Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
zu haben, nach Dallas zurückzukommen. Außerdem hatte er sich merklich beruhigt.
Kristen lehnte sich in ihrem hohen Schreibtischsessel zurück und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Computerbildschirm. Sie hatte die neuen Programme installiert, die sie gestern Abend gekauft hatten, und den Großteil von Chads Geschäftsbüchern eingegeben. Sie würde ihm ein paar Vorschläge machen, wo er expandieren und streuen sollte, aber im Großen und Ganzen hatte er das Unternehmen in den letzten fünf Jahren recht erfolgreich geführt. Wenn Mike wüsste, wie erfolgreich Chad war, wäre ihm seine Unterstellung, Chad hätte sie nur des Geldes wegen geheiratet, peinlich. Die Sundance Rodeo Company war ein solides Unternehmen mit steigendem Umsatz.
Kristen war glücklich, dass Chad ihr die Gelegenheit gab, ihre im Studium erworbenen Kenntnisse anzuwenden. Er ermutigte sie sogar dazu. Das hatte ihr Vater nie getan.
Mike hatte ihre Ausbildung immer als etwas betrachtet, womit sie sich die Zeit nach der Highschool vertrieb. Er hatte nicht einmal in Betracht gezogen, dass sie als Beste ihres Kurses abschneiden würde, oder dass sie eines Tages – als sein einziges Kind – Interesse an der Leitung von Sagebrush Boots bekunden würde. Nein, Mike wollte, dass sie Spencer Dirkson heiratete, damit er einen Mann hatte, der die Firma übernehmen konnte, wenn er sich zur Ruhe gesetzt hatte. Er hatte sogar Chad gesagt, dass sie niemals die Firma leiten würde.
Sie schüttelte den Kopf. Seltsam, wie ihre Prioritäten sich seit dem Erscheinen der zwei blauen Linien auf dem Teststreifen verändert hatten. Jetzt kümmerte es sie nicht mehr, ob sie Sagebrush Boots leitete oder nicht. Sie legte beschützend die Hand auf ihren Bauch. Jetzt zählte nur noch das Wohlergehen ihres Babys.
Im Gegensatz zu ihrer eigenen Kindheit sollte ihr Kind vor allem die Liebe seiner Eltern spüren und wissen, dass seine Eltern sich auch liebten.
Kristen lächelte. Um den ersten Punkt ihres Wunsches brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Chad hatte von Anfang an klargemacht, dass er das Baby wollte und helfen würde, es großzuziehen. Aber was war mit dem zweiten Punkt?
Traurigkeit überkam sie, und Tränen brannten in ihren Augen. Ihre Mutter hatte Mike geliebt, doch falls er jemals mehr als tiefe Zuneigung und Respekt für Martina Harrington-Lassiter empfunden hatte, hatte er es jedenfalls nicht gezeigt. Selbst als junges Mädchen hatte Kristen die unerwiderte Liebe ihrer Mutter bemerkt, ihre Traurigkeit darüber, dass Mike kaum Gefühle zeigte. Manchmal hatte Kristen sich gefragt, ob das zu Martinas schlechter Gesundheit und ihrem frühen Tod beigetragen hatte. Der letzte Wunsch ihrer Mutter hatte gelautet, dass Kristen sich mit nichts weniger als Liebe in ihrem Leben zufriedengeben sollte.
Und plötzlich wurde es ihr klar: sie liebte Chad.
Ihr wurde warm ums Herz bei dieser Erkenntnis. Obwohl sie unter nicht gerade idealen Bedingungen geheiratet hatten, hatte sie sich irgendwann in ihren Mann verliebt. War es möglich, dass er dasselbe für sie empfand? Er hatte gesagt, dass er wegen des Babys mit ihr verheiratet bleiben wollte. Aber was war mit ihr? Würde er sie irgendwann auch lieben?
Chad stand hinter Kristen und verfolgte, wie sie am Computer arbeitete. Bei ihr sah es ganz einfach aus, all diese Eintragungen und Kalkulationen vorzunehmen.
“Du bist wirklich erstaunlich.” Er zog sie aus dem Sessel, um sie zu küssen. “So klug.” Er presste seine Lippen noch einmal auf ihre. “So schön.” Er legte seine Stirn an ihre. “Und so sexy.”
Ihr heiseres Lachen ging ihm durch und durch. “Was gefällt dir denn besser? Mein Aussehen oder meine Intelligenz?”
Er winkte ab. “O nein, darauf falle ich nicht herein. Sagen wir einfach, mir gefällt alles an dir.”
“Mir gefällt auch alles an dir, Cowboy.”
Chad drückte sie an sich. “Eigentlich sollte ich dir nur Bescheid sagen, dass das Abendessen fertig ist.”
“Hm, ich bin auch ziemlich hungrig”, flüsterte sie.
“Ich glaube, ich habe ein Ungeheuer erschaffen”, neckte er sie und hielt sie von sich. “Du solltest dich lieber wieder setzen und mit dem weitermachen, was du gerade getan hast.”
“Ich dachte, Sarah hat das Abendessen fertig.”
“Das stimmt.”
“Dann lass uns essen gehen.”
“Ich kann nicht.”
“Wieso?”
“Weil du mich zu sehr erregt hast”, gestand er.
Sie schaute auf seine Jeans und grinste. “Am besten, ich gehe schon vor und
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