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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Frauen in Krankenschwesternweiß, Schülerinnen der Schwesternschule auf der anderen Straßenseite. Namensschildchen identifizierten sie als Manon, Lise, Brigitte und Marie-José.
    Hinter den Schülerinnen aßen schweigend zwei Maler. Sie trugen Overalls, und ihre Arme, Haare und Gesichter waren gesprenkelt wie die Wände in Gilberts Spritzerlabor. Die Männer arbeiteten sich durch riesige Teller mit Fritten, Frischkäse und brauner Soße. Ich verstehe einfach nicht, warum in einer Stadt, die berühmt ist für ihre exzellente Küche, diese poutine so beliebt ist.
    Den Malern gegenüber saß ein junger Mann, der sich größte Mühe gab, sich einen Ziegenbart wachsen zu lassen. Seine Brillengläser waren rund, und er war übergewichtig.
    Ich aß meine Fritten und kontrollierte mein Handy. Es war eingeschaltet und der Empfang gut, aber es gab keine Nachrichten. Verdammt. Warum rief mich denn keiner zurück?
    Ich brauchte Entspannung. Körperliche Entspannung.
    Und so lief ich zwei Stunden lang, stemmte Gewichte, rollte auf einem großen Gummiball herum und quälte mich anschließend durch einige schnelle Aerobic-Übungen. Danach konnte ich mich kaum noch in die Dusche schleppen. Aber die Anstrengung war ein wirksames Gegenmittel. Mein Zorn hatte sich zusammen mit den Giften des Hot Dogs und der Fritten verflüchtigt.
    Als ich ins Institut zurückkehrte, lagen zwei Nachrichten auf meinem Tisch. Charbonneau hatte angerufen. Morin wollte über LaManche reden. Das klang nicht gut. Warum hatte der alte Mann nicht selbst angerufen?
    Ich eilte den Gang hinunter, aber Morins Tür war verschlossen, was bedeutete, dass er bereits Feierabend gemacht hatte. Ich kehrte in mein Büro zurück und wählte Charbonneaus Nummer.
    »Hinter diesem Crease steckt vielleicht mehr, als ich dachte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wie’s aussieht, hat er weit zurückreichende Verbindungen zu den Angels. Crease ist Kanadier, hat aber eine Zeit lang in South Carolina studiert. Wo mit wir wieder bei den Cocks wären.«
    »Die haben es Ihnen aber wirklich angetan, was?«
    »Na ja, die schlagen die Redmen um Längen.«
    »Ich werde Ihre Meinung an die McGill weitergeben.«
    »Politisch korrekter sind sie natürlich.«
    Ich wartete.
    »Unser Nachrichtenfritze hat ‘83 einen B. A. in Journalismus gemacht und dann beschlossen, auch noch den Masters-Abschluss dranzuhängen, wobei er sich die Outlaw-Biker als Thema seiner Dissertation aussuchte. Damals nannte er sich übrigens Robert.«
    »Wie kommt jemand drauf, sich Lyle anstatt Robert zu nennen?«
    »Es ist sein zweiter Vorname.«
    »Auf jeden Fall besorgte Robby sich eine Maschine und das Okay von den Brüdern und düste mit der Meute davon.«
    »Hat er den Abschluss gemacht?«
    »Er verschwand völlig von der Bildfläche. Ein oder zwei Monate ging er noch zu den Vorlesungen, doch dann hörten seine Professoren nie wieder was von ihm.«
    »Gibt es keine Aufzeichnungen über seinen Aufenthaltsort? Führerschein? Steuerbescheid? Antrag auf eine Kreditkarte? Irgendwelche Mitgliedschaften?«
    »Nada. Aber ‘89 tauchte Crease plötzlich in Saskatchewan auf, wo er als Polizeireporter für ein Lokalblatt arbeitete und ein paar Live-Reportagen für die Abendnachrichten machte. Schließlich bekam er den Job bei CTV angeboten und zog nach Quebec um.«
    »Also interessierte sich Crease als Student für Biker. Das war in der Eiszeit, wie Sie so schön gesagt haben.«
    »Anscheinend hat Crease Saskatchewan ein bisschen überstürzt verlassen.«
    »Ach so?«
    »Schon mal was von der Operation CACUS gehört?«
    »War das nicht die Geschichte mit den Informanten, die das FBI bei den Hells Angels einschleuste?«
    »Ein Informant. Tony Tait wurde Anfang der Achtziger bei der Ortsgruppe Alaska Mitglied und stieg dann in der Hierarchie zu einer nationalen Berühmtheit auf. Dabei trug er die ganze Zeit ein Mikro des FBI.«
    »Einmal Angels, immer Angels.«
    »Ich schätze, Tony zog Bargeld vor.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Im Zeugenschutzprogramm, wenn er Grips hat.«
    »Was hat das mit Crease zu tun?«
    »Wies aussieht, hatten die Mounties in den Achtzigern ihre eigenen Ermittlungen laufen.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, dass Lyle Crease ein Informant der RCMP war?«
    »Niemand will darüber reden, und ich habe nichts Schriftliches gefunden, aber ich habe immer wieder mal gehört, dass wir eine Zeit lang jemanden bei denen drin hatten. Ich habe mir ein paar Langzeitknackies vorgeknöpft, und die wollten mir zwar nichts

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