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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Universitäten zu kommen. Blair brauche bloß ein
paar Tage Ruhe, dann wäre sie wieder sie selbst.
    Kleine
Korrektur. Blair brauchte die Ruhetage, um sich selbst neu zu erfinden. Wie Madonna.
    Aaron
drückte die Tür auf und warf einen Blick ins Zimmer. Ein stechend chemischer
Geruch von Zigarettenrauch gepaart mit minziger Mundspüllösung hing in der
Luft. Blair lag, einen schwarz und pink gemusterten Seidenschal von Pucci um
den Kopf geschlungen und die nackten Knöchel überkreuzt, in einem weißen
Frotteebademantel auf dem Bett und rauchte durch eine lange schwarze
Zigarettenspitze eine Merit Ultra Light. Das sah alles sehr nach Greta-Garbo-
verkriecht-sieh-vor-der-Öffentlichkeit aus, also genau so, wie sie es
beabsichtigte.
    In der
Ecke lief stumm »Der große Gatsby« mit Robert Redford und Mia Farrow im
Fernseher. Blair paffte ihre Zigarette und starrte theatralisch ins Leere. Sie
brachte es nicht über sich, Aaron anzusehen, weil er wieder sein Har-
vard-Sweatshirt anhatte, als würde er es darauf anlegen, sie zu nerven. Sie
hatte bereits ihren Yale-Anhänger vom Baldachin ihres Himmelbetts gerissen und
zusammen mit dem alten Yale-Sweatshirt ihres Vaters aus dem Fenster geworfen.
»Hättest du die Güte, dich aus meinem Zimmer zu verpissen?«
    »Ich geh
ja schon«, antwortete Aaron. »Hey, hast du in letzter Zeit mal mit Serena
geredet?«
    Blair
schüttelte den Kopf. »Wieso?«
    »Nur so.«
Aaron zuckte unbehaglich mit den Schultern. Er hatte sich tagelang mit seinen
alten Kumpels in Scarsdale herumgetrieben und Serena seit der Modenschau weder
gesehen noch gesprochen. Er zog eine Dose mit Kräuterzigaretten aus der
hinteren Hosentasche und warf sie Blair aufs Bett. »Versuchs mal mit denen«,
empfahl er ihr. »Die sind hundert Prozent natürlich und riechen viel besser als
diese massenproduzierte Scheiße.«
    Blair
kickte die Dose auf den Boden. »Viel Spaß beim Gassigehen.«
    Aaron hob
die Zigaretten auf, schloss die Tür und ging mit Mookie nach draußen. Von der
72. Straße aus betrat er den Park und schlug den Weg zu der hölzernen
Fußgängerbrücke ein, die über einen kleinen Strom führte, der in den See mündete.
Mookie blieb immer wieder stehen und buddelte mit seinen braun-weißen Pfoten
verbissen im Schnee, als sei er auf der Suche nach einem Hundespielzeug, das er
letzten Sommer verloren hatte. Nach einer Weile gab er wieder auf und trabte
weiter.
    Eine
zierliche Blondine mit dunkler Sonnenbrille und blauem Yankees-Basecap kam
vorübergejoggt. Uber ihren roten Samtjogginganzug hatte sie ein »I Love Aaron«-
T-Shirt gezogen. Dasselbe T-Shirt, das Serena auf der Show von Les Best
angehabt hatte. Aaron war sich ziemlich sicher, dass die Blonde diese
Schauspielerin war, Renee Zwingdinger oder wie sie hieß. Schon lustig, dass
Filmstars und Models womöglich in Shirts mit seinem Namen rumliefen, obwohl er
doch bloß irgendein Typ war, der zufällig mit einem schönen Mädchen zusammen
war, mit dem er wahrscheinlich eher nicht mehr zusammen war.
    Die Brücke
kam in Sicht; es standen lauter Leute darauf, die sich eifrig an irgendetwas zu
schaffen machten, anscheinend eine Filmcrew. Beim Näherkommen bemerkte Aaron
im eisigen Wasser unter der Brücke ein kleines aufblasbares Floß, auf dem ein
Fotograf stand, der gerade sein Stativ einstellte.
    Aaron ließ
Mookie unter einem Baum nach Eichhörnchen jagen, während er weiter zusah. Die
Menschenmenge auf der Brücke teilte sich und gab den Blick auf ein Mädchen in
einem dünnen sonnenblumengelben Kleid und blauen Sandaletten frei, deren
goldglänzendes Haar im schneidend kalten Wind flatterte. Es war Serena.
Natürlich. Sie war unverwechselbar.
    Mookie
stürmte sofort durch den Schnee auf sie zu, jaulte vor Wiedersehensfreude und
wedelte mit seinem kurzen Bo- xerschwanzs tum mel.
    »Nicht!
Mookie!«, brüllte Aaron. Alle auf der Brücke fuhren herum, auch Serena.
    »Mookie!«
Sie kniete sich hin, um den Hund, der begeistert zwischen ihren Beinen hin und
her tänzelte, auf die feuchte Schnauze zu küssen. »Wie geht es dir, mein
Hübscher?«
    Aaron
schlenderte, die Hände tief in die Taschen seiner grünen Armeehose vergraben,
zur Brücke. »Tut mir Leid«, murmelte er in Richtung der Stylisten und
Visagisten.
    »Ist doch
kein Problem«, sagte Serena und stand auf. Sie löste sich von ihrem Gefolge und
küsste Aaron zart auf die Wange. Ihr gelbes Kleid war mit schillernden blauen
Vögeln bedruckt und ihre Lippen dufteten nach Wassermelone. »Wir

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