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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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doch der verschwand schnell. Sie blickte dem Soldaten nach, der Lassiters Pferde wegbrachte. Erst jetzt schien sie daran zu denken, dass Lassiter ja nur mit einem Pferd von Camp Hancock aufgebrochen war. Ihre Augen verengten sich.
    »Das graue Pferd, auf dem du geritten bist, wem gehört es?«, fragte sie mit leicht schief gelegtem Blick. Sie war zwei Schritte vor ihm stehen geblieben, weil sie den Kopf nicht in den Nacken legen wollte, wenn sie ihn anschaute.
    »Jonah Quaid«, sagte er.
    Sie erschrak heftig und schluckte.
    »Der Captain wird euch nachher darüber berichten, sonst müsste ich es jedem einzeln erzählen, Della.«
    Für einen Moment schien sie beleidigt, doch dann nickte sie und auf ihrem Gesicht, das auch ohne Schminke von einer wunderbaren Frische war, erschien ein Lächeln.
    »Danke, Lassiter«, sagte sie.
    »Wofür?«
    Alles in ihrem Gesicht schien jetzt zu lachen. Ihre rehbraunen Augen funkelten, ihre Wangen röteten sich leicht und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Sie wirkte aufgekratzt und längst nicht mehr so verkniffen, wie er sie kennengelernt hatte.
    »Du solltest Dad sehen«, sagte sie. »Er hat sich in seine Arbeit gestürzt wie ein Berserker. Seit er auf der WAR EAGLE ist, hat er noch nicht ein einziges Mal nach Schnaps gefragt.«
    »Das freut mich, Della«, erwiderte er. »Lass uns zu ihm gehen. Der Captain sagte mir, dass dein Vater mir das Schiff erklären würde.«
    »Darauf wartet er schon«, sagte sie fröhlich. Dann war sie neben ihm, fasste nach seiner Hand und zog ihn zum Kanonenboot hinüber.
    ***
    Lassiter schwirrte der Kopf von den vielen Begriffen und Zahlen, mit denen der alte Joe Fowler um sich geworfen hatte. Selbst für Chauncey Campbell, ein alter Haase in der Flussschifffahrt, waren das meist böhmische Dörfer.
    Fowler hatte Lassiter erklärt, weshalb die WAR EAGLE nicht umkippen konnte. Unterhalb des Turms war der Rumpf mit dem doppelten Gewicht des Turms verstärkt, sodass ein Kentern unmöglich war.
    Lassiter hatte sich im Turm, der in der oberen Hälfte gleichzeitig Ruderhaus war, umgesehen und die vielen großen Räder gesehen, mit denen die beiden mächtigen Geschütze in der unteren Hälfte des Turms ausgerichtet werden konnten. Nur zum Laden mussten Matrosen in den Geschützraum.
    »Und die Kanonen der HORNET können der Panzerung des Turms nichts anhaben?«, fragte er Joe Fowler skeptisch.
    Der Alte zuckte mit den Schultern. »Kommt auf den Aufschlagwinkel an«, murmelte er. »Wir haben jedenfalls durch den drehbaren Turm den Vorteil, dass wir aus jeder Lage und Situation feuern können, während die HORNET navigieren muss, um ihre Geschütze in Stellung zu bringen.«
    Dein Wort in Gottes Ohr, Joe, dachte Lassiter.
    Zusammen mit Matt Hathaway und Chauncey Campbell verließ er den Geschützturm und die WAR EAGLE. Der Koch der Abteilung hatte einen Antilopenbraten über dem Feuer, und als Lassiter das sah, vermeinte er, ein Wolf würde ihn in den Magen beißen, so heftig war ihn das Hungergefühl überkommen.
    Nach dem Essen, an dem auch Joe Fowler und Della teilgenommen hatten, wollte Lassiter von Matt Hathaway wissen, wie die weitere Planung war.
    »Das hängt von der YELLOWSTONE ROSE ab«, sagte der Captain. Er sah Lassiters fragenden Blick und sagte: »Die YELLOWSTONE ROSE ist das letzte Schiff aus Chaunceys Missouri-Flotte. Mit der QUEEN OF ST. LOUIS hat er bereits den vierten Steamer durch Unglücke verloren, die er der PAC zuschreibt.«
    »Warum riskiert er auch noch sein letztes Schiff? Es gibt doch noch mehr unabhängige Schiffseigner. Warum opfern die nicht mal eines ihrer Schiffe?«
    »Sie haben wahrscheinlich schon im Stillen resigniert«, sagte Chauncey Campbell. »Mein letztes Schiff ist nicht nur ihre, sondern auch meine letzte Rettung. Wir haben vereinbart, dass man mir drei Schiffe ersetzt, wenn es mir gelingt, die PAC aufzuhalten, aber auch nur dann. Wenn ich keinen Erfolg habe, bin ich geschäftlich erledigt.«
    »Wo ist die YELLOWSTONE ROSE?«
    »Auf dem Weg den Big Muddy herunter nach Bismarck«, sagte Matt Hathaway. »In Fort Abraham Lincoln haben sie Brieftauben. Die YELLOWSTONE ROSE ist vor drei Tagen bei Fort Union in den Fluss gegangen. Sie soll morgen früh gegen sieben Uhr die Sandy-Island-Biegung erreichen, wo wir sie und die HORNET erwarten werden.«
    Lassiter zog die Brauen zusammen.
    »Wird Pendleton Bescheid wissen? Was ist, wenn er die YELLOWSTONE ROSE passieren lässt?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte

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