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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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bewegte sich mit der übertriebenen Vorsicht der sehr Betrunkenen. Schwer atmend baute er sich vor mir auf und strich mir mit der Hand über die Wange.
    Ich wandte mich ab, aber er packte mich am Kinn und drehte mein Gesicht wieder nach vorne. Bei seinem Bieratem drehte sich mir der Magen um.
    »Sieht nur aber gar nicht nach ‘ner Schwanzabschneiderin aus.«
    Ich schwieg.
    »Willst dich mal ‘n bisschen im Dreck suhlen, was, plotte?«
    Ich ignorierte die Hurenanspielung und sah ihm direkt in die Augen.
    Mit der freien Hand zog Tank den Reißverschluss seiner Jacke auf, und als er sie öffnete, sah ich den Griff eines 38ers in seinem Hosenbund. Angst jagte durch meine Nervenbahnen.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah ich einen Mann von einem Barhocker gleiten und auf uns zukommen. Als er uns erreicht hatte, begrüßte er Tank mit einem Klaps auf die Schulter.
    »Tabernouche, bei der könnte ich wirklich einen Steifen bekommen.«
    Der Mann trug eine weite schwarze Hose, goldene Halsketten und eine offene Weste, die fischbauchweiße Haut zeigte. Gefängniskunst zierte Brust und Arme, und eine dunkle Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Seine Muskeln waren steroidgebläht, und er sprach Französisch mit starkem Akzent.
    Tank ließ mein Kinn los und wich leicht schwankend zurück.
    »Sie ist die Schlampe, die Gately und Martineau ausgebuddelt hat.«
    Ruhig bleiben, sagte ich mir.
    »Wenn du bei Pascal nachgräbst, Süße, dann findest du was wirklich Großes.«
    Als Pascal die Brille abnahm, wurde meine Angst noch größer. Seine Augen hatten den glasig funkelnden Blick der Allmacht, den einem nur Methedrin oder Crack verleihen können.
    Pascal streckte die Hand nach mir aus, aber ich riss meinen Arm los und wehrte ihn ab.
    »Was soll die Scheiße?« Er starrte mich mit Riesenpupillen an.
    »Jemand sollte diesen Kerl da an die Leine legen«, sagte ich wagemutiger, als ich mich fühlte.
    Pascals Gesicht rötete sich, die Muskeln an Hals und Armen traten hervor.
    »Wer ist diese verdammte Schlampe?«
    Wieder griff er nach mir. Wieder schlug ich seine Hand weg. Ich war fast starr vor Angst, aber ich durfte es mir nicht anmerken lassen.
    »Du kommst wahrscheinlich aus einer zerrütteten Familie, wo keiner das Wort Höflichkeit schreiben kann, also kannst du vielleicht gar nichts für deine Manieren. Aber rühr mich nie mehr an«, fauchte ich.
    »Sacré bl –« Pascal ballte die Fäuste.
    »Soll ich sie abknallen?«, fragte Tank und griff nach seinem 38er.
    »Mach halblang, Schlampe, sonst verschmieren diese Typen dir dein Hirn an ‘ner Wand.« JJ kicherte, schubste mich vorwärts und verschwand in der Menge.
    Ich fing an zu laufen, aber Pascal packte mich und wirbelte mich herum und drehte mir dabei den Arm auf den Rücken. Schmerz schoss mir in die Schulter, und Tränen nahmen mir die Sicht.
    »Nicht hier drin, Pascal«, sagte Rémi mit leiser, blutleerer Stimme. Er hatte sich, den Schläger noch immer auf der Schulter, hinter meinen Angreifer gestellt. »Geh woanders damit hin.«
    »Kein Problem.« Pascal legte mir den Arm um den Hals und drückte seinen Körper gegen meinen. Ich spürte etwas Hartes und Kaltes in meinem Nacken.
    Ich schlug um mich und wehrte mich, so gut ich konnte, aber gegen die Drogen, die durch seine Adern strömten, kam ich nicht an.
    »Allons-y«, knurrte Pascal und halb zog, halb schob er mich zum Hinterausgang der Bar. »Diese Schlampe geht jetzt in die Oper.«

32
    »Nein!«, protestierte ich, und jetzt war meine Angst größer als meine Entschlossenheit, ruhig zu bleiben.
    Mit einem Arm drückte er mir die Luftröhre ab, mit dem anderen überdehnte er mir den Ellbogen, so schob Pascal mich durch die Menge. Seine Klinge zuckte bei jedem Schritt, und ich spürte, wie mir Blut seitlich am Hals hinunterlief.
    Wut und Angst trieben meinen Adrenalinspiegel in die Höhe, und mein Hirn schrie einander widersprechende Befehle.
    Tu, was er dir sagt!
    Geh nicht mit ihm mit!
    Verzweifelt schaute ich mich nach Hilfe um. Der Barkeeper sah uns, kräuselnden Rauch vor dem Gesicht, einfach nur zu. Aus der Musikbox dröhnte Rockabilly. Ich hörte Buhrufe und Pfiffe, aber die Gesichter, an denen wir vorbeikamen, waren passiv, Masken der Apathie. Niemand interessierte sich für mein Schicksal.
    Lass dich nicht von ihm nach draußen bringen!
    Ich wehrte mich und strampelte, aber das alles war sinnlos gegen Pascals Kraft. Er verstärkte den Druck auf meine Kehle und schob mich zu einer Hintertür hinaus und eine

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