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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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machte ich was vor? Dorsey war umgebracht worden, obwohl er, bewacht von bewaffneten Wärtern, in einem Gefängnis saß. Wenn les motards wollten, dass man in Gefahr war, war man es.
    »Verdammt.« Ich schlug mit dem Handballen aufs Lenkrad.
    Ryan und Katy waren außerhalb meiner Reichweite, aber in Bezug auf meinen Neffen konnte ich etwas unternehmen. Ich schwor mir, mit Kit reinen Tisch zu machen, noch bevor die Sonne unterging.
    Oder aufging, dachte ich, als ich in die Zufahrt zu meiner Tiefgarage einbog. Ich hatte keine Ahnung, wann er nach Hause kommen würde, aber ich war fest entschlossen, auf ihn zu warten.
    Es war nicht nötig.
    »Hey, Tante T.«, begrüßte er mich, als ich die Wohnung betrat, und mit ihm der Duft von Kreuzkümmel und Gelbwurz.
    »Irgendwas riecht hier gut«, sagte ich und stellte meine Aktentasche in der Diele ab.
    Mein Neffe und meine Katze lungerten, umgeben von den Überresten der Gazette von diesem Morgen, auf dem Sofa. Die Sony-Playstation war wieder an den Fernseher angeschlossen, Kabel schlängelten sich über den Boden.
    »Ich habe im La Maison du Cari eingekauft. Ich dachte mir, ich bin mal an der Reihe mit Kochen.«
    Er nahm die Kopfhörer ab und hängte sie sich um den Hals. Ich hörte blechern einen Song von Grateful Dead.
    »Klasse. Was hast du gekauft?«
    »Uno momento.«
    Er stellte die Füße auf den Boden und warf die Kopfhörer aufs Sofa. Bird sprang angesichts der plötzlichen Nähe zu Jerry Garcia davon. Kit holte aus der Küche eine Quittung und las mir neun Punkte vor.
    »Erwartest du hohen Besuch?«
    »Nein, Ma’am. Ich war mir nur nicht sicher, was du magst, also habe ich eine Auswahl regionaler cuisines besorgt.«
    Er sprach das Wort mit einem Akzent aus, der perfekt den des Restaurantbesitzers imitierte.
    »Keine Angst, wir futtern uns schon durch«, sagte er, jetzt wieder mit texanischem Akzent.
    »Ich will mich nur schnell umziehen, und dann essen wir.«
    »Warte mal. Zuerst musst du dir das da ansehen.«
    Er wühlte in der verstreuten Gazette und zog schließlich den vorderen Teil heraus. Er blätterte zu einer mittleren Seite, faltete die Zeitung zusammen, gab sie mir und zeigte auf eine Schlagzeile.
     
    G EFANGENER BEI B ANDENANSCHLAG GET ö TET
     
    Der Artikel fasste die Fakten im Zusammenhang mit dem Mord an Dorsey zusammen. Er beschrieb ihn als Hauptverdächtigen für den hinrichtungsähnlichen Mord an Yves »Cherokee« Desjardins und als Anhänger der Heathens, während Cherokee als Mitglied der Predators bezeichnet wurde, das jedoch seit Jahren nicht mehr aktiv gewesen sei.
    Des Weiteren spekulierte der Artikel, dass Dorseys Tod möglicherweise als Vergeltung für den Mord an Desjardins in Auftrag gegeben worden sei, und erwähnte noch einmal die Morde an den Vaillancourt-Zwillingen, Richard »Spinne« Marcotte und Emily Anne Toussaint. Er berichtete, dass Dorseys Begräbnis stattfinden werde, sobald der Coroner die Leiche freigegeben habe.
    Den Schluss bildete die Feststellung, die Behörden seien in Sorge, dass eine Eskalation der Gewalt bevorstehe und dass Dorseys Begräbnis von Sympathisanten der Heathens als Gelegenheit zur Rache missbraucht werden könne. Die Polizei werde in den kommenden Wochen besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen.
    Als ich den Kopf hob, sah ich, dass Kit mich eindringlich anstarrte.
    »Es wäre echt heiß, wenn ich bei dem Begräbnis dabei sein könnte.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Die Bullen rücken diesen Jungs doch bestimmt so auf die Pelle, dass sie brav sein werden wie Ministranten, die zur Messe gehen.«
    »Nein.«
    »Lauter Harleys auf einem Haufen.«
    »Du gehst nicht einmal in die Nähe dieses Begräbnisses.«
    »All die Maschinen, die in Formation dahinrollen.« Er tat so, als hätte er einen Lenker in der Hand. »Rollender Donner.«
    »Kit?«
    »Ja?« Seine Augen funkelten wie die eines religiösen Eiferers.
    »Ich will nicht, dass du da hingehst.«
    »Tante Tempe, du machst dir zu viele Sorgen.«
    Wie oft hatte Katy das gesagt?
    »Ich ziehe nur schnell Jeans an, und dann essen wir. Ich will dich was fragen.«
    Ich brachte das Thema beim Dessert zur Sprache.
    »Ein Carcajou-Ermittler war heute bei mir.«
    »Ja?« Kit kratzte die Glasur von seinem Reispudding und aß einen Löffel voll.
    »Die Glasur kann man mitessen.«
    »Sieht aus wie Silber.«
    »Ist es auch.«
    Ich hielt kurz inne.
    »Er hat mir einige Polizeifotos gebracht.«
    Ein fragender Blick. Und ein zweiter Löffel Pudding.
    »Von dir.«
    Mein Neffe

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