenntlich gemacht. Nicht auf die übliche Methode, dass man versucht hat, sie rauszufeilen, sondern mit Säure. Dadurch sind auch die weiter unten liegenden Schichten des Metalls zerstört. Das Prägemuster ist stark angegriffen. Das Labor konnte keine vollständige Nummer mehr feststellen. Das zieht die Ermittlung in die Länge. Wir werden mehrere in Frage kommende Waffen überprüfen müssen.«
    »Aber was immer Sie finden, die

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