Last Date
Namen an. Danach loggte er sich mithilfe seines Programms bei Adrians E-Mail-Programm ein und suchte in seinem Adressbuch nach einem weiblichen Namen, der irgendetwas mit dem Pseudonym Kathy-32, oder der aus ihrer E-Mail-Adresse stammenden Buchstabenkombination kaha zu tun haben könnte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er Katharina Habermanns vollständigen Namen herausgefunden hatte. Allerdings war Adrian Richter einer der wenigen E-Mail-Nutzer, der sich außer dem eigentlichen Namen keine weiteren Informationen wie zum Beispiel Adressen, Geburtstage oder Telefonnummern in die vorbereiteten Formulare seines Anbieters notierte. Verärgert druckte er sich Adrians Adressliste ebenfalls aus, verglich die Listen und suchte nach Übereinstimmungen. Nach wenigen Versuchen hatte er über Leons Kontaktliste Katharinas komplette Adresse mit Telefonnummer und Geburtsdatum herausgefunden und ausgedruckt vor sich liegen.
Zufrieden mit dem Ergebnis , verwischte er seine virtuellen Spuren wieder und schaltete seinen Rechner aus. Er steckte die Ausdrucke einmal gefaltet in einen DIN A 5 Umschlag, dachte kurz darüber nach, welche Kleidungsstücke noch im Kofferraum seines Wagens lagen und verließ mit den Ausdrucken seine Wohnung, um nach dem Einkaufen auf jeden Fall den halbstündigen Umweg zu machen und bei Katharina kurz vorbeizusehen.
Kassel
Mittwoch, 15:51 Uhr
Das Geschirr auf dem nicht ganz ausbalancierten Tablett kam ins Rutschen. Sofort ließ Jana den Türgriff der Terrassentür wieder los und nahm die zweite Hand zu Hilfe, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Lediglich ein kleiner Löffel war über den Rand hinaus gerutscht und zu Boden gefallen. Kurz mit dem Gedanken gespielt, das Tablett auf dem Boden abzustellen, um die Terrassentür öffnen zu können, sah sie durch die Scheibe Joachim bereits auf sich zukommen, der ihre schlingernde Bewegung belustigt mitbekommen hatte. Er schob die Tür nach innen auf und nahm Jana das Tablett ab. Sie hob den Löffel auf und folgte Joachim ins Freie. „Ich hab schon gedacht, mir rutscht alles aus der Hand.”
Joachim lächelte noch immer. „Dank deiner akrobatischen Glanzleistung ist nichts weiter passiert.”
Jana hielt den kleinen Löffel hoch. „Das sagst du so. Der hier hat es leider nicht geschafft.”
Joachim stellte das Tablett auf die Glasplatte des Tisches, stellte sich einen der drei Cappuccinos an seinen Stuhl und setzte sich wieder. Jana zog die Tür hinter sich wieder ran und nahm ebenfalls Platz. Während sie zwei Löffel Zucker in ihrer Tasse verrührte , sah sie zu Joachim hinüber. „Leon müsste gleich da sein. Ich glaube, ich habe eben gehört, wie er vorgefahren ist.”
Joachim sah an ihr vorbei und nickte kurz , als er Leon den schmalen Weg neben dem Haus auf sie zukommen sah. Er wartete bis dieser Jana mit einem Kuss begrüßt hatte, stand auf und umarmte seinen Freund. Leon, der nach dem morgendlichen Telefonat extra einen Einweisungstermin verschoben hatte, um sich mit Joachim noch besprechen zu können, bevor dieser sich heute Abend mit Klaus Berner treffen würde, ging einen Schritt zurück. „Hi Joachim. Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Gut siehst du aus.”
Joachim zog seine Augenbrauen hoch und nickte. „Stimmt. Wir sollten uns wieder öfter treffen. Am besten mit Adrian zusammen.”
Leon nahm sich den letzten Cappuccino vom Tablett und beide setzten sich wieder zu Jana an die Tischgruppe. Er nahm einen Schluck und lehnte sich nach hinten.
„Jetzt erzähl doch mal genau, wie das Gespräch von heute Morgen verlaufen ist. Habe ich richtig verstanden, dass sie dich anzeigen wollen, wenn du denen nicht verrätst, wo sich Adrian aufhält? Kannst du mir da die Zusammenhänge erklären?”
Joachim erinnerte sich gut an das Gespräch mit Klaus Berner und versuchte den beiden seine gewonnenen Eindrücke zu vermitteln. Als er von dem Auffinden der vierten Leiche berichtete, hielt sich Jana einen Moment entsetzt die Hand vor den Mund, unterbrach Joachim aber nicht.
Nachdem Joachim , sichtlich erleichtert, alles erzählt hatte, lehnte er sich zurück und sah abwechselnd in beide ihn anstarrenden Gesichter.
Leon unterbrach die Stille. „Mann, das ist ja unfassbar. Da wird man selbst wie ein Verbrecher behandelt, obwohl man doch nur helfen will. Meinst du Adrian hat es wirklich getan?”
Joachim sah ihn an und überlegte einen kleinen Augenblick. „Also auf alle Fälle haben sie seine Haare am Tatort gefunden. Es würde mich
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