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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Howard wiedertraf. Major John Maloney ist ein alter Freund von mir.«
    »Major?«, fragte Lassiter überrascht. »Damals war er Captain und ein …« Er stockte.
    »… ein Säufer«, fuhr der Colonel mit einem schmalen Lächeln fort. »Ich weiß. Ich hab ihn vor einem Dreivierteljahr zu mir versetzen lassen. Seitdem ist er trocken. Vor drei Monaten wurde er zum Major befördert und nach Laramie versetzt.«
    »Das freut mich für ihn«, murmelte Lassiter.
    »McCluskey berichtete mir auch, was er Ihnen über Lieutenant Boyle erzählte. Es war nicht einfach, es ihm aus der Nase zu ziehen. Er wollte den Lieutenant nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich musste ihm versprechen, dass ich es für mich behalte. Was sagen Sie dazu, dass er sich mit Dillon in Lander traf und auch hier im Fort mit ihm Kontakt hatte?«
    Der große Mann zuckte mit den Schultern. »Vielleicht sollten Sie Lieutenant Boyle direkt fragen, Sir.«
    »Das hab ich versucht«, knurrte der Colonel. »Der Junge hat sofort blockiert und behauptet, dass seine Zusammentreffen mit Dillon völlig zufällig gewesen wäre. Aber ich hab gespürt, dass er mir nicht die Wahrheit sagt. Ich fand es ungewöhnlich, dass Mrs. Fremont den alten Mike Stone von der Ranch geschickt und so schnell einen Nachfolger für ihn gefunden hat. Jeremy Boyle ist kein schlechter Junge. Ich vermute, dass er in etwas hineingerutscht ist, aus dem er mit eigener Kraft nicht mehr herauskommt …« Er verstummte, als die Tür einen Spalt aufgedrückt wurde und Mollys Kopf darin auftauchte.
    »Ich gehe ins Bett, Dad«, sagte sie.
    »Gute Nacht, Kind«, murmelte der Colonel, »schlaf gut.«
    Ehe auch Lassiter ihr eine gute Nacht wünschen konnte, hatte sie die Tür schon wieder hinter sich in den Rahmen gezogen.
    »Ich könnte mir den Lieutenant mal vornehmen, Sir, wenn Sie mir Rückendeckung geben.«
    Der Colonel zog die Augenbrauen zusammen. »Ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert. Ich bin mit seinen Eltern befreundet.«
    Lassiter lächelte schmal. »Ich werde ihm nichts tun, Sir, ihm nur ins Gewissen reden. Sie haben ja selbst gesagt, dass er unglücklich und nicht mit sich selbst im Reinen ist.«
    »Gut.« Der Colonel nickte. »Reden Sie mit ihm. Sagen Sie ihm ruhig, dass Sie es mit meinem Einverständnis tun und ihm helfen wollen.«
    »Morgen früh wollte ich erst einmal zu Lightning Arrows Begräbnisstätte reiten und mich dort umsehen. Ich glaube, dass sein Tod der Schlüssel zu allem ist. Der Mörder muss mit seinem Tod etwas bezweckt haben. Wenn wir wissen, was das ist, werden sich auch die anderen Dinge klären.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, murmelte der Colonel. »Und sehen Sie zu, dass nicht noch jemand mit einem von Lightning Arrows Pfeilen in der Brust gefunden wird. Mir reicht schon jetzt, was die Arapahos und Häuptling Washakie von Geistern schwafeln. Beweisen Sie ihnen, dass es keine Geister gibt, die Pfeile verschießen.«
    Lassiter lächelte wieder. Wenn das so einfach wäre, dachte er. Er sah wieder den großen Weißkopfseeadler vor sich und war drauf und dran, wie die Arapahos an Geister zu glauben.
    »Könnten Sie Sergeant Major McCluskey für mich abstellen, Sir?«, fragte er. »Es wäre eine Beruhigung für mich, wenn er mir morgen auf meinem Ritt zu Lightning Arrows Grab den Rücken deckt.«
    Der Colonel zog die Brauen zusammen. »Rechnen Sie damit, dass man Sie ausschalten will?«
    »Ich rechne immer mit allem, Sir.«
    »Gut, Mister Lassiter. Schicken Sie ihn zu mir. Sie wollen sicher nicht, dass Lieutenant Boyle davon erfährt, nicht wahr?«
    Lassiter nickte. Dann verabschiedete er sich mit Handschlag vom Colonel, verließ die Kommandantur und war überrascht, draußen vor der Veranda Pat McCluskey anzutreffen. Er grinste den Sergeant an und sagte: »Willst du wieder einen mit mir zur Brust nehmen, Sergeant?«
    McCluskey verzog säuerlich das Gesicht.
    »Tut mir leid, Lassiter, das hat man mir verboten.«
    »Der Colonel?«
    Jetzt grinste der Sergeant Major. »Nein, Molly Keaton.«
    »Dabei hatte ich gehofft, mich mal richtig ausschlafen zu können«, seufzte der große Mann. Mit ein paar Worten klärte er McCluskey auf, was er morgen vorhatte. »Deine Befehle erhältst du vom Colonel persönlich. Er wartet auf dich. Versuch ihn zu überzeugen, dass es besser ist, wenn du mir in Zivilkleidung folgst.«
    »Wann reitest du los?«
    »Noch im Morgengrauen.«
    »Na, dann sieh zu, dass du zu Miss Keaton kommst. Und fall morgen nicht vor Schwäche aus dem Sattel.«

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