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Lasse

Lasse

Titel: Lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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du an?«
    »Nur so. Ich wollte hören, wie es dir geht.« Sie klang beunruhigt und beleidigt.
    »Mir geht es gut. Ich bin nur sehr müde. Und muss morgen früh raus.«
    »Ja, ja. Wann sehen wir uns?«
    Ich verkniff mir warum zu fragen. Und ich hätte gerne gewusst, was Karl in dieser Situation für einen Tipp gehabt hätte. Wie sollte ich Agnes klar machen, dass ich nicht von ihr angerufen werden wollte, ohne sie zu verletzten und wie ein Arsch dazustehen, wie er das so freundlich formuliert hatte.
    »Mal sehen.«
    Sie legte auf und ich fühlte mich schlecht und war gleichzeig erleichtert. Ich warf mich aufs Bett.
    Moons Zimmer war gleich neben meinem, ich hörte Krista von drüben lachen und hoffte, dass sie Moon das alles erklärte und war dankbar, für ihre Unterstützung. Obwohl ich nicht genau wusste, welchem Umstand ich das zu verdanken hatte. Vielleicht war Krista das erste Mädchen, das von einer kurzen, körperlichen Begegnung zu einer gute Freundin werden könnte. Eigentlich ein schöner Gedanke.

23     Ich hatte extra ein Schild an meine Tür gehängt. Nicht stören . Aber es klopfte früh am nächsten Morgen trotzdem energisch. Ich zog mir ein T-Shirt über und ging in meinen Boxers zur Tür, öffnete sie einen Spalt und sah Krista, die reisefertig neben ihrem großen roten Rimova-Koffer stand.
    »Ich hab nicht viel Zeit«, sagte sie und schob sich durch den Türspalt samt Koffer ins Zimmer.
    Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen.
    »Weißt du, wie früh es ist?«
    Sie grinste. »Ich muss los. Aber ich wollte dir vorher doch noch sagen, dass ...«
    »Was?«
    »War das Agnes, gestern? Läuft da was zwischen ...«
    »Nein«, unterbrach ich Krista. »Ich habe es dir doch gesagt. Und du kennst Agnes. Es war eine Nacht und ich habe ihr nichts versprochen.«
    Krista seufzte. »Und das war echt nötig?«
    »Es ist schon eine Weile her. Und nicht mehr vorgekommen seit ... « Ich brach ab.
    » ... du Moon getroffen hast«, vollendete Krista den Satz und lächelte. »Sie ist wirklich zum Verlieben. Sehr nett. Aber, Lasse, sie ist einfach noch sehr jung und ...« Sie sah mich bittend an. »Sei gut zu ihr.«
    »Natürlich. Ich bin kein Arsch. Das weißt du.«
    Sie kam zum Bett, setzte sich neben mich und wuschelte mir durch das Haar als wäre ich fünf. »Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Sie mag dich.«
    »Mögen? Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass es ein bisschen mehr ist.«
    »Sie ist dir wichtig, oder?«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich mich Krista so ausliefern sollte, aber eigentlich hatte ich das schon getan. Sie war meine Verbindung zu Moon. Ich nickte. »Sehr sogar.«
    »Aber ... du zeigst es ihr nicht gerade.«
    Ich starrte Krista überrascht an. »Alle merken es, oder?«
    »Na ja, du weißt wie das ist. Du bist hier der Star am Set. Und Schauspieler. Sie fragt sich halt, ob deine Gefühle echt sind.«
    »Jetzt fang nicht schon wieder mit dem Star-Blödsinn an.«
    Krista blinzelte. »Hast du sie schon geküsst?«
    Eigentlich hatte Moon eher mich geküsst.
    »Nicht so richtig.«
    »Hm. Solltest du vielleicht mal machen.«
    »Oh, danke für den Tipp.«
    Krista grinste und sprang auf. »Ich muss echt los.« Sie schnappte ihren Koffer und rollte zur Tür. Ich stand auf und folgte ihr.
    »Krista?«
    Sie drehte sich zu mir um.
    »Danke!«
    »Keine Ursache. Ich versuche nur mein eigenes Karma zu verbessern.« Sie legte die Hand auf die Klinke. »Ach, ja, was ich noch sagen wollte ...« Sie grinste. »Was Moon angeht ... es ist tatsächlich etwas mehr als mögen.«
    Samstag, Sonntag und Montag waren drehfrei. Ich wollte Moon etwas Zeit geben und hoffte gleichzeitig, sie zufällig beim Frühstück, irgendwann den Tag über im Hotel oder im Schwimmbad zu treffen. Doch nichts. Als es bis Montag früh immer noch nicht passiert war, überlegte ich, bei ihr anzuklopfen. Nur war es gar nicht so einfach, wie ich dachte. Ich stand eine halbe Stunde vor ihrer Tür und formulierte an einem Vorwand, weshalb ich hier stand oder was ich genau von ihr wollte, bis Uli den Gang entlang kam. Er schlug mir freundschaftlich auf die Schulter.
    »Lasse, gut, dass ich dich treffe!« Er atmete tief durch. »Wie wäre es, wenn du und Moon, also ihr versteht euch ja gut, aber jetzt so ohne Krista und Karl wäre es nett, wenn du dich vielleicht etwas um sie kümmern könntest?«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Na ja, du weißt, ihr habt morgen diese Liebesszene im Feld und ich finde immer gut, wenn die Schauspieler sich da nicht ganz

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