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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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wegen Stalkings verurteilt wurde?« erinnerte Andrea ihn. Irgendwann musste sogar Thiele erkennen, dass einiges für sie sprach.
    »Er hat seine Strafe abgesessen und lässt seine Ex-Freundin in Ruhe.« Thieles Stimme klang beinah gleichgültig.
    Andrea wollte ihren Ohren nicht trauen. War der Mann begriffsstutzig?
    »Wenn Sie ein Puzzle zusammenlegen, benötigen Sie auch nicht alle Teile, um das Bild zu erkennen«, sagte Andrea ärgerlich.
    »Und das sagen Sie als Richterin? Ich dachte, gerade Sie legen Wert darauf, dass niemand ohne echten Beweis verurteilt wird«, fragte Thiele polemisch.
    »Das tue ich auch. Aber als Richterin verschließe ich meine Augen auch nicht vor dem Offensichtlichen«, konterte Andrea.
    Thiele lächelte. »Ich werde es mir merken.« Richterin Jordans Entrüstung nahm ihn für sie ein. Er stand auf. »Sie dürfen mir glauben, Frau Jordan, ich sage das alles nicht, um Sie zu ärgern. Ich muss aber immer auch die Argumente der Gegenseite im Auge behalten. Ich lasse mir nicht vorwerfen, einseitig zu ermitteln.«
    »Im Augenblick hört sich das für mich aber sehr einseitig an. Einseitig gegen mich.« Andrea machte aus ihrem Herzen keine Mördergrube.
    »Nun beruhigen Sie sich«, sagte Thiele besänftigend. »Ich wollte Ihnen ein wenig auf den Zahn fühlen. Es hat mich eben nervös gemacht, als der Gerichtspräsident bei mir anrief und mir sagte, wer nicht der Täter ist.«
    »Wie bitte?« Andrea blickte ihn verdutzt an.
    »Ich entscheide das gern selbst, wissen Sie?« Thiele grinste.
    »Und nun haben Sie sich entschieden?« fragte Andrea.
    »Ich denke, ja.«
~*~*~*~
    A ndrea stieg müde die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf. Auf dem letzten Absatz blieb sie überrascht stehen.
    »Carmen!« rief sie erstaunt.
    »Hallo, Andrea. Da bist du ja endlich.« Carmen erhob sich von der Stufe, auf der sie saß.
    »Was zum Teufel machst du hier?« fuhr Andrea ihre Schwester ziemlich unwirsch an. »Warum bist du nicht bei Gina?«
    »Wie sich gezeigt hat, kann man dich nicht alleinlassen«, erwiderte Carmen.
    Andrea wollte widersprechen, doch Carmen schnitt ihr einfach das Wort ab. »Auch wenn du es nicht willst, ich bleibe hier bei dir. In oder vor deiner Wohnung. Das ist mir egal. Ich werde auf gar keinen Fall gehen.«
    Andrea seufzte. »Aber wir waren uns doch einig . . .« Weiter kam sie nicht.
    Carmen unterbrach sie erneut. »Dass wir alle so vorsichtig wie nur möglich sind. Ja. Und was machst du? Gina hat mir erzählt, was passiert ist. Du hast sie doch nicht mehr alle! Valentin seine Grenzen zeigen? So ein blöder Plan! Das ging ja wohl gründlich daneben. Damit du nicht noch mal auf so eine Dummheit verfällst, bleibe ich lieber in deiner Nähe.«
    Andrea schnaufte genervt. »Du bist ja noch schlimmer als Gina«, sagte sie und schloss die Wohnungstür auf.
    »Da du es schon erwähnst: Über Gina sollten wir auch mal reden.« Carmen folgte ihrer Schwester in die Wohnung.
    Sie gingen in die Küche, wo Andrea Kaffee aufsetzte.
    »Hat sie dir den Floh ins Ohr gesetzt, dass du herkommen sollst?« fragte Andrea und klapperte laut mit den Tassen, um ihren Unmut abzureagieren.
    »Du solltest mich kennen. Ich bin durchaus in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu treffen«, sagte Carmen. »Und was Gina betrifft: Wie lange willst du noch so weitermachen?«
    »Was hat sie dir erzählt?« Andrea wandte sich brüsk ab.
    »Nicht viel.« Ihre Schwester kannte das schon und ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. »Aber das Wenige, das ich aus ihr herausbekommen habe, reicht mir völlig aus. Außerdem kann sie ihre niedergedrückte Stimmung nur schlecht überspielen. Und ich kann eins und eins zusammenzählen. Du weißt, wie Gina unter der Sache leidet.«
    »Ich vielleicht nicht? Denkst du, ich fühle mich wohl dabei, zuzusehen . . .« Andrea starrte sie wütend an.
    »Zuzusehen?« unterbrach Carmen sie scharf. »Andrea, wach auf! Du siehst nicht nur zu. Du tust auch eine Menge. Das ist doch das Problem! Ob du es nun wahrhaben willst oder nicht, du kannst nicht von ihr lassen.« Es war ein Schuss ins Blaue.
    Andrea starrte sie immer noch an. Warum musste ihre Schwester sie ausgerechnet jetzt damit belästigen? Sie hatte wirklich andere Sorgen! »Ja, verdammt«, gab sie zu, »ich weiß! Und was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    Aha, Volltreffer, registrierte Carmen zufrieden. Darauf konnte man aufbauen! »Entscheide dich. So oder so. Aber lass Gina nicht in der Luft hängen.«
    »Was meinst du, wie

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