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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Metalltreppe hinunter. Schwere Schritte sagten mir, dass Tank dicht hinter uns folgte.
    Als ich Kies unter den Sohlen spürte, atmete ich tief durch, duckte und drehte mich, aber Pascal drückte mir die Kehle nur fester zu. In meiner Verzweiflung senkte ich das Kinn und biss ihm, so fest meine Kiefer es erlaubten, in die Hand.
    Pascal schrie auf und warf mich zu Boden. Ich kroch durch feuchte Verpackungen, Kondome, Kronkorken und Zigarettenkippen, und mein Magen hob sich bei dem Gestank von nassem Dreck und Urin. Hektisch versuchte ich, den Reißverschluss der Tasche mit der Spraydose aufzuziehen.
    »Das würde dir so gefallen«, knurrte Pascal und trat mir mit dem Absatz in den Rücken.
    Meine Brust knallte auf den Kies. Ich bekam keine Luft mehr, in meinem Hirn explodierte weißes Licht.
    Schrei!
    Meine Luftröhre loderte. Ich brachte keinen Ton heraus.
    Der Stiefel hob sich wieder, ich hörte Schritte und das Öffnen einer Autotür. Keuchend versuchte ich, auf Ellbogen und Knien, die in dem stinkenden Schlamm ausrutschten, davonzukriechen.
    »Ist es heute so weit, Fotze?«
    Ich erstarrte, als ich einen Revolverlauf an meiner Schläfe spürte. Tanks Gesicht war so nahe, dass ich seinen Atem wieder riechen konnte.
    Ich hörte Stiefel auf Kies.
    »Deine Limousine ist da, Schlampe. Tank, pack ihre verdammten Füße.«
    Grobe Hände hoben mich hoch wie einen zusammengerollten Teppich. Ich wand und bäumte mich auf, so gut ich konnte, aber es half nichts. Voller Panik drehte ich den Kopf nach allen Seiten. Doch in der Gasse war niemand zu sehen.
    Sterne und Hausdächer verschwanden plötzlich, als ich umgedreht und in ein Auto geworfen wurde. Tank stieg im Fond ein, stellte mir einen Fuß auf die Schulter und drückte mein Gesicht in den Teppich. Mir wurde schlecht bei dem Gestank von Staub, vertrocknetem Wein, schalem Rauch und Erbrochenem.
    Türen wurden zugeknallt. Reifen quietschten, und das Auto raste die Gasse entlang.
    Ich saß in der Falle! Ich erstickte!
    Ich brachte meine Hände auf Schulterhöhe und hob den Kopf. Der Stiefel wurde angehoben, dann spürte ich den Absatz in meinem Rücken.
    »Einen Mucks, und ich jage dir eine Kugel in den Arsch.« Tanks Stimme war hart geworden, weniger verwaschen als in der Bar.
    Bei all dem Alkohol und den Tabletten als Katalysatoren für ihre sowieso schon böswillige Veranlagung hatte ich keinen Zweifel, dass sie mich ohne jeden Skrupel töten würden. Provoziere sie nicht, solange du keine Fluchtmöglichkeit hast, sagte ich mir. Such einen Ausweg. Ich senkte den Kopf und wartete.
    Pascal fuhr sprunghaft, mit schnellen, ruckartigen Bewegungen bremste und beschleunigte er. Das Ruckein des Autos verstärkte meine Übelkeit noch. Da ich nicht nach draußen sehen konnte, zählte ich Stopps und Abbiegungen und versuchte mir so die Route einzuprägen.
    Als wir anhielten, zog Tank seinen Stiefel zurück, und Türen wurden geöffnet und zugeschlagen. Ich hörte Stimmen, dann öffnete sich die hintere Tür. Pascal packte mich an den Armen und zerrte mich aus dem Auto.
    Als ich versuchte, auf die Beine zu kommen, fiel mein Blick auf Tank, und nacktes Entsetzen jagte mir das Rückgrat entlang. Er hielt den 38er direkt auf meinen Kopf gerichtet. Seine Augen funkelten schwarz im fahlen Rosa der Straßenbeleuchtung, wie die eines Raubtiers kurz vor dem Zuschlagen. Ich bekämpfte den Drang zu flehen, denn ich wusste, dass ich dadurch seine Blutgier nur noch anstacheln würde.
    Pascal schob mich einen kurzen Fußweg hoch zu einem Haus mit grünem Dach und einer Ziegelmauer um das Grundstück. Als er einen Schlüssel aus der Tasche zog, das Tor aufschloss und mich hindurchschubste, brach meine so mühsam errichtete Ruhe zusammen.
    Lauf. Nicht hineingehen!
    »Nein!«
    »Beweg deinen Arsch, Schlampe.«
    »Bitte nicht!« Mein Herz klopfte in rasendem Tempo.
    Ich versuchte, mich mit den Füßen abzustemmen, aber Pascal schob mich mit roher Gewalt über den Hof auf das Haus zu. Tank folgte dicht dahinter. Ich spürte seine Waffe an meinem Hinterkopf und wusste, dass Flucht unmöglich war.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte ich beinahe schluchzend.
    »Alles, was du zu geben hast, und dann noch ein bisschen mehr«, knurrte Pascal. »Scheiße, von der du noch nicht mal geträumt hast.«
    Er sagte ein paar Worte in eine Gegensprechanlage. Ich hörte eine metallische Stimme, gefolgt von einem Klicken, dann stemmte er die stahlverstärkte Tür mit der Schulter auf und stieß mich hinein.
    Es gibt

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