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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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warst.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich kenne deine Akte, Lassiter.«
    »Ein echter Vorteil, weiß Gott. Aber ein ungerechter Vorteil. Warst du denn verheiratet?« Dass sie es zurzeit noch war, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    »Ja. Bis vor drei Jahren. Da starb mein Mann.«
    »Das tut mir leid.« Eine Witwe war sie also. »Woran?«
    »An einer Kugel.«
    »Ein schneller Tod. Für die, die zurückbleiben, zu schnell.«
    »Da hast du recht. Allerdings war ich vorbereitet.«
    »Erzähle.«
    »Mein Mann war Professor an der Universität von Washington. Einer seiner Studenten verliebte sich in mich und umwarb mich. Nun ja, ich fühlte mich zu dieser Zeit ziemlich vernachlässigt und ließ mich zu einem Kuss hinreißen. Mein Mann erwischte uns und forderte den anderen zum Duell. Dabei starb er. Das war es schon.«
    »O Shit!« Lassiter schüttelte den Kopf. »Und der Student?«
    »Sie sperrten ihn ein. Mein Mann hatte einflussreiche Freunde, darunter Richter und Staatsanwälte. Es kam zum Prozess, der Student wurde zum Tode verurteilt. Vor einem Jahr ist er hingerichtet worden. Ich war in Washington, um mich um die Gräber zu kümmern.«
    Lassiter blieb stehen. »Wie heißt du wirklich?«
    »Rebecca McCain.«
    »Du hast um zwei getrauert.«
    »Ja. Und jetzt habe ich mich in dich verliebt.«
    Lassiter stand wie vom Donner gerührt, wusste nicht, wohin mit sich. »Es geht mir wie dir«, gestand er ihr endlich. Sie schlang die Arme um ihn und küsste ihn.
    Danach gingen sie Arm in Arm zurück zum Wagen. »Wenn das hier vorbei ist, werden wir über unsere Zukunft reden müssen«, sagte Lassiter und er war hin und her gerissen zwischen Furcht und Freude.
    »Das müssen wir wohl«, antwortete Rebecca.
    ***
    Hufschlag näherte sich auf der Mainstreet. Harrison sah von den Akten auf, die er gerade studierte. Irgendjemand schien es da sehr eilig zu haben. Die Silhouette eines Reiters erschien vor dem Fenster seines Office. Tom.
    »Nanu?« Normalerweise benutzte sein Bruder die Kutsche, seit er in Washington lebte und arbeitete. Nur, wenn es gar nicht anders ging, benutzte er sein Pferd.
    Burt Harrison zog die Tür auf. Sein Bruder schien wirklich in Eile zu sein: Schaum troff von den Lefzen seines Pferdes und sein Fell glänzte schweißnass.
    »Ist etwas passiert, Tom?« Vielleicht war ihrer alten Mutter etwas zugestoßen, vielleicht einem von Toms Kindern.
    Tom band sein Pferd am Hitchrike fest. Wortlos und grußlos stürmte er an seinem Bruder vorbei ins Office und knallte ein Stück Papier auf den Tisch.
    »Was ist das?«, fragte der Sheriff.
    »Ein Brief. Lies!«
    Burt Harrison nahm den Briefbogen hoch und überflog die wenigen Zeilen. 10.000 Dollar wollte Wilbur J. Lewellyn von Tom. Wenn er nicht zahlte, würden Leute von seiner Affäre mit Holly Good erfahren, die lieber nichts davon wissen sollten.
    Der Sheriff warf den Brief auf den Schreibtisch, ging zum Fenster und starrte auf die Straße hinaus. Wut stieg in ihm hoch. Zuerst auf Wilbur, weil der seinen Bruder nun doch erpresste. Dann auf Tom, weil er mit Holly geschlafen hatte.
    Ein gewaltiger Schrei schwoll in seiner Brust. Er presste die Lippen zusammen und schluckte ihn hinunter.
    Tom kam zu ihm ans Fenster. »Du wusstest es!«, zischte er nahe an seinem Ohr.
    »Wie kann ich wissen, dass du dieses Mädchen ficken willst.«
    »Du wusstest, dass sie versuchen wird, mich rumzukriegen! Du wusstest, dass Lewellyn mich erpressen wird!«
    »Ich habe dich gewarnt, Tom!«
    »Du hättest es verhindern müssen!«
    »Wie denn?!« Sie standen einander gegenüber und jeder schrie dem anderen ins Gesicht. »Mir fiel ein Stein vom Herzen, als du aus dem Turnier ausgestiegen bist! Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie es trotzdem tun würden!«
    »Du wusstest also, dass so etwas nicht unüblich ist in der Golden Poker Hall. Du hättest mir reinen Wein einschenken müssen!«
    »Ich habe dich gewarnt, mehr konnte ich nicht tun! Bitte glaube mir! Du weißt ja nicht, in welcher Lage ich Wilbur gegenüber bin!«
    Nun wollte Tom es genau wissen, doch der Sheriff weigerte sich, zu reden. Und er weigerte sich lange. Doch sein Bruder gab keine Ruhe. Also fing er an zu erzählen. »Er hat mich in der Hand, Tom, vollkommen in der Hand. Ein Brief von ihm und meine Existenz ist zerstört.«
    »Erpressung scheint die Spezialität dieses verfluchten Aasgeiers zu sein.« Tom Harrison packte seinen Bruder bei der Schulter. »Wie kann einer dich dermaßen in der Hand haben,

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