Lassiter und die Arapaho-Amazone
Schaft nieder. Ein lustvolles Stöhnen stieg aus seiner Kehle, als er in sie eindrang, und er vergaß seine Befürchtung, dass jemand durch die offene Tür kommen könnte …
***
Nachdem sie aus dem Bottich gestiegen waren und sich gegenseitig abgetrocknet hatten, hatten sie sich ein weiteres Mal auf seinem Bett geliebt. Draußen brach allmählich die Dämmerung herein. In einer halben Stunde erwartete der Colonel sie zum Abendessen, und Molly beeilte sich, wieder in ihre Kleider zu steigen.
Sie sah den Bogen und den Köcher mit den Pfeilen, die McCluskey Lassiter übergeben hatte, in der Ecke des Raumes an der Wand lehnen und sagte: »White Feather würde gern mit dir reden, Lassiter. Aber nicht hier im Fort.«
Er nickte. »Ich hatte sowieso vor, morgen früh zu Lightning Arrows Grab zu reiten und mich dort ein wenig umzusehen. Sie könnte mich dort treffen.«
»Ich werde es ihr sagen.« Molly huschte aus dem Raum.
Der große Mann folgte ihr ein paar Minuten später.
Die Veranda der Kommandantur war leer. Sie wurde von mehreren Sturmlaternen erleuchtet.
Als Lassiter sie betrat, hatte er erwartet, dass ihm jemand die Tür öffnen würde, aber offenbar hielt sich niemand mehr in der Schreibstube auf. Er öffnete sie, ohne anzuklopfen, und trat ein. Die Tür zum Office des Colonels stand offen. Er hörte die Stimmen mehrerer Männer. Durch eine weitere Tür kam Molly in die Schreibstube und strahlte Lassiter an. Sie trug jetzt ein Kleid mit einem frivolen Ausschnitt, der die Ansätze ihrer vollen Brüste zeigte.
»Dad, Mister Lassiter ist da!«, rief sie. »Ihr könnt zum Essen kommen!«
Sie nahm Lassiter am Arm und zog ihn mit sich durch die Tür, die in die privaten Räume des Colonels führte. Der große Tisch war für fünf Personen gedeckt.
Wenig später erschien Lieutenant Colonel Angus Walker Keaton mit seinen beiden Adjutanten, die der Colonel offenbar ebenfalls zum Essen eingeladen hatte. Der Colonel nickte Lassiter zu, und Molly wies den Adjutanten ihre Plätze an. Der Colonel saß am Kopfende des Tisches, Molly an seiner rechten und Lassiter an seiner linken Seite. Neben Molly nahm Lieutenant Jeremy Boyle Platz, neben Lassiter Lieutenant Mike Evans.
Wenn Lassiter erwartet hatte, dass die Männer über die Vorfälle der letzten Wochen diskutieren würden, hatte er sich getäuscht. Der Colonel schien nur eine unverfängliche Konversation zulassen zu wollen, denn er würgte das Gespräch sofort ab, wenn besonders Lieutenant Evans immer wieder auf Lee Dillons Besuch im Fort zu sprechen kommen wollte. Lieutenant Doyle aß nur wenig. Er schien keinen Appetit zu haben, obwohl sich der Koch des Colonels mit dem Wildbraten selbst übertroffen hatte. Lassiter beobachtete ihn öfter von der Seite, wenn es schien, als wäre der Lieutenant mit seinen Gedanken ganz woanders.
Nach dem Dessert löste der Colonel die Tafel auf und verabschiedete seine beiden Adjutanten, die überrascht schienen, dass der Colonel ihnen nicht mal eine Zigarre als Abschluss anbot.
Lassiter wollte sich auch verabschieden, aber der Colonel hielt ihn zurück.
»Bleiben Sie noch, Mister Lassiter«, sagte er, bevor er sich an seine Tochter wandte. »Es wäre lieb von dir, Molly-Kind, wenn du mich mit Mister Lassiter allein lassen würdest.«
Sie schmollte. »Ich bin kein Klatschweib, Dad.«
»Das weiß ich. Dennoch …«
Sie wandte sich ab und verließ beleidigt den Raum.
Der Colonel setzte sich und bat auch den großen Mann, sich wieder zu setzen. Nachdem sie beide eine große Zigarre angezündet hatten, sagte der Colonel: »Ich wollte in Anwesenheit meiner Adjutanten nicht über die Morde an dem Cowboy und Murphy reden. Besonders nicht in Lieutenant Boyles Gegenwart.«
Lassiter war überrascht. Ahnte er etwas von dem, was Sergeant Major McCluskey ihm über Jeremy Boyle berichtet hatte?
Der Colonel lächelte schmal. »Mir ist nicht entgangen, wie Sie den Lieutenant ab und zu beobachteten, wenn er in Gedanken versunken schien. Können Sie mir sagen, was Sie von dem Lieutenant halten?«
Der große Mann dachte daran, was Pat McCluskey ihm über Boyle berichtet hatte, und fragte sich, ob er den Sergeant Major in Schwierigkeiten brachte, wenn er dem Colonel von dessen Beobachtungen erzählte.
Der Colonel schien sein Zögern zu bemerken und sagte: »Ich hatte nach Ihrer Ankunft heute Nachmittag mit dem Sergeant Major ein längeres Gespräch. Er erzählte mir, dass er Sie seit Längerem kennt und Sie vor etwa einem Jahr in Camp
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