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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Stoff gar nicht genommen. Der Typ da muss unheimlich dumm gewesen sein.« Valentin wies verächtlich auf Löwens, der am Boden lag. »Entweder hat er nicht gemerkt, wie du ihn ausgetrickst hast, oder er dachte, er könnte mich aufs Kreuz legen. Beides nicht gerade Anzeichen von Intelligenz. Aber keine Sorge. Ich habe vorgesorgt.« Valentin zog eine Spritze hervor. »Im Knast habe ich gelernt, wie man die setzt. Ich werde schon aufpassen, dass du alles richtig machst.« Er drückte Andrea die Spritze in die Hand. »Fang an! Und keine Tricks diesmal.«

14.
    » D ie Sache sieht nicht gut für Sie aus, Frau Jordan. Nicht für Sie und nicht für uns.«
    Andrea saß im Zimmer von Gerichtspräsident Hanke. Der schwenkte unzufrieden mit der Tagesausgabe des Berliner Kuriers herum. »Die Presse hat sich natürlich sofort auf den Fall gestürzt.«
    »Ich weiß.« Andrea seufzte. »Die Tatsachen sprechen gegen mich. Andererseits sind sie aber auch so absurd, dass sie kaum glaubhaft sind.«
    »Eine Richterin, vollgepumpt mit Drogen, neben einem einschlägig Kriminellen mit schwerer Schussverletzung. Die Tatwaffe trägt die Fingerabdrücke der Richterin. – Ich finde, die Tatsachen lassen eine Menge glaubhafter Schlussfolgerungen zu. Und keine davon ist in irgendeiner Weise geeignet, Sie in ein gutes Licht zu setzen«, sagte Hanke. »Die Staatsanwaltschaft zieht, berechtigterweise, genau diese Schlüsse. Was würden Sie an deren Stelle tun?«
    Die Antwort erübrigte sich. »Wie geht es Löwens?« fragte Andrea.
    »Er hat das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt. Hoffen Sie, dass er durchkommt. Er ist Ihr einziger Zeuge.« Hanke sah sie streng an.
    »Ich könnte mich ohrfeigen, wenn ich daran denke, wie leichtsinnig ich war!« sagte Andrea kopfschüttelnd. »Ich dachte, ich könnte Valentin einmal seine Grenzen zeigen. Welch fataler Irrtum.« Sie senkte den Kopf.
    »Dieser Irrtum kann Sie einiges kosten.« Hanke musterte sie genau. Er wusste nicht, was er glauben sollte. »Ich weiß nicht, wie lange ich meine Hand schützend über Sie halten kann.« Für eine Minute herrschte betretenes Schweigen. Hanke war sichtlich uneins mit sich. »Frau Jordan, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie«, sagte er schließlich. »Die U-Haft konnte ich zwar von Ihnen abwenden, trotzdem muss ich Sie suspendieren, bis der Fall geklärt ist.«
    Andrea war nicht überrascht. Alles andere hätte sie gewundert. Hanke konnte nichts anderes tun.
    »Ich habe veranlasst, dass die Ermittlungsbehörde sich eingehender mit der Waffe beschäftigt«, fuhr Hanke fort. »Sie soll deren Herkunft ermitteln. Und Sie, Frau Jordan, Sie lassen einen Test machen. Ich wünsche eine medizinische Untersuchung, aus der eindeutig hervorgeht, dass es sich um eine einmalige Drogeneinnahme gehandelt hat und Sie nicht abhängig sind.«
    Andrea nickte. »Selbstverständlich.«
    Hanke schüttelte den Kopf. »Warum sind Sie denn nicht zu mir gekommen, als die Sache mit Valentin anfing?« fragte er.
    »Ich habe bei der Polizei mehrmals Anzeige gegen Unbekannt erstattet«, erwiderte Andrea. »Wobei ich meinen Verdacht eindeutig dargelegt habe. Die zuständigen Beamten nahmen mich nicht sehr ernst. Wie sollte ich annehmen, dass Sie es täten? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Sie mit der Sache zu behelligen.«
    »Das wäre aber besser gewesen.« Hanke seufzte. »Sie sind nicht die erste Richterin, die es mit einem rachsüchtigen Verfolger zu tun hat. In Ihrem Fall geht der Mann nicht nur äußerst clever, sondern auch brutal vor. Er ist in seiner Besessenheit hochgradig gefährlich. Ich werde versuchen, Ihnen einen Beamten als Schutz beistellen zu lassen. Er soll sich vor Ihrem Haus postieren.«
    »Was nützt das jetzt noch?« fragte Andrea resigniert.
    »Eine ganze Menge. Ich gehe davon aus, dass Valentin nicht aufhört sie zu belästigen. Nicht, solange Sie noch auf freiem Fuß sind. Und wenn er weiter unerkannt bleiben will, hat er es so erheblich schwerer, sich Ihnen zu nähern. Das sollte Ihnen etwas Ruhe verschaffen.«
    »Ruhe?« fragte Andrea zweifelnd.
    »Sie wissen, was ich meine«, sagte Hanke. »Lassen Sie die Untersuchung machen. Dann gehen Sie nach Hause und bleiben auch dort. Sollte Valentin Sie kontaktieren, unternehmen Sie nichts. Gar nichts , verstehen Sie! Setzen Sie sich nur mit diesem Herrn in Verbindung.« Hanke reichte Andrea eine Visitenkarte. »Kommissar Thiele bearbeitet Ihren Fall. Ich habe ihm gesagt, dass mir Ihre Sache sehr am Herzen liegt. Er

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