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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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gab also keinen Grund, ein Hotelzimmer zu nehmen. Auf ihrem Einachser fuhren sie nach Hause.
    Lassiter hatte sich in einen Mantel gewickelt, Jane, neben ihm auf der ledernen Sitzbank, in ein Bärenfell. Während der ersten Stunde der Fahrt fiel kein Wort zwischen ihnen. Lassiter nahm an, dass sie wegen des Klapses auf den Hintern beleidigt war.
    Irgendwann, kurz vor Triangle, lehnte Jane sich gegen ihn und sagte: »Gratuliere.«
    »Wofür?«
    »Für das Erreichen der Endrunde.«
    »Ich habe Glück gehabt. Dazu muss mir keiner gratulieren.«
    »Du bist heute erst eingestiegen und hast dich trotzdem qualifiziert, Jake.«
    »Weil dieser Harrison ausgestiegen ist.«
    »Gut, es war Glück«, gab Jane zu. »Doch auch Glück muss man sich erarbeiten. Und fast hättest du es auch aus eigener Kraft geschafft.«
    »Schon möglich. Und hattest du einen schönen Abend?«
    »Wie kommst du darauf? Ich saß die meiste Zeit allein am Tisch, habe mir die Leute eingeprägt, die Spieler beobachtet, und musste fast zwei Stunden lang Small Talk mit diesem Lackaffen treiben.«
    »Mit Lewellyn? Ich hatte den Eindruck, ihr amüsiert euch ganz gut.«
    »Blödsinn.« Jane gähnte laut. »Ich musste sein Vertrauen gewinnen. Mit ein bisschen Glück zeigt er mir nächstes Mal sein Büro. Dann werde ich sein Briefpapier begutachten.«
    »Herzlichen Glückwunsch.« Lassiter konnte nichts tun gegen seinen sarkastischen Unterton. »Vielleicht wird er dir dann gleich auch sein Schlafzimmer zeigen.«
    »Jake!« Sie fuhr hoch. Von der Seite spürte er ihren lauernden Blick. »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Eifersüchtig? Ich? Was ist das überhaupt? Das, was du neulich Abend abgezogen hast, als es um die verdammten Kratzer auf dem Rücken des verdammten Colonels ging?«
    »Was redest du da, Jake? Ich war doch nicht eifersüchtig!«
    »Habe ich das behauptet? Und soll ich dir was sagen? Ich bin auch nicht eifersüchtig, nicht die Bohne!«
    Dann schwiegen sie wieder. Anderthalb Stunden lang. Bis sie in ihrem Haus in Fredericksburg zu Bett gingen. »Gute Nacht, Jake«, sagte Jane da.
    »Gute Nacht, Jane«, antwortete Lassiter, und Jane huschte in ihr Schlafzimmer im Obergeschoss, und er ging die Treppe hinunter in sein Schlafzimmer.
    Dort lag er die halbe Nacht wach und ärgerte sich über sich selbst. Über das lästige Spiel, das irgendwelche überflüssigen Gefühle mit seinem Zwerchfell spielten.
    Es reichte. So schnell wie möglich zu Ende bringen diesen verdammten Auftrag, etwas anderes wollte Lassiter nicht mehr. Den Auftrag erledigen, und dann so schnell wie möglich weg von der Ostküste, weg von diesem Eisklotz von Frau und zurück in den geliebten Westen.
    ***
    Tom Harrison zahlte gerade, als Holly auf den freien Barhocker neben ihm rutschte. Sie trocknete sich eine Krokodilsträne aus dem Gesicht. Weil er nicht gleich reagierte, schniefte sie, drückte die nächste Träne hinaus und ließ sie so lange über ihre Wange rinnen, bis er sie endlich sah.
    »Was ist denn mit Ihnen, schöne Lady?« Tom Harrison runzelte die Stirn und wirkte ein wenig bestürzt.
    »Ach, gar nichts.« Holly winkte ab und trocknete sich auch die zweite Träne von der Haut.
    »Sie weinen ja!« Er zog seinen Barhocker dicht neben ihren und setzte sich wieder. »Vorhin, während der Pokerpartie, wirkten Sie doch noch ganz munter.«
    »Man kann ja sein Herz nicht immer nach außen kehren«, schniefte sie, und endlich floss die nächste Träne. »Entschuldigen Sie, Sir. Je später der Abend, desto lauter klopft die Einsamkeit an die Tür meines Herzens.« Ihre eigenen Worte rührten Holly derart, dass gleich mehrere Tränen auf einmal aus ihren Augen schossen.
    »Das tut mir leid.« Ein wenig hilflos irrte Tom Harrisons Blick zwischen Holly und O’Rourke hinter der Theke hin und her. Und natürlich hatte er – also Toms Blick – auf diesem kurzen Weg Mühe, nicht allzu lange Rast auf Hollys Prachtbusen zu machen. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Ich kann doch nicht jedes Mal Sekt trinken, wenn ich traurig bin«, schniefte Holly. Die Tränen kamen jetzt von ganz allein.
    Tom Harrison winkte Lester O’Rourke. »Einen Sekt bitte, Sir. Und für mich einen Kaffee.« Und dann wieder an Hollys Adresse: »Warum sind Sie denn traurig, Miss? Doch nicht wegen eines Mannes?«
    »Ach, diese Männer.« Sie winkte ab. »Sie wollen immer Sex, dabei wünsche ich mir nur einen guten Freund.«
    O’Rourke stellte Sekt und Kaffee auf den Tresen. Tom Harrison sagte, er

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