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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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nach ihm.«
    »Wenn ihr es habt, legt den Toten darauf und bringt ihn zu unserem Biwak.«
    »Yes, Sir!«
    Der Lieutenant wandte den Kopf und lauschte in die andere Richtung, in der weitere seiner Männer nach dem flüchtigen Quaid suchten. Als er nichts von ihnen hörte, wandte er sich an den großen Mann.
    »Da haben Sie aber Glück gehabt, Mister.«
    Lassiter lächelte schmal und zuckte mit den Schultern. »Der Indianer hat mich nicht getroffen, weil ich ihn kurz vor dem Schuss entdeckte. Zu einem Treffer hätte ich ihn nicht mehr kommen lassen.«
    »Und dieser Jonah Quaid? Ich hörte nur einen Revolverschuss.« Er wies auf den Remington, den Lassiter gerade nachlud.
    »Er hat meine Kugel im Leib«, erwiderte Lassiter, »und ist nicht mehr dazu gekommen, auf mich zu feuern. Ich weiß nicht, wie schwer er verwundet ist, aber wenn sich Ihre Männer anstrengen, werden sie ihn schon erwischen.«
    Der Lieutenant hatte die Augenbrauen zusammengezogen, sodass eine steile Falte auf seiner Stirn entstanden war.
    »Sie konnten ihn nicht mit einer Kugel aufhalten?«, fragte er.
    »Ich wollte ihm nicht in den Rücken schießen, Lieutenant.«
    Eine Weile wusste der junge Offizier nichts zu antworten, dann wies er mit dem Kopf zu Quaids Pferd und fragte: »Nehmen Sie es mit?«
    Lassiter nickte. »Danke, dass Sie mir geholfen haben, Lieutenant. Wenn Sie Quaid noch erwischen sollten, sorgen Sie dafür, dass er keinerlei Kontakt zu irgendwelchen Leuten von der PAC aufnehmen kann.«
    »Ist unser Job damit erledigt, Sir?«, fragte der Lieutenant.
    Lassiter nickte. Vielleicht noch heute Nacht würde die WAR EAGLE auf den Big Muddy gesteuert werden, dann brauchte ihr Versteck nicht mehr abgeschirmt zu werden.
    »Wenn Sie Quaid in einer Stunde nicht aufgespürt haben, brechen Sie Ihr Biwak ab und kehren nach Fort Abraham Lincoln zurück. Sagen Sie das auch ihrem Kameraden von der zweiten Patrouille.«
    Lassiter grinste, als der junge Lieutenant vor ihm salutierte und sagte: »Viel Glück, Sir, für Ihren Kampf. Grüßen Sie Captain Hathaway von mir. Lieutenant Emmons, Sir«, fügte er hinzu, denn er hatte seinen Namen noch nicht genannt.
    Lassiter nickte, wandte sich ab und kehrte durch den Creek zu Quaids Grauem zurück, der keinerlei Zicken machte, als er sich auf seinen Rücken schwang. Er blieb auch im Sattel des Grauen sitzen, nachdem er in der kleinen Lichtung sein Pferd losgebunden hatte, und folgte dann der Fährte von Captain Matt Hathaway, Chauncey Campbell, Joe Fowler und der jungen Frau Della, die wie eine Achtzehnjährige aussah.
    Während des Rittes kehrten seine Gedanken immer wider zu Jonah Quaid zurück. Der kleine Mann war kein besonders gefährlicher Revolverschwinger. Er musste es selbst wissen, denn sicher hatte er geahnt, dass er nur mit einem Trumpf im Ärmel einem Mann von Lassiters Qualitäten gegenübertreten konnte.
    Lassiter war sich fast sicher, dass Quaid trotz seiner Verwundung die Flucht gelungen war. Die Frage war, ob er es bis zum nächsten Tag schaffen würde, zu Fuß zurück nach Bismarck zu gelangen, um Robert Pendleton und Bellaine Guthrie Bericht zu erstatten.
    ***
    Er zügelte Quaids Grauen und starrte über die grünliche Wasserfläche zu den Männern hinüber, die auf dem Wasser zu gehen schienen. Sie waren dabei, eine ebenfalls auf dem Wasser stehende große Hütte abzureißen. In den bereits entstandenen Lücken schimmerte es schwarz wie Metall.
    Lassiter brauchte eine Weile, um zu begreifen. Die Männer gingen nicht auf dem Wasser, sondern bewegten sich an Bord des Kanonenboots, dessen Rumpf kaum einen halben Fuß breit über die Wasseroberfläche ragte. Die Hütte hatte man über dem Geschützturm errichtet, um ihn zu tarnen. Das wurde immer offensichtlicher, je mehr Bretter abgerissen und an Land geworfen wurden.
    Della, die etwas abseits der arbeitenden Männer an Bord der WAR EAGLE stand, hatte ihn als Erste entdeckt und winkte heftig. Dann tauchte Captain Matt Hathaway hinter dem halb von Brettern befreiten Geschützturm auf, der mehr als zehn Fuß hoch aus dem Wasser ragte. Er hatte wohl Dellas Winken bemerkt und starrte ihm jetzt entgegen, als er weiter auf das Ufer zuritt.
    »Reite ein Stück flussauf, dort ist eine Furt!«, rief er.
    Della sprang an Land. Sie lief geschmeidig wie eine Gazelle. Er sah sie winken und vermutete, dass sie am Ufer des Flusses entlang laufen wollte, um ihm die Furt zu zeigen. Es schien fast, als hätte sie sich Sorgen um ihn gemacht und sein Kommen

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