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Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition)

Titel: Lasst die Spiele beginnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niccolò Ammaniti
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Sehschärfe eingebüßt hatte, weil er dicke Bücher über die Tempelritter und das Bermudadreieck las?
    Eines Abends war Saverio noch spät im Büro, um zum x-ten Mal die Halbjahresbilanz durchzugehen. Seine Kollegen waren schon gegangen, und er war allein im Möbelhaus. Er hatte sich ein Stück Pizza mit Pilzen und Krabben gekauft, davon biss er ab und zu ab, wobei er sorgsam darauf achtete, keine Flecken auf die Akten zu machen. Er hatte Kopfhörer auf und hörte bei voller Lautstärke den Walkürenritt .
    Als er irgendwann plötzlich aufblickte, stand die Tür zum Büro von Egisto Mastrodomenico auf der anderen Flurseite offen und das Licht war an.
    Der Alte konnte es nicht sein. Er war zur Bauernmöbelmesse nach Vercelli gefahren.
    Ein Dieb vielleicht, der sich unbemerkt eingeschlichen hatte? Gerade wollte er den Wachdienst rufen, als Serena mit einer Menge Einkaufstüten in der Hand aus dem Büro kam. Saverio Monetas Herz machte einen Sprung. Zitternd nahm er die Kopfhörer ab und winkte ihr schüchtern zu, doch sie reagierte gar nicht. Aber dann kam sie noch einmal zurück und bückte sich, um ihn genauer anzusehen. »Na, ganz allein hier?«
    »Hm … ja …«, brachte er mit Mühe heraus und versuchte dabei, möglichst gerade zu sitzen.
    Forschend ließ sie den Blick durch die Buchhaltung schweifen, als wollte sie sich vergewissern, dass sonst wirklich niemand da war. Sie sah einfach toll aus, so klasse hatte Saverio sie noch nie gesehen. Sie war bestimmt beim Friseur gewesen und sie hatte einen rosafarbenen Overall an, hauteng, den Reißverschluss am Dekolleté weit offen, und weiße Lederstiefel, die bis zum Knie reichten. Und goldene Ohrringe, so groß wie CDs. »Langweilst du dich?«
    »Nein«, sagte Saverio spontan, doch dann fiel ihm plötzlich ein, dass sich niemand, der noch halbwegs richtig im Kopf ist, bei der Prüfung der Halbjahresbilanz amüsiert, und er fügte schnell hinzu: »Na ja, ein bisschen … Aber ich bin bald fertig.«
    Sie warf die Haare zurück und fragte: »Soll ich dir einen blasen?«
    Saverio meinte gehört zu haben, dass sie gefragt hätte, ob sie ihm einen blasen solle. Aber das musste er wohl falsch verstanden haben. Er starrte sie nur fassungslos an.
    »Ich habe dich gefragt, ob ich dir einen blasen soll.«
    Saverio traute seinen Ohren nicht. Vielleicht die Pilze auf der Pizza …
    Mit offenem Mund starrte er sie an wie der letzte Idiot.
    »Na, was ist?« Auf ihrem Kaugummi kauend, hatte sie die Frage genau so wiederholt.
    »Wie jetzt?«
    »Ja oder nein?« Serena war im Begriff, die Lust zu verlieren.
    »Wie bitte?« Saverios Gehirn setzte aus.
    »Weißt du nicht, was das ist? Das ist eine Sexualpraktik, bei der ich deinen Schwanz in den Mund nehme und daran sauge.«
    Warum tat sie ihm das an? Was hatte er ihr getan?
    Na klar. Das war eine Falle, damit sie ihn hinterher der sexuellen Belästigung bezichtigen konnte, genau wie in amerikanischen Filmen.
    »Verstehe.« Serena umrundete den Schreibtisch, ging in die Knie, warf die Haare zurück, nahm das Kaugummi aus dem Mund und gab es ihm. »Halt das bitte mal.«
    Saverio quetschte das Kaugummi zwischen den Fingern, während ihm die Tochter seines Chefs, so teilnahmslos und routiniert wie eine Krankenschwester, die einen Verletzten entkleidet, den Gürtel öffnete und den Hosenschlitz aufknöpfte.
    »Das könnte dir gefallen.« Sie schob die Unterhose runter und musterte den Schwanz ohne Kommentar. Dann griff sie mit der rechten Hand danach, wog prüfend das Gewicht und begann, ihn zu melken wie die Zitzen einer Milchkuh. Mit der Linken hingegen ergriff sie das Skrotum und ließ die Hoden in der Handfläche kreisen wie chinesische Antistresskugeln.
    Breitbeinig klammerte sich Saverio mit ängstlicher Miene an die Armlehnen. Es war überwältigend, was diese Frau da mit seinem Reproduktionsapparat machte.
    Aber die Vorstellung war noch nicht zu Ende. Serena befeuchtete mit der kleinen, spitzen Zunge die Lippen, machte den Mund weit auf und ließ den Schwanz darin verschwinden, bis zu den Eiern. Saverio war so erschrocken, dass er gar keine Lust empfinden konnte. Doch als er endlich begriff, dass Serena Mastrodomenico seinen ganzen Schwanz in ihrem Mund hatte, war das hinreichend, um ihm einen heftigen, ziemlich peinlichen Orgasmus zu entreißen.
    Dann wischte sie sich mit dem Handrücken den Mund ab, sah ihm in die Augen und fragte mit befriedigter Stimme: »Hör mal, würdest du morgen mit mir zu Ikea fahren?«
    Und er sagte

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