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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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bereits bei den Eiern.«
    »Na und? Hast du keinen Mumm?«, fragte Pascal herausfordernd.
    Ryan blies Rauch durch die Nase aus.
    »Jetzt hör mir mal zu, Arschloch. Du hast doch bereits Scheiße am Hals, weil du eine von deinen Schlampen aufgemischt hast, und jetzt schleppst du eine von den Bullen hier rein. Misch ‘nen Bullen auf, vor allem ein Dämchen, und du hast die ganze Truppe am Hals. Du hast vielleicht nichts dagegen, wegen Goldlöckchen hier Prügel zu bekommen, aber wir anderen sicher. Alles, was wir gerade am Laufen haben, kommt in die Tiefkühltruhe, wenn die Bullen uns auseinander nehmen.«
    Pascal sah Ryan an, und seine Augen funkelten vor Wut und Speed.
    »Die verdammte Schlampe hat mich geschlagen. Ich reiße ihr ein zweites Loch in den Arsch.« Die Muskeln in seinem Gesicht traten hervor, Augen und Mund zuckten.
    Der Mann im Anzug sah Ryan noch immer mit völlig ausdruckslosem Gesicht an. Dann wandte er sich an Pascal.
    »Nein«, sagte er ruhig. »Das tust du nicht.«
    Pascal wollte etwas sagen, aber Ryan hob die Hand.
    »Willst du sie blutig sehen? Dann schau her.«
    Ryan ging zum Ende der Bar, nahm eine rote Plastikflasche, kam um den Pooltisch herum und hielt sie über mich. Dann drückte er und ließ dabei die Hand kreisen. Ich rührte mich nicht.
    »Lies das, Shakespeare.« Dann knallte er die Flasche auf den Tisch.
    Ich sah nach unten. Ketchup bedeckte in Kringeln meine Bluse. Als mein Blick langsam zu Ryan zurückwanderte, kamen nur Wörter in den Sinn, von denen ich wusste, dass ich sie nicht benutzen würde.
    Das Grinsen war verschwunden, und diese blauen Wikingeraugen sahen mich lange an. Dann wandte Ryan den Blick ab und wandte sich Pascal zu.
    »Die Party ist vorbei.«
    »Die Party ist vorbei, wenn ich es sage.« Pascals Pupillen waren weit wie Suppenteller. Er beschwerte sich bei Ryans Begleiter.
    »Dieser Wichser kann mit mir nicht so reden. Er ist ja nicht mal ein –«
    »Aber ich kann es. Die Party ist vorbei. Und jetzt verschwinde von hier.« Das war kaum mehr als ein Flüstern.
    Pascal runzelte die Stirn, an der Schläfe trat eine Ader hervor. Mit einem letzten »Hurensohn« drehte er sich um und verließ den Raum.
    Der Mann in Gabardine sah schweigend zu, wie Ryan sich wieder zu mir umdrehte.
    »Dein hässlicher Arsch bleibt heil, Schlampe, aber dass du deswegen nicht auf falsche Gedanken kommst. Das war nicht dir zuliebe.« Er betonte jedes Wort mit einem Fingerstupser auf meine Brust. »Von mir aus hätte Pascal dich nach oben schleifen und es dir von hinten besorgen können. Und merk dir eins.«
    Er war mir so nahe, dass ich seinen Schweiß riechen konnte, der mir so vertraut war wie mein eigener Körper.
    »Dieses Abenteuer ist in deinem Gedächtnis nichts anderes als ein großes schwarzes Loch. Es ist nicht passiert.« Er packte mich bei den Haaren und zog mich noch dichter an sich. »Ein Wort, und ich führe Pascal persönlich zu dir.«
    Er ließ mich los und gab mir einen Stoß vor die Brust, sodass ich nach hinten stolperte.
    »Wir machen das Tor auf. Und jetzt verschwinde.«
    Ryan ging wieder zu dem Mann an der Bar, zog einmal an seiner Zigarette und schnippte die Kippe dann gegen die Edelstahlverkleidung der Theke.
    Während ich den aufstiebenden Funken zusah, spürte ich, wie sich etwas in mir zu einem kalten, harten Ball verknäulte.
    Ohne ein Wort legte ich das Queue weg und floh auf zitternden Beinen. Vor dem Tor schaffte ich es endlich, meine chemische Keule aus der Tasche zu ziehen, und in einer Mischung aus Frustration, Demütigung, Erleichterung und Wut besprühte ich das Haus. Schluchzend und mit klappernden Zähnen drückte ich mir dann die Dose an die Brust und rannte in die Dunkelheit.
     
    Das Clubhaus war weniger als sechs Blocks von der Taverne des Rapides entfernt, und nachdem ich diese Entfernung halb gestolpert und halb gelaufen war, brauchte ich nicht lange, um mein Auto zu finden. Sobald ich drin war, verriegelte ich alle Türen und saß dann mit unkontrolliert zitternden Beinen und Händen und betäubtem Hirn einfach nur da. Schließlich atmete ich tief durch und zwang mich zu langsamen, aber zielstrebigen Bewegungen. Gurt. Zündung. Schaltung. Gas.
    Obwohl es blitzte und Regen auf die Windschutzscheibe prasselte, durchbrach ich auf der Fahrt nach Hause alle Tempolimits. In meinem Kopf herrschte Chaos.
    Ryan hatte seinem Begleiter einen sehr vernünftigen Rat gegeben. Ein illegales Unternehmen brauchte einen guten Grund, um einen Polizisten

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