Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
strömte und ihr erhitztes Gesicht kühlte. Die schlichte Wahrheit lautete, dass sie heftige Sehnsucht nach ihrem Ehemann plagte.
“Suchen Sie etwas?”, fragte Sarah, die von der hinteren Veranda in die Küche kam. Sie trat hinter Kristen und schaute in das Tiefkühlfach. “Oder wollen Sie dort stehen bleiben, bis Sie Gefrierbrand bekommen?”
Kristen zuckte zusammen und kehrte in die Realität zurück. “Ich … oh, nein. Ich wollte Chad nur einen Eisbeutel für seine Schulter machen.”
Sarah lachte. “Oje, ich wette, die Schulter ist nicht der Teil seines Körpers, der dringend gekühlt werden muss.” Ihr Grinsen wurde noch breiter, und sie tätschelte Kristens Wange. “Sie sehen selbst ein wenig erhitzt und aufgewühlt aus.”
Bei dieser Bemerkung errötete Kristen noch mehr.
“Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Sie mit Ihrem Mann zusammen sein wollen”, fuhr Sarah fort, ging in die Speisekammer und kehrte mit zwei Dosen Rindergulasch zurück. “Ich werde die für euch zum Abendessen aufwärmen und mich anschließend auf den Weg nach Amarillo machen, um meine Schwester zu besuchen.” Mit vielsagender Miene fügte sie hinzu: “Vor morgen früh werde ich nicht zurück sein. Können Sie sich morgen selbst um das Frühstück kümmern?”
“Natürlich”, erwiderte Kristen ein wenig unsicher. Wenn Sarah fort war, würde sie allein mit Chad sein. Das war nicht gut. Wie sollte sie da auf Distanz zu ihm bleiben?
Sarah nahm einen Kochtopf aus dem Küchenschrank, machte die Dosen auf und gab den Inhalt in den Topf. Dann stellte sie den Topf auf die elektrische Herdplatte und drehte sich wieder zu Kristen um. “Wie lange wollen Sie ihn noch den Verwundeten spielen lassen?”
Das Thema war Kristen schon angenehmer, daher entgegnete sie lächelnd: “Ich weiß es noch nicht.”
“Na ja, wenn Sie ihn noch ein wenig zappeln lassen wollen, bevor Sie ihm sagen, dass Sie ihn durchschaut haben, habe ich eine Idee.”
Kristen mochte Sarah mit jeder Sekunde mehr. “Was schwebt Ihnen denn vor?”
Als er Kristen vor der Schlafzimmertür hörte, blieb Chad kaum noch Zeit, ein schmerzverzerrtes Gesicht zu machen, ehe sie eintrat. In der einen Hand trug sie eine Plastikwaschschüssel, in der anderen eine Flasche, vermutlich mit einem Mittel zum Einreiben. Das Mittel zum Einreiben leuchtete ihm ein. Damit würde sie seine Schulter einreiben. Aber wozu war die Waschschüssel?
“Geht es dir schon besser?”, erkundigte sie sich und ging auf direktem Weg ins Badezimmer.
“Ein wenig.” Er hörte, wie sie den Wasserhahn aufdrehte und wie die Schranktüren geöffnet und wieder geschlossen wurden. Was um alles in der Welt hatte sie vor? Und wieso benötigte sie Wasser?
Kristen kehrte mit der Waschschüssel voller Seifenwasser und einem Handtuch samt Waschlappen unter dem Arm aus dem Badezimmer zurück. Sie stellte alles auf den Nachttisch. Mit einem mitfühlenden Lächeln zog sie seine Decke bis zur Taille herunter.
Chad schluckte hart.
“Nach dem Waschen reibe ich deine Schulter ein.”
Er bekam einen trockenen Mund. Es war ihm gerade erst gelungen, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, nachdem sie ihn ausgezogen hatte. Von ihr mit einem Schwamm gewaschen zu werden, war das Letzte, was er jetzt brauchte. Eine Berührung ihrer sanften Hände, und es würde keinen Zweifel mehr geben, dass seine Verletzungen nur vorgetäuscht waren.
“Ich glaube nicht, dass mir jetzt danach ist, gewaschen zu werden.”
“Unsinn. Es wird dir helfen, dich zu entspannen.”
Von wegen! stöhnte er innerlich. “Ich bin wirklich müde …”
Mit einem sinnlichen Lächeln beugte sie sich über ihn. “Du brauchst nichts weiter zu tun, als dich zurückzulehnen und zu entspannen. Alles Weitere mache ich für dich.”
Sein Herz pochte heftig. Kristen zog eine pinkfarbene Spange aus der Seitentasche ihrer Jeans und nahm damit ihr Haar im Nacken zusammen. Anscheinend war es ihr ernst.
Chad hatte Mühe, überhaupt noch ein Wort herauszubekommen. “Du brauchst nicht …”
“Mach dir keine Gedanken”, unterbrach sie ihn, tauchte den Waschlappen in die Schüssel, wrang ihn aus und setzte sich auf die Bettkante. “Es dauert nur ein paar Minuten. Außerdem ist es das Mindeste, was ich tun kann. Du hast mir das Leben gerettet, indem du dem Stier entgegengetreten bist.”
“Ach, das war doch nichts.” Er räusperte sich. “Ehrlich.”
“O doch, das war etwas Besonderes. Immerhin hast du meine Sicherheit über
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