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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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untersuchte die Innenseite.
    Da waren sie. Schuppen.
    Ich steckte die Kappe zurück, verschloss die Tüte und dankte der Frau. Dann rannte ich in mein Büro und griff zum Telefon.

35
    Claudel und Quickwater waren nicht in der Carcajou-Zentrale. Weder Claudel noch Charbonneau waren in der CUM-Zentrale. Ich hinterließ Nachrichten und kehrte in Ronald Gilberts Büro zurück.
    »Vielen Dank für das Band.«
    »Hat es Ihnen geholfen?«
    »Darf ich Sie was fragen?«
    »Bitte?«
    »Erinnern Sie sich noch an die Ecke des Zimmers mit der Gitarre und dem Vogelkäfig an der einen Wand?«
    »Ja.«
    »Da war auch eine Kappe.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Haben Sie die Blutflecken auf der Kappe untersucht?«
    »Natürlich.«
    »Was mich interessiert, ist die Position der Kappe zum Zeitpunkt des Mordes. Haben Sie darüber vielleicht Notizen?«
    »Ich brauche keine Notizen. Ich habe alles im Kopf. Der Fleck und die Spritzer auf der Kappe stammten von dem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand knapp vor dieser Ecke.«
    »Nicht vom Schuss?«
    »Nein. Das würde ganz anders aussehen. Und die Richtung des Spritzmusters war vereinbar mit der Art von Angriff, über die wir gesprochen haben.«
    »Der Angriff auf den auf dem Boden liegenden Cherokee.«
    »Ja.«
    »Trug er die Kappe?«
    »O nein. Das ist unmöglich. Die Kappe steckte hinter dem Vogelkäfig, als der Großteil der Spritzer sie traf.«
    »Wie kam sie dorthin?«
    »Wahrscheinlich wurde sie während des Kampfes dorthin geschleudert.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Blut war sowohl unter wie auf der Kappe. Wahrscheinlich hat der Angreifer sie während des Kampfes verloren.«
    »Cherokee trug sie also nicht?«
    »Da würde ich mein Leben drauf verwetten.«
    »Danke.«
    Zurück in meinem Büro schaute ich auf die Uhr. Zehn Uhr dreißig. Auf meinem Tisch lagen keine Nachrichtenzettel. Ich hätte auch keine Anfragen zu Fällen.
    Ich trommelte mit den Fingern auf den Tisch und starrte das Telefon an, als könnte ich es so zum Läuten bringen. Das tat es aber nicht. Ohne große Hoffnung rief ich Harrys Nummer in Houston an und hörte eine Aufnahme in sehr schlechtem Spanisch. Ich probierte es bei Kit, bekam aber nur meine eigene Stimme.
    Verdammt? Wo waren die Leute denn alle?
    Ich rief Claudel noch einmal an und hinterließ diesmal die Nummer meines Handys. Dasselbe bei Charbonneau. Dann packte ich meine Tasche und stürzte hinaus, weil ich das Warten nicht länger ertragen konnte.
     
    Als ich ins Freie trat, war ich einen Augenblick lang geblendet. Die Sonne gleißte, und Spatzen zwitscherten in den Ästen über meinem Kopf. Angestellte des Instituts und der SQ unterhielten sich auf der Auffahrt oder entspannten sich bei einer vormittäglichen Zigarette oder einem Kaffee an den Picknicktischen auf dem Rasen.
    Ich atmete tief ein und ging die Parthenais hoch. Wie hatte ich nur den Frühling verpassen können, fragte ich mich. Kurz hatte ich eine merkwürdige Vision. Dorseys Begräbnis würde in weniger als vierundzwanzig Stunden stattfinden. Wenn ich die Zeit anhalten könnte, dann könnte ich das drohende Chaos unter Kontrolle halten und dafür sorgen, dass die Vögel weitersingen, die Sonne weiterscheint und die Damen weiter mit abgestreiften Schuhen auf dem Rasen sitzen.
    Aber das konnte ich nicht, und die Anspannung zerrte an meinen Nerven.
    Mein Gott, Brennan, oben wolltest du noch, dass alles schneller geht, und jetzt willst du die Zeit anhalten. Mach mal klar Schiff in deinem Hirn.
    Die Situation verlangte nach einem Hot Dog und Pommes.
    Ich bog links auf die Ontario ein, ging einen Block nach Osten und stieß die Tür zu Lafleur auf. Um elf Uhr gab es noch keine Schlange, und ich ging direkt zur Theke.
    Lafleur ist Quebecs Version einer Fast Food-Kette, wo man Hot Dogs, Burger und poutine bekommt. Die Inneneinrichtung ist aus Chrom und Plastik, die Kundschaft kommt vorwiegend aus der Arbeiterschicht.
    »Chien chaud, frites et Coke Diete, s’il vous plaît«, sagte ich zu dem Mann an der Kasse. Warum klang eigentlich die wörtliche Übersetzung von Hot Dog im Französischen in meinen Ohren immer noch komisch?
    »Steamé ou grillé?«
    Ich bestellte meine Wurst steamé, also dampfgegart, und Sekunden später stand eine Pappschachtel vor mir. Das Fett der Pommes durchtränkte bereits die linke Seite.
    Ich zahlte und trug mein Tablett zu einem Tisch mit einer hervorragenden Aussicht auf den Parkplatz.
    Beim Essen betrachtete ich die anderen Gäste. Links von mir saßen vier junge

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