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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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sehnsüchtig erwartet. Irgendwie freute ihn das.
    Nach etwa hundert Yards blieb sie stehen und zeigte mit dem linken Arm in den Creek, der hier nicht viel mehr als zwanzig Yards breit war.
    »Hier ist die Furt!«, rief sie.
    »Und das soll ich dir glauben?«
    Es war nur eine scherzhafte Frage, denn selbst wenn das Wasser hier tief gewesen wäre, hätte es für ihn wahrscheinlich keine Schwierigkeit bedeutet, den Creek zu überqueren.
    Sie aber nahm seine Worte ernst. Sie glitt das flache Ufer hinab ins Wasser, bis es ihr bis knapp unterhalb des Schritts ihrer Hose reichte.
    Er schlang die Zügel des Army-Pferdes fester um das Sattelhorn des Grauen, trieb ihn mit leichten Hackenstößen an und lenkte das Tier genau auf Della zu.
    Sie wollte sich umdrehen, um zum Ufer zurückzukehren. Dabei musste sie in ein Loch getreten sein. Es ah aus, als wäre ihr das Bein weggeknickt, und von einem Moment zum anderen war von ihr nichts mehr zu sehen als ihre fuchtelnden Arme, mit denen sie nach einem nicht vorhandenen Halt zu suchen schien.
    Der große Mann beugte sich rasch aus dem Sattel und kriegte sie am Hosengurt zu fassen, als ihr Hintern aus den Fluten auftauchte. Mit einem Ruck riss er sie hoch und legte sie quer vor sich in den Sattel.
    Sie schrie und zappelte mit Armen und Beinen, doch er ließ sie erst los, als der Graue und das Army-Pferd die Ufersteigung hinter sich gebracht hatten. Sie plumpste mit dem Hintern ins Gras und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Dann begannen ihre rehbraunen Augen vor Zorn zu funkeln. Sie war mit einem Satz auf den Beinen und rief: »Das hast du mit Absicht getan?«
    »Was hab ich getan?«
    »Mich ins Wasser gestoßen!«
    »Das hab ich nicht. Du bist gestolpert. Ich habe dir das Leben gerettet, sonst wärst du ertrunken!«
    »Ich ertrinke nicht! Ich kann schwimmen wie ein Fisch!«, rief sie empört. Sie wollte noch etwas sagen, als sie merkte, dass sich der Blick des großen Mannes auf ihre klatschnasse Bluse gerichtet hatte, die ihre Brüste wie eine zweite Haut bedeckte.
    »Oh!« Sie schlug die Arme vor der Brust zusammen, ihr hübsches Gesicht verlor den zornigen Ausdruck, der sich in Scham verwandelte. Mit einer heftigen Bewegung warf sie sich herum und rannte am Ufer entlang zur WAR EAGLE zurück.
    Der Anblick des Schiffes erweckte die Neugier des großen Mann, je näher er ihm kam. Er hatte es sich wesentlich größer vorgestellt. Wenn er richtig schätzte, war es nicht mal sechzig Fuß lang, dafür aber mehr als dreißig Fuß breit. Das musste sein, weil der runde bewegliche Turm nach seiner Schätzung einen Durchmesser von mindestens zwanzig Fuß hatte. Es war ihm ein Rätsel, dass sich das Ding, das sich Boot nannte, nicht umkippte.
    Von Della war nichts mehr zu sehen. Offenbar wollte sie sich den Blicken der Männer entziehen, um sich nicht ihre anzüglichen Kommentare anhören zu müssen.
    Matt Hathaway erwartete ihn vor dem Schiff. Ein halbes Dutzend Planken verbanden es an verschiedenen Stellen mit dem Ufer. Der Captain wies grinsend mit der rechten Hand auf den Geschützturm und sagte: »Na, ist das was?« Dann erst sah er, dass Lassiter das Army-Tier, mit dem er von Camp Hancock aufgebrochen war, an einem Seil hinter sich her zog und im Sattel eines grauen Pferdes saß. Das Grinsen fiel ihm aus dem Gesicht.
    »Jonah Quaids Gaul?«, fragte er krächzend. Er war mit ein paar Schritten neben dem großen Mann, der absaß und dem Captain die Zügel des Grauen reichte.
    Lassiter nickte. »Er ritt auf unserer Fährte und hatte den Kordon der beiden Patrouillen schon hinter sich gelassen.«
    »Denen werde ich Feuer unterm Hintern machen«, knurrte Hathaway. »Die werden …«
    »Krieg dich wieder ein, Matt«, sagte Lassiter, »Lieutenant Emmons hat mir das Leben gerettet. Ich soll dich von ihm grüßen.«
    »Verdammt, erzähl, was geschehen ist.«
    Das tat Lassiter. Am Ende, als Lassiter berichtete, dass Quaid den Soldaten zu Fuß entwischt war, fluchte sich Hathaway die Seele aus dem Leib. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann sagte er: »Komm rüber in den Turm, dann kann Joe Fowler dir alles erklären.«
    Lassiter nickte und wandte sich Della Fowler zu, die aus einem Zelt am Ufer trat. Sie hatte sich umgezogen und trug eine trockene Hose. Das Hemd, das ihr über die Hüften fiel, war ihr viel zu weit. Offenbar gehörte es ihrem Vater.
    Sie kam zu ihm herüber. Für einen Moment sah den Ausdruck von Trotz in ihren braunen Augen,

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