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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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senkte das Kinn und hob die Brauen.
    »Die Fotos wurden auf dem Rummelplatz von Galveston County aufgenommen. Du warst mit Mitgliedern des Bandidos Motorradclubs zusammen.«
    »Oh, oh«, sagte er mit dümmlichem Grinsen. »Das heißt wohl in schlechter Gesellschaft herumhängen.«
    »Tust du es?«
    »Tue ich was?«
    »Mit den Bandidos herumhängen?«
    »Nur dieses eine Mal. Und die großen Jungs haben mich dazu gezwungen.«
    »Das ist nicht lustig, Kit! Du wurdest mit Drogendealern fotografiert!«
    Er legte seinen Löffel weg und sah mich mit einem strahlenden Lächeln an. Ich erwiderte es nicht.
    »Tante Tempe, ich gehe auf Flohmärkte. Biker gehen auf Flohmärkte. Manchmal gehen wir zu denselben Flohmärkten. Wir reden über Harleys. Mehr ist da nicht.«
    »Der Detective sagte, du seist wegen Drogenbesitz verhaftet worden.« Ich zwang mich, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    Er lehnte sich zurück und streckte die Beine aus.
    »Na toll. Diese Scheiße schon wieder.«
    »Was für eine Scheiße?«
    »O Gott. Man könnte meinen, ich hätte vor ‘nein Kindergarten gedealt.« Seine Stimme war hart, der Humor verschwunden.
    Ich wartete.
    »Ich habe eine Zehn-Dollar-Tüte für eine Freundin gekauft, weil die ihren Geldbeutel zu Hause vergessen hatte. Bevor ich ihr das Gras geben konnte, hielt ein Bulle mich wegen falschen Abbiegens an und fand das Zeug in meiner Tasche. Klingt das nach einem hartgesottenen Dealer?«
    »Warum hat der Polizist dich durchsucht?«
    »Ich hatte ein paar Bier getrunken.«
    Er rieb mit dem großen Zeh über den Teppich. Ein langer, dünner Zeh, knubbelig an den Gelenken, oval unter dem Nagel. Der große Zeh meines Vaters. Mein Herz tat mir weh, als ich ihn ansah. Jede Zelle in seinem Körper erinnerte mich an Daddy.
    »Na gut, ich hatte ‘ne Menge Bier. Aber ich nehme keine Drogen. Das habe ich dir gesagt. Mein Gott, du führst dich ja auf wie mein Vater.«
    »Oder wie jedes besorgte Elternteil.« Liebe und Wut kämpften in mir um die Vorherrschaft.
    »Hör zu, ich habe als Strafe gemeinnützige Arbeit abgeleistet und an einem lahmen Drogenprogramm teilgenommen. Könnt ihr Leute denn nie Ruhe geben?«
    Damit stand er auf und trottete aus dem Zimmer. Sekunden später hörte ich, wie die Tür zum Gästezimmer zugeschlagen wurde.
    Gut gemacht, Brennan. Eine Eins mit Stern für erfolgreiches Kümmern.
    Ich räumte den Tisch ab, packte die ungegessenen Portionen wieder ein, stellte das Geschirr in die Spülmaschine und wählte Howards Nummer.
    Keine Antwort.
    Ich verfluche dich, Harry, weil du mir nichts davon gesagt hast. Und ich verfluche dich, weil du in Mexiko bist.
    Ich versuchte es bei Isabelle, weil ich sie nach Lyle Crease fragen wollte.
    Anrufbeantworter.
    Den Rest den Abends verbrachte ich mit dem Buch von Pat Conroy, das ich zwei Wochen zuvor weggelegt hatte. Nichts ist schöner, als in Carolina zu sein.
    Wie erwartet, schlief Kit noch, als ich zur Arbeit ging. An diesem Tag nahm ich an der Morgenbesprechung teil.
    Als ich in mein Büro zurückkehrte, wartete Claudel auf mich.
    »Schon herausgefunden, wer Dorsey umgebracht hat?«, fragte ich und warf meine Besprechungsnotizen auf den Tisch.
    Er warf mir einen Blick zu, der flüssige Lava zum Erstarren bringen konnte, und hielt mir dann einen Umschlag hin.
    Ich setzte mich, schloss meine Schreibtischschublade auf und gab ihm das Foto aus Myrtle Beach.
    »Was haben Sie gesagt, woher das kam?«
    »Gar nichts.« Ich gab ihm die Lupe. »Weil ich es nicht weiß.«
    »Es ist einfach aufgetaucht?«
    »Ja.«
    Er ließ die Lupe über das Foto wandern.
    »Ich habe es gestern bemerkt. Aber ich weiß nicht genau, wann es auf meinem Tisch gelandet ist.«
    Nach ein paar Sekunden hielt er die Lupe an und beugte sich dichter über das Foto.
    »Sie meinen den Mann neben Z.Z. Top?«
    »Zeigen Sie her«, sagte ich, überrascht von dem musikalischen Verweis. Ich hätte in Claudel einen Klassik-Puristen vermutet.
    Er drehte das Foto um und deutete auf den Mann.
    »Ja. Und das Mädchen neben ihm ist Savannah Osprey.«
    Wieder die Lupe.
    »Sind Sie sicher?«
    Ich zog das Jahrbuchfoto hervor, das Kate mir gegeben hatte. Er betrachtete es, dann die Aufnahme von dem Picknick, und sein Kopf zuckte hin und her wie bei einem Tennisfan in Wimbledon.
    »Sie haben Recht.«
    »Was ist mit Mr. Gürtelschnalle?«
    Er deutete auf den Umschlag in meiner Hand. »Desjardins war vor seiner Krankheit ein sehr kräftiger Mann.«
    Ich schüttelte die Fotos heraus, und Claudel kam um

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