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Lass uns unvernünftig sein

Lass uns unvernünftig sein

Titel: Lass uns unvernünftig sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Bär.« Lächelnd wandte Anabel sich zu ihm um. Sie ließ ihren Blick über seinen Körper schweifen – von Kopf bis Fuß und wieder zurück. »Ich wollte nur sichergehen.«
    Wie jede gute Mutter.
Gil nahm ihren Arm und führte sie zurück in sein Zimmer. Diesmal sperrte er die Tür nicht ab, aber schaltete das Licht aus. Ohne ein Wort brachte er sie in sein Bett, kletterte dann zu ihr und deckte sie beide zu.
    Sofort schmiegte sie sich an ihn. Es fühlte sich einfach richtig an. Mehr als richtig. Er schloss seine Augen und sagte: »Schlaf jetzt.«
    Einen Moment lang schwieg sie, bevor sie fragte: »Hier?«
    Es ging alles so verdammt schnell, aber Gil war es egal. »Ja, hier.«
    Anabel sagte nichts mehr. Sie kuschelte sich nur noch enger an ihn und war im nächsten Augenblick eingeschlafen. Und wie seine Tochter schnarchte sie ganz leise.
     
    Irgendwann spät in der Nacht erwachte Gil, weil ihm jemand ins Gesicht pustete. Er öffnete die Augen und zuckte vor Schreck zurück. Nicole hockte neben ihm auf dem Bett und lehnte sich gegen seine Brust, wobei ihre Nase seine fast berührte.
    »Ich habe mich nassgemacht«, erklärte sie, bemüht um ein Flüstern, doch dafür ein wenig zu laut.
    »Oh.« Gil war verwirrt und unsicher. Er war in Unterwäsche. Ob Zweijährigen so etwas auffiel? Ob es sie kümmerte?
    »Ich kann Mommy nicht finden.«
    Sie klang, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Schnell legte Gil seine Schamgefühle beiseite. Das hier war seine Tochter, Himmelherrgott noch mal, und Anabel war vollkommen erschöpft. »Sie liegt hier neben mir«, erklärte Gil der Kleinen.
    »Warum?«
    Warum?
»Ihr … war kalt.«
    »Oh.«
    »Soll ich dich umziehen? Dann kann deine Mommy weiterschlafen.«
    Keine Antwort.
    Behutsam nahm Gil Nicki auf den Arm und hob sie hoch, damit er aus dem Bett klettern konnte. Ihr Nachthemd war nass, doch er hielt sie trotzdem fest an seine Brust gedrückt. »Lass uns besonders leise sein, ja? Wird deine Mommy dann nicht überrascht sein?«
    Nicki erwiderte nichts darauf. Mit ihren kleinen Händen rieb sie ihm über die Wangen. »Du bist stoppelig.«
    »Gar nicht so sehr.«
    »Ich bin nicht stoppelig.«
    »Nein, und deine Mommy auch nicht.«
    »Nur Daddys?«
    »Genau.« Er verließ das Schlafzimmer und machte leise die Tür hinter sich zu. »Weißt du, wo deine Nachthemden sind?«
    Neugierig zog sie an seinem Brusthaar. »Nein.«
    Gil zuckte zusammen, löste ihre Finger aus seinen Haaren und setzte Nicki in ihrem Zimmer auf den Boden. Zusammen durchsuchten sie die Schränke, bis sie ein weiches T-Shirt gefunden hatten, in dem sie schlafen konnte. Das Windelhöschen war zum Glück nicht schwierig anzuziehen. Er war sich nicht hundertprozentig sicher, ob er auch mit einer normalen Windel zurechtgekommen wäre – jedenfalls nicht ohne etwas Übung.
    Er hatte gerade das feuchte Laken gewechselt und wollte die Kleine wieder ins Bett legen, als Nicole ihre Unterlippe vorschob. Zwar schien sie sich vor lauter Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten zu können, aber dennoch erklärte sie: »Ich will eine Geschichte.«
    Also würde er das Ende der Geschichte nun doch noch zu hören bekommen? Damit konnte Gil leben. Kurzerhand machte er es sich mit Nicole auf dem Schoß in einem Sessel gemütlich und hatte die erste Seite kaum beendet, als ihr gleichmäßiges Atmen ihm bereits verriet, dass sie eingeschlummert war. Gil fühlte sich unglaublich väterlich und stolz, als er Nicole nun in ihr Bett legte, noch einen Moment stehen blieb, um sicherzugehen, dass sie nicht wieder aufwachte, und schließlich zurück in sein Zimmer schlich.
    Anabel hatte weitergeschlafen und nichts von alledem mitbekommen. Offensichtlich hatte sie in der letzten Zeit tatsächlich nicht viel Schlaf bekommen.
    Er hingegen war inzwischen hellwach und sich dieser warmen, sinnlichen Frau, die zusammengerollt in seinem Bett lag, sehr bewusst. Und es war nicht irgendeine Frau, sondern Anabel. Schon immer hatte er sich zu ihr hingezogen gefühlt, egal, wie sehr er sich auch dagegen gewehrt hatte. Aber jetzt hatte er sie besser kennengelernt, mochte und respektierte sie. Sie hatte so viel für Nicole und für ihn getan. Ohne sich zu beklagen, hatte sie eine Menge Verantwortung übernommen, und sie hatte diese Aufgabe bravourös gemeistert.
    Sie war nicht nur sexy, sondern auch stark. Sie war nicht nur unglaublich, sondern hatte auch ein großes Herz. Sie war … mehr als reizvoll. Körperlich und emotional. Und nun

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