Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
Leuten als Micky Maus auftritt.”
Kristen lachte und rückte die pinkfarbene Schleife auf ihrer Daisy-Duck-Maske zurecht. “Das werde ich ihm lieber nicht sagen.”
“Ja, wahrscheinlich wäre das keine gute Idee.”
Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm Chad ein schwarzes T-Shirt aus seiner Schublade und zog es über, während er einen Blick auf den weißen Federhaufen auf seinem Bett warf. Wenn ihm noch vor einer Woche jemand prophezeit hätte, dass er zur jährlichen Halloween-Party einmal nicht als Rodeo-Cowboy gehen würde, hätte er ihn für verrückt erklärt. Er stieg in das Kostüm, schlüpfte in die riesigen gelben Entenfüße und schüttelte den Kopf. Wenn ihm jemand prophezeit hätte, dass er morgen schon seit einer Woche verheiratet sein würde, hätte er das ebenso wenig geglaubt.
Er setzte sich den Entenkopf auf und betrachtete sich in dem großen Spiegel an der Innenseite der Badezimmertür. “Oje.” Aus dem Schrank nahm er eine schwarze Jeans und stopfte sie zusammen mit seinen Stiefeln in einen Matchbeutel. Nur ein Wort von irgendwem, und er würde sich sofort wieder umziehen.
Chad watschelte nach unten und blieb unvermittelt stehen, als er Sarah und Mike in der Küche sah. Mike Lassiter wirkte in seinem Kostüm kein bisschen glücklicher als Chad.
“Ein Wort von Ihnen, und ich gebe Ihnen eins auf Ihren Entenschnabel”, warnte Lassiter ihn. Er zeigte auf die Micky-Maus-Maske auf dem Tisch. “Ich werde wie ein Idiot aussehen.”
Chad musterte den Mann in seiner schwarzen Strumpfhose, den roten Shorts mit den großen weißen Knöpfen und den riesigen gelben Schuhen. “Sie können wenigstens eine Hose tragen. Ich muss mit Entenfüßen und Schwanzfedern herumlaufen.”
“Ich sehe, Sie haben auch andere Sachen dabei”, bemerkte Lassiter, stülpte sich grimmig die Mick-Maus-Maske über und nahm seinen Matchbeutel.
Kristen verlor zwei Federn, als sie mit einem ihrer klobigen pinkfarbenen Pumps auf den Holzfußboden stampfte. “Chad!”
“Sie werden sich schon nicht gleich umziehen”, meinte Sarah und stemmte die in weißen Handschuhen steckenden Hände in ihre rot-weiß gepunkteten Hüften. “Jedenfalls nicht, solange ich ein Wörtchen mitzureden habe.”
Chad kratzte sich am Bein. “Wenn es noch schlimmer juckt, wirst du Mühe haben, mich davon abzuhalten.”
“Für mich gilt dasselbe”, knurrte Lassiter.
Kristen öffnete die Hintertür. “Zum ersten Mal sind die beiden sich mal einig, Sarah.”
“Den Tag müssen wir rot im Kalender anstreichen”, meinte Sarah amüsiert.
Lassiter schnaubte missbilligend. “Verlasst euch bloß nicht darauf, dass das noch mal vorkommt.”
“Ganz bestimmt nicht”, stimmte Chad ihm zu, als sie alle das Haus verließen.
Während Kristen darauf wartete, dass Chad mit den Getränken zurückkehrte, saß sie auf einem Strohballen neben der Tanzfläche und beobachtete die bunt kostümierten Gäste, die zu einem bekannten Countrysong tanzten.
Das Innere der leer stehenden Scheune hatte Kristen erstaunt. Statt Dreck bedeckte geschliffenes Hartholz den Fußboden. Außerdem gab es eine Bühne, die mit Maisstauden und Strohballen dekoriert und mit großen Instrumentenverstärkern und modernsten Mikrofonen ausgerüstet war. Steve und Beth hatten sich offenbar viel Mühe gegeben, um die Scheune zu einem Partysaal umzubauen.
Als das Stück zu Ende war, kam Beth zu Kristen und setzte sich vorsichtig neben sie. In ihrem burgunderfarbenen Samtkleid mit tiefem Ausschnitt und hoch angesetzter Taille stellte sie eine edle Dame aus dem Mittelalter dar. Es war das perfekte Kleid für eine hochschwangere Frau. “Amüsieren Sie sich gut?”, fragte sie.
Kristen lachte. “Ich hätte nie gedacht, wie viel Spaß es machen würde, Goofy mit einer Bauchtänzerin tanzen zu sehen.”
“Ja, das war ein Anblick, nicht wahr?” Beth grinste. “Taz wusste gar nicht, wo er seine Hände hinlegen sollte, ohne nackte Haut zu berühren.”
Die Band begann einen langsamen Song zu spielen, und Kristen beugte sich zu Beth, damit sie sie besser verstehen konnte. “Da Chad von einer Halloween-Party sprach, hatte ich eigentlich eher eine Dekoration wie in einem Spukhaus erwartet.”
“Steve und ich fanden, dass es wahrscheinlich den Kindern Angst machen würde. Daher haben wir uns für ein allgemeineres Thema entschieden”, erklärte Beth und schaute voller Liebe zu ihrem Mann, der mit Annie tanzte. “Offenbar hat meine Tochter ihren Ritter in
Weitere Kostenlose Bücher