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Lassiter und die Arapaho-Amazone

Lassiter und die Arapaho-Amazone

Titel: Lassiter und die Arapaho-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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seine Begegnung mit dem Adler und sagte: »Er hat dir geholfen, den weißhaarigen bleichen Mann zu töten, nicht wahr?«
    Sie starrte ihn erschrocken an. »Woher …«, begann sie, brach aber wieder ab und presste die Lippen zusammen.
    Er erzählte ihr, wie der Adler die Patronenhülse vor seine Stiefelspitzen hatte fallen lassen. Sie begann heftig zu atmen, und dann sprudelte es aus ihr hervor. Sie berichtete von ihrer Begegnung mit dem Cowboy, der Rinder aus dem Reservat hatte treiben wollen, und dass Wanbli gekommen war und ihr den Köcher vor die Füße geschleudert hatte. Sie hatte es als Aufforderung genommen, sich gegen den Cowboy zu wehren, der sie mit dem Lasso hatte einfangen wollen. Sie hatte den Bogen und einen Pfeil aus dem Köcher genommen und auf ihn geschossen.
    »Du kannst sehr gut mit dem schweren Bogen umgehen«, murmelte er.
    »Lightning Arrow hat es mir gezeigt. Er sagte, ich wäre der beste Bogenschütze unseres Stammes, wenn ich ein Mann wäre.«
    »Was war mit dem weißhaarigen Revolvermann? Aus seinem Revolver wurde zweimal geschossen. Wie konntest du ihn überwinden? Der Adler hat dir geholfen, nicht wahr? Die blutigen Streifen auf seinem Kopf stammen von seinen Krallen, oder?«
    Sie nickte. »Er wollte mir nicht glauben, dass ich es war, der den Cowboy getötet hat. Er ließ mich den Bogen und einen Pfeil nehmen und sagte, dass ich mich ihm hingeben müsste, wenn ich es nicht schaffe, ihn mit einem Pfeil zu treffen. Er schoss mir vor die Füße, um mir zu zeigen, wie schnell er mit seinem Revolver ist.«
    »Dann hat Wanbli ihn angegriffen und dir damit die Zeit verschafft, deinen Pfeil auf ihn abzuschießen?«
    »Ja, er drückte seinen Revolver noch einmal ab, aber er traf mich nicht. Dann steckte der Pfeil in seiner Brust und er war tot. Ich legte den Köcher wieder auf Lightning Arrows leere Hülle und hängte den Bogen zurück an den Pfosten. Dann ritt ich davon. Auf dem Weg zum Fort sah ich dich am Fenster der Kutsche.«
    Er wies auf die Feder in ihrem Haar. »Sie sieht aus, als würde sie von dem Adler dort drüben stammen.«
    »Lightning Arrow hat sie aus seinem Horst geholt«, sagte sie mit fester Überzeugung, »und sie mir geschenkt. Sie hat mir meinen Namen gegeben. Deshalb glaube ich auch, dass der Geist meines Bruders in dem Adler steckt und er es war, der mir geholfen hat.«
    In diesem Moment breitete der Adler seine Schwingen aus und hob sich in die Lüfte. Sein schriller Schrei wehte zu ihnen herüber, dann flog er einen Bogen und verschwand hinter den Wipfeln der hohen Tannen.
    Lassiter erhob sich. Er wies auf die umliegenden Hügel und sagte: »Ich werde mich ein wenig umsehen. Vielleicht finde ich ja noch Spuren. Dein Bruder wurde aus großer Entfernung erschossen. Sein Mörder muss irgendwo in der Nähe hinter einem Hügelkamm auf ihn gelauert haben.«
    Sie nickte. »Ich werde hier auf dich warten und Zwiesprache mit meinem Bruder halten«, murmelte sie.
    ***
    Er achtete darauf, dass er immer in der Nähe einer möglichen Deckung blieb, denn sein ungutes Gefühl, das ihn seit einigen Minuten erfasst hatte, verstärkte sich immer mehr. Er fühlte sich wie ein Wolf, der den Stahl der Falle witterte, obwohl er sie noch nicht sah.
    Den Hügelkamm im Norden, von dem aus man das Totengerüst durch einige Lücken zwischen Tannenspitzen sehen konnte, hatte er bereits abgesucht. Ebenso das Waldstück im Osten. Den westlichen Hügelkamm, hinter dem das Land allmählich zu dem Hochtal der Fremont Ranch vor den aufragenden Bergen der Wind River Range anstieg, wollte er als Letztes absuchen. Deshalb ritt er am Waldrand entlang auf den Hügel zu, über den er von Washakie her kommend vor zwei Stunden geritten war.
    Er wunderte sich nicht, dass er immer noch nichts von Pat McCluskey gesehen hatte, denn der Sergeant Major beobachtete sicherlich aus dem Hintergrund, ob sich irgendetwas im Rücken des großen Mannes tat.
    Er befand sich noch unterhalb der Hügelkuppe, als sich die Ohren des Apfelschimmels steil aufstellten und nach vorn richteten. Lassiter lenkte ihn sofort nach links. Er wollte aus dem Sattel steigen, um die letzten Yards hinauf zum Hügelkamm zu Fuß zurückzulegen, als er rechts von sich hinter einer einzeln stehenden Tanne etwas aufblitzen sah. Im nächsten Moment gab es einen lauten Knall und etwas flog ihm ins Gesicht. Erst Sekundenbruchteile später vernahm er den Schuss, der in größerer Entfernung abgegeben worden sein musste. Er sah, dass eine Kugel das

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