Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
an morgendlicher Übelkeit. Männer nicht.”
“Manche schon”, widersprach Sarah. “Lies in den Büchern nach, die du dir gekauft hast. Sicher steht darin etwas über dieses Phänomen. Es ist so ähnlich wie Schmerzen aus Sympathie. Manche Männer bekommen sie, wenn ihre Frauen in den Wehen liegen. Wenn es bei dir so ist wie bei deinem Dad und deiner Mutter, wirst du von den Wehen bis zur Geburt ebenfalls daran leiden.”
“Das würde ihm nur recht geschehen”, sagte Lassiter finster. “Wenn meine Tochter leiden muss, soll er auch leiden.”
Chads Magen krampfte sich zusammen, wenn er sich vorstellte, wie Kristen in den Wehen lag.
“Mike, du bist keine große Hilfe”, beklagte sich Kristen und hielt Chad den Becher an den Mund. “Trink das.”
“Ich mag keinen heißen Tee. Lass mich einfach sterben. Dann geht es mir sicher besser.”
“Ich sagte, trink”, befahl sie.
Ihre Entschlossenheit überzeugte ihn davon, dass es nicht viel Sinn hatte, noch weiter zu protestieren. “Igitt, das schmeckt schrecklich!”
“Komm, Mike.” Sarah zog ihn am Arm. “Kristen wird jetzt allein mit ihm fertig.”
“Aber es hat gerade Spaß gemacht …”
“Ich sehe schon, wir beide müssen uns noch mal über deine Einstellung unterhalten”, stellte Sarah fest und lotste ihn zur Tür.
Chad lachte leise und wollte schon eine Bemerkung über Lassiters gequälte Miene machen. Doch Kristen verhinderte es, indem sie ihm rasch einen Cracker in den Mund schob.
Kristen schaltete die Scheinwerfer des Pick-ups an. Die Dunkelheit brach bereits herein, als sie aus Amarillo hinausfuhren. “Das hat wirklich Spaß gemacht, Sarah. Ich bin froh, dass Sie vorgeschlagen haben, einen Tag mit Einkaufen und der Suche nach Kostümen zu verbringen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, dass Chad gefallen wird, was wir für ihn ausgesucht haben. Er kommt mir nicht wie ein Donald-Duck-Typ vor.”
Sie wünschte, Chad hätte sie und Sarah begleitet, um mit ihnen zusammen die Kostüme auszusuchen. Auf diese Weise wäre sie sicher gewesen, dass er nichts gegen ihre Wahl einzuwenden hatte. Doch nachdem sein Anfall von morgendlicher Übelkeit überstanden war, hatte er sich mit Annie und Cody herausgeredet, denen er angeblich einen Besuch versprochen hatte. Selbst Mike, der seit seiner Ankunft nicht von Sarahs Seite gewichen war, hatte gemeint, er würde lieber splitternackt durch Dornenbüsche laufen, als einkaufen zu gehen. Er wollte auf der Sundance Ranch bleiben, um ein paar geschäftliche Anrufe zu erledigen.
“Oh, keine Sorge. Chad wird sich genauso beschweren, wie Mike sich über sein Micky-Maus-Kostüm beklagt hat”, erwiderte Sarah amüsiert. “Aber glauben Sie mir, er wird dieses Kostüm tragen, wenn Sie es wollen.”
Kristen blieb skeptisch. “Chad darum zu bitten, Federn und eine Strumpfhose zu tragen geht vielleicht ein wenig zu weit.”
“Schätzchen, haben Sie immer noch nicht gemerkt, dass Sie den Jungen um den Finger wickeln können? Wann immer Sie ihn um etwas bitten, wird er Ihnen den Wunsch erfüllen oder zumindest alles versuchen, um es zu tun.” Sie tätschelte Kristens Arm. “Er liebt Sie viel zu sehr, um Ihnen irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Seine morgendliche Übelkeit ist Beweis genug dafür. Männer leiden an so etwas nur, wenn sie ihre Frauen aus tiefstem Herzen lieben.”
Kristen wünschte, Sarahs Worte wären wahr. Aber sie hatte ihre Zweifel. Chad wollte ihr Baby und war der Ansicht, sie sollten verheiratet bleiben, um das Kind gemeinsam großzuziehen. Doch das musste noch lange nicht bedeuten, dass er sie liebte. Zwar sprach er ständig davon, dass das Schicksal sie zusammengebracht hatte und wie glücklich er über ihre Schwangerschaft war. Aber von Liebe hatte er kein einziges Mal gesprochen. Weder jetzt noch davon, dass das in der Zukunft möglich sein könnte.
Würde ihr eine Beziehung reichen, wie ihre Mutter sie mit Mike gehabt hatte? Würde es ihr reichen, dass Chad um des Babys willen mit ihr zusammenbleiben wollte? Kristen bezweifelte es.
Sie bog auf den Hof vor der Ranch ein, und die Scheinwerfer beleuchteten das Haus. Erstaunt stellte sie fest, dass Mike und Chad zusammen auf der Veranda standen. Sie waren zwar nicht aufeinander losgegangen, doch ihre Haltung – Rücken an Rücken, die Arme vor der Brust verschränkt – verriet, dass sie sich auch noch nicht wohlgesinnt waren.
Sobald Sarah und sie aus dem Wagen gestiegen waren, kamen ihnen die beiden Männer entgegen.
“Du hast
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