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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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machen gerade
Fotos für eine Parfümwerbung. Du kannst rahig zuschauen.«
    Aaron ließ
die Hände in den Taschen stecken. Es gab eine Million Kommentare, die sie hätte
abgeben können, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, weil er sich in
Scarsdale versteckt und sich nicht mehr bei ihr gemeldet hatte, aber dazu war
Serena zu cool. Sie war eine wahre Königin, und das war einer der Gründe, warum
er sie gehen lassen musste. Es war Schwerstarbeit, neben jemandem zu bestehen,
der so hell strahlte wie sie.
    »Ich will
dich nicht aufhalten.« Aaron klappte seine Dose mit Kräuterzigaretten auf und
bot ihr eine an. Sie nahm sie, steckte sie sich zwischen die vollen Lippen und
ließ sich Feuer geben. »Ach ja, und vielen Dank für die Rosen.«
    Serena
blies süßlichen Rauch in die frostige Luft. »Wir haben uns nie unsere Tattoos
machen lassen.«
    Aaron
lächelte sanft. »Das ist wahrscheinlich gut so.«
    In Serenas
rechtem Augenwinkel bildete sich eine vollkommene Träne und blieb zitternd am
unteren Lidrand hängen.
    »Bringen
wir es hinter uns, Leute!«, rief der Fotograf von seinem Schlauchboot aus.
    Serena
wirbelte herum. Sie winkte ihm zu, das gelbe Kleid flatterte um ihre Knie, und
ihr blondes Haar wehte. Genau in diesem Augenblick fiel die Träne auf ihre
makellose Wange - sie war die vollkommene Verkörperung jedes menschlichen
Gefühls, das Les Best in der Anzeige für sein neues Parfüm einfangen wollte.
    Gut, man
würde noch die Zigarette zwischen Serenas Fingern und die Gänsehaut auf ihren
Armen und Beinen wegretuschieren müssen, aber ihr würdet staunen, wie einfach
das geht.

 
    reha-kliniken
sind die neuen wellness-oasen
     
    Nachdem
sich Blair zum zweiten Mal hintereinander »Der Große Gatsby« angeschaut hatte,
schaltete sie den Fernseher aus und griff zum Telefon. Sie musste dringend mit
jemandem reden, die Welt wissen lassen, dass sie noch lebte - trotz allem.
Dumm nur, dass es ihr absolut davor graute, mit
irgendeinem der Menschen zu reden, die sie kannte. Selbst mit ihrem schwulen,
in Frankreich lebenden Vater, auf den sie immer zählen konnte, wenn sie eine
Aufmunterung brauchte. Wenn es doch nur jemanden gäbe, jemand neuen, anderen,
der...
    Einen Menschen
gab es vielleicht, mit dem sie sprechen konnte. Und wieso sollte sie es auch
nicht bei ihm versuchen, wo er sie doch letzte Woche selbst völlig unerwartet
beim Frisör angerufen hatte? Sie drückte die Kurzwahltaste für Nate, der sich
zu ihrer Überraschung auch prompt meldete.
    »Natie«,
gurrte Blair in den Hörer. »Ich hab gehört, was passiert ist. Wie geht's dir
denn? Stehst du es durch?«
    »Ja,
ehrlich gesagt geht es mir sogar richtig gut«, behauptete Nate, der verdächtig
unbekifft klang. »Dad ist natürlich immer noch ziemlich sauer, und ich weiß
nicht, ob die an der Brown irgendwelche Konsequenzen daraus ziehen, aber mir
geht es trotzdem gut.«
    Blair
streckte ihre nackten Zehen in die Luft und betrachtete stirnrunzelnd den
zuckerwatterosa Nagellack, den sie gestern aus lauter Langeweile aufgetragen
hatte. »Mein armes Baby.« Sie seufzte mitleidig. »Reha ist bestimmt voll
ätzend.«
    »Äh,
ehrlich gesagt... das klingt jetzt bestimmt komisch, aber ich fange an, es ganz
gut zu finden«, sagte Nate. »Klar, es ist stressig, jedes Mal so weit fahren zu
müssen, aber die Klinik ist echt cool, supermodern gestylt, und es ist richtig,
na ja, wie soll ich sagen... entspannend, was zu machen, das
nichts mit Schule zu tun hat.«
    »Echt?«
Blair arrangierte ihre Kissen und setzte sich auf. Reha war entspannend? Vielleicht war das ja genau das, was sie brauchte -
eine erholsame Atempause von den Strapazen des Alltags. Sie sah sich in eine
weiße Frotteerobe gehüllt, das Gesicht mit einer grünen Lehmmaske bestrichen
und die Füße und Hände mit Akupunkturnadeln gespickt, auf einer Chaiselongue
liegen und einen entgiftenden Kräutertee trinken, während sie sich mit einer
einfühlsamen Psychologin in einem blütenweißen Leinenkittel unterhielt.
    »Wenn Sie
ein Tier wären, welches wären Sie?«, würde die Suchtberaterin fragen. Nichts zu
Anspruchsvolles.
    Reha.
Wieso war ihr dieser Gedanke nicht schon früher gekommen? Natürlich würde es
nicht ohne ein bisschen Therapie abgehen, aber es war ihr noch nie schwer
gefallen, über sich selbst zu reden. Und das Beste: Nate iviirde da sein - sie beide allein, weit weg von der Stadt und all dem hässlichen Ballast. Sie
hatte immer davon geträumt, mit Nate ein Wochenende in einem

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