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Lass sie bluten

Lass sie bluten

Titel: Lass sie bluten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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für das Heavyweightmatch waren bereits in vollem Gange. Papa meinte, dass alle nur gekommen wären, um genau dies zu sehen. Und der Punkt war, dass es sich um einen Serben handelte, der in den Ring geschickt wurde: Lazar Tomic aus Belgrad, ein richtiger UFC -Fighter. Er würde auf einen Schweden treffen: Reza Yunis.
    Wenn Serbien mit im Ring war, wurde es ernst.
    Der Conférencier stellte die Fighter vor.
    Als der Name des Schweden ausgerufen wurde, brach der Lärm erst richtig los. Bestimmt zehntausend Männerstimmen grölten. Support. Unterstützung. Anfeuerungsrufe.
    Der Gong ertönte, die erste Runde begann. Papa kommentierte das Geschehen im Flüsterton in Natalies Ohr. Yunis drehte unerwartet auf und legte ein hohes Tempo gegen Tomic vor. Schon nach wenigen Sekunden lag Tomic auf dem Boden des Rings, nachdem der Schwede ihn umgerissen hatte. Yunis sprang auf ihn drauf. Verpasste dem Serben Schläge ins Gesicht. Tomic versuchte sich zu schützen, die Schläge so gut es ging abzuwehren. Die Sekunden vergingen. Es gelang ihm, die Beine um den Schweden zu schlingen. Sie rollten sich herum. Kamen wieder auf die Füße. Tänzelten umeinander herum und versetzten sich gegenseitig Tritte auf Taillenhöhe.
    Die Runde ging zu Ende.
    Extreme Affliction Heroes: MMA in ihrer spektakulärsten Form. Alles war zugelassen außer Kopfnüsse, beißen, in die Augen stechen oder Schläge gegen den Hinterkopf und in den Schritt.
    Papa fragte, ob sie etwas trinken wollte. In der Pause schickte er Goran los. Unmittelbar bevor die zweite Runde begann, kam er mit einem Mineralwasser für sie zurück.
    Papa redete weiter. »Tomic hat in den USA viele Wettkämpfe bestritten; er ist bekannt für seine Finten und unerwarteten Tempowechsel. Er lässt es oftmals langsam angehen, bevor er richtig loslegt. Lassen wir uns überraschen.«
    Natalie wurde es langsam langweilig. Dort oben schlugen sie sich wie die Verrückten. Tritte gegens Schienbein, Schläge auf sämtliche Körperpartien, Clinches, wenn sie auf der Matte lagen. Knie gegen die Rippen, Jabs gegen den Kopf, ein Schlag nach dem anderen ins Gesicht. Die Leute um sie herum johlten. Die Fighter oben im Ring stöhnten, rangen miteinander, umkreisten den Gegner wie ’n Typ, der in der Kneipe ’ne Braut belagert, um sie anzubaggern.
    Sie aktivierte ihr iPhone. Spielte Bubble Ball. Checkte ihre Zeiten im Fitnessstudio. Wählte sich auf Facebook ein – Lollos Status: »Nach einem soften Nachmittag mit den Mädels im Foam wieder zu Hause.«
    Dagegen waren die Extreme Affliction Heroes weiß Gott spannender.
    Irgendetwas spritzte. Ein paar Schweißtropfen von Tomic landeten auf Natalies Stirn.
    Goran sah zu Natalie rüber.
    Natalie sagte: »Erfrischend.«
     
    Die dritte Runde. Sie setzten ihren Krieg fort. Tomic, Papas Held, dominierte zunehmend. Natalie schaute nur mit halbem Auge hin. Von Zeit zu Zeit schielte sie auf ihrem iPhone aufs App von
Aftonbladet
.
    Stefanovic, Goran und ein weiterer von Papas Männern, Milorad, waren aufgestanden. Gingen so stark mit, dass es fast aussah, als bezögen sie selber Prügel, wenn Tomic Schläge einstecken musste.
    Natalie versuchte sich in den letzten Sekunden noch einmal zu konzentrieren.
    Tomic verpasste seinem Gegner heftige Tritte mit dem Knie, doch Yunis konterte. Tomic versetzte ihm diverse Jabs und versuchte ihn umzureißen. Yunis nahm Körperkontakt auf und griff ihn mit Schlägen in die Nierengegend an. Tomic riss sich los. Attackierte den Kopf des Schweden mit harten Punches. Auf einmal funktionierten Tomics Schläge nicht mehr, und Yunis äffte ihn nach, so dass Tomic statt seiner auf der Matte landete. Der Schwede warf sich über ihn. Presste seine Arme und Knie zu Boden. Traktierte sein Gesicht mit Schlägen. Tomic versuchte sich loszureißen. Doch er saß fest. Natalie sah, wie Yunis’ Fäuste Tomics Nase plattdrückten und mit voller Wucht gegen sein Kinn und seine Wangen prallten. Tomic schien so langsam wegzudriften.
    Doch dann zuckte er plötzlich zusammen. Sie rollten sich herum und landeten schließlich nebeneinander. Auf einmal war der Serbe schnell. Er umschlang Yunis’ Gesicht mit seinen Oberschenkeln. Drückte zu. Presste. Yunis’ Gesicht wurde rot und röter. Tomic presste weiter seine Oberschenkel gegeneinander. Der Schwede schien kurz vorm Ersticken zu sein. Der Ringrichter ermahnte Tomic. Der Serbe ignorierte ihn, würgte den Schweden weiter.
    Der Richter ermahnte ihn erneut. Yunis wurde blau im Gesicht.
    Der

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