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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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nicht
bloß Körbchengröße D, sondern sogar Doppel-D brauchte? Andererseits hatte Elise sie mit in die Kabine genommen, da wäre es
Jenny irgendwie gemein vorgekommen, sie umgekehrt draußen stehen zu lassen.
    Elise
hielt die Lei hoch und rümpfte die Nase. »Die ist ja künstlich auf alt gemacht,
voll blöd.«
    »Und was
jetzt?« Jenny warf die Jeans wieder auf die Bank in der engen Umkleidekabine.
    Elise
knöpfte die Jacke über der Schuluniform zu und schlüpfte in ihre spießigen
schwarzen Collegeschuhe. Wer sie nicht kannte, musste sie für ein braves
kleines Schulmädchen halten. Dass sie es nicht war, erstaunte Jenny immer
wieder. »Die von Seven nehm ich. Jetzt passt sie mir zwar noch nicht, aber ich
will bis Ende des Jahres fünf Kilo abnehmen. Und du hilfst mir dabei.«
    Jenny
nickte. Es war ja nicht so, als hätte sie noch nie Sachen gekauft, die
eigentlich zu klein waren.
    Na klar,
die Methode nennt man zukunftsorientiertes Shoppen. Jedes Mädchen mit Ambitionen kauft
so ein.
    Die
Umkleidekabinen in der Abteilung für Damenwäsche waren schmuddelig, eng und
schummrig beleuchtet. Jenny stellte sich mit dem Rücken zu Elise, streifte
ihren kornblumenblauen Pulli mit V-Ausschnitt von J. Crew über den Kopf und
warf ihn auf den Hocker. Sie zog ihr weißes GAP-T-Shirt aus, ließ es zu Boden
fallen und verschränkte verlegen die Arme vor der Brust.
    »Welchen
willst du denn zuerst probieren?« Elise sortierte die Plastikbügel mit den
BHs, die Jenny routiniert zusammengerafft hatte. »Den schwarzen aus Spitze mit
dem süßen Verschluss oder den bequemen aus Baumwolle mit den extrabreiten
Trägern?«
    »Gib mir
mal den Schwarzen«, murmelte Jenny und streckte die Hand hinter sich. Sie
streifte ihren hässlichen hautfarbenen Stütz-BH ab, ließ ihn zu ihrem T-Shirt
auf den Boden fallen und presste die Ellbogen fest gegen die Rippen, um
möglichst wenig von sich preiszugeben, während sie sich an dem schwarzen BH zu
schaffen machte. Die Träger waren viel zu kurz eingestellt und statt mit
normalen Haken und Ösen wurde er mit einer kompliziert aussehenden goldenen
Metallschließe zugemacht. Als Jenny kurz aufsah, ertappte sie Elise dabei, wie
sie ihr im Spiegel auf den Busen starrte. Die Kabine war an drei Seiten
verspiegelt, weshalb es nicht wirklich viel nützte, dass Jenny Elise den Rücken
zukehrte.
    »Soll ich
dir helfen?« Elise machte einen Schritt auf sie zu.
    Jenny
verkrampfte sich. Aber dann machte sie sich klar, dass es gar keinen Sinn
hatte, sich so zu zieren. Elise würde ihren Busen sowieso sehen. Sie ließ die
Arme fallen und drehte sich Elise frontal zu. »Kannst du versuchen, die Träger
länger zu machen?« Sie bemühte sich um einen ungezwungenen Tonfall und gab
Elise den BH. Ihre Brüste kamen ihr vor wie zwei voll aufgegangene Klumpen
Brotteig kurz vor dem Backen. Sie musste sich aber eingestehen, dass das Ganze
auch etwas leicht Befreiendes hatte. Leicht befreiend und schwer peinlich.
    Elise
zurrte an den Trägern hemm und gab sich noch nicht einmal Mühe zu verbergen,
dass sie dabei Jennys Brüste anstarrte. »Wow, die sind echt ganz schön groß«,
sagte sie. »Wie geht das dann, dass du so klein bist und solche großen Busis
hast?«
    Jenny
hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wollte eigentlich irgendetwas
Schlagfertiges antworten. Stattdessen lachte sie laut auf. »Busis?«
    Elise
errötete und gab Jenny den BH zurück. »So hab ich sie schon immer genannt.
Schon als Kind.«
    Jenny
streifte sich die Träger über die Arme und drehte sich um. »Kannst du mal
versuchen, ob du ihn zukriegst?« Nachdem Elise den Verschluss zugehakt hatte,
drehte sich Jenny wieder zu ihr um. Der BH stützte perfekt, quetschte ihre
Brüste aber gleichzeitig so nach vorne, dass sich eine kratertiefe Spalte
bildete. Elise konnte ihren Blick gar nicht mehr losreißen. »Sieht das
irgendwie ordinär aus?«, fragte Jenny. Sie kicherte. »Ich meine, so wirken
meine Busis doch noch viel größer, oder?«
    Elises
Blick wurde starr, wie immer wenn sie wegen irgendetwas beunruhigt war. »Du
wolltest doch vorhin wissen, worüber ich meinen Text geschrieben hab.« Jenny
nickte und wandte Elise wieder den Rücken zu, damit sie ihr den BH aufmachen
konnte. »Na ja... also, über sie. Über deine Busis, meine ich.«
    Jenny
verkrampfte sich wieder. Wenn ein Junge ihr gestanden hätte, er habe einen
Text über ihre Brüste geschrieben, wäre das ein klares Indiz dafür gewesen,
dass er entweder pervers war oder auf sie

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