Last Date
schon interessieren, wie die da hingekommen sein könnten.”
„ Sind die sich hundertprozentig sicher, dass es Adrians Haare sind?”, fragte Leon.
„ Ich habe den Bericht vor mir liegen gehabt und kenne diese Vorgehensweise. Es gibt einen einfachen Vergleich vor der DNA-Überprüfung. Man geht schon bei weniger als neunzig Prozent von einer Übereinstimmung aus. Bei diesem Vorabtest wurde bereits eine fünfundneunzig prozentige Übereinstimmung festgestellt. Der bereits in Auftrag gegebene DNA-Test wird dann irgendwann im Laufe des heutigen Tages fertig sein. Ich denke Berner wird mir das Ergebnis dann beim Abendessen präsentieren. Aber, um auf deine Frage zu antworten, ja, ich denke es sind tatsächlich Adrians Haare, die dort gefunden wurden.”
Leon rieb sich mit beiden Händen durch sein Gesicht. „Das heißt, er war auf jeden Fall in der Wohnung des Opfers. Aber warum hat er uns davon nichts gesagt? Er ruft doch sonst auch wegen jeder Kleinigkeit an.”
Joachim schüttelte langsam d en Kopf. „Keine Ahnung. Ich wundere mich auch langsam. Vielleicht habe ich ihm tatsächlich zu viele Informationen zukommen lassen.”
Jana stand abrupt auf und stellte geräuschvoll ihre leere Tasse wieder auf das Tablett. „Hey Jungs. Kann es sein, dass wir hier von verschiedenen Adrians reden. Ich meine, der, den ich kenne, der bringt keine Frauen um. Und egal, was in irgendeinem Bericht steht, oder andere sich zusammenreimen, der Adrian, den ich kenne, der war es nicht. Und bislang dachte ich, dass ihr seine Freude seid. Seine besten Freunde. Freunde, auf die man sich blind verlassen kann.”
Kopfschüttelnd ging sie, von den beiden Männern sprachlos beobachtet, um den Tisch herum zur Terrassentür, durch die sie eigentlich hindurchgehen und die Runde verlassen wollte , blieb aber stehen und drehte sich nach kurzem Zögern wieder um.
Leon sah sie schuldbewusst an. „Ja, du hast ja recht. Ich kann auch nicht glauben, dass er etwas damit zu tun haben soll. Aber du musst zugeben, dass das Auffinden seiner Haare bei einem vierten Opfer schon merkwürdig ist, oder?”
Jana schüttelte kaum merklich ihren Kopf, antwortete aber nicht. Dann wandte sich Leon wieder Joachim zu. „Was willst du jetzt tun?”
Energisch und lautstark schaltete sich Jana doch wieder in das Gespräch ein. „Wieso er ? Was wollen wir jetzt tun? Immerhin war es nicht seine alleinige Idee da heute Morgen hinzugehen.”
Leon fuchtelte aus Verlegenheit ein wenig mit seinen Händen vor sich herum. „Ja natürlich. Ich weiß, dass wir das alle für das Beste gehalten haben. Ich wollte aber erst mal wissen, wie weit Joachim zu gehen bereit ist. Schließlich ist es sein Job, der auf dem Spiel steht.”
Joachim kratzte nachdenklich mit dem Löffel den bereits angetrockneten Milchschaum aus der fast leeren Tasse. Anschließend sah er zu Jana. „Du hast recht. In meinem Inneren bin ich absolut von Adrians Unschuld überzeugt. Ich glaube, ich habe mich von Berner zu sehr einschüchtern lassen”
Er sah zu Leon. „Ich werde heute Abend da hingehen und versuchen, die nötige Hilfe zu bekommen. Und wenn die mich dann suspendieren oder anzeigen wollen, dann sollen sie es doch tun. Ich werde nichts mehr sagen, was Adrian mehr schaden als helfen könnte. Allerdings würde ich vorsichtshalber gerne Katharina von den gefundenen Haaren berichten.”
Jana kam erleichtert wieder an den Tisch und sah Leon an, der noch immer in Gedanken Joachim zunickte. Sie wartete bis er sie ansah.
„ Macht das! Und vielleicht solltest du nachher mit Joachim dahin gehen.”
„ Ja klar kann ich mitgehen. Warum eigentlich nicht?”
Dann nahm Leon das Telefon vom Tisch und wählte Katharinas Nummer.
Kassel
Mittwoch, 17:11 Uhr
„ Katharina, wo hast du die Einkaufsliste hingelegt?“
Katharina sah vom gerade eingeschalteten Laptop hoch zu Patricia, die in diesem Moment vom Flur ins Wohnzimmer kam. Sie überlegte kurz und erinnerte sich daran, wie sie den Zettel vor wenigen Minuten ihrer Freundin in der Küche gegeben und diese ihn in ihre Hosentasche gesteckt hatte.
„In deiner linken Tasche müsste er sein.”
Patricia zog sich den zweiten Schuh an, holte anschließend das kleine Stück Papier aus ihrer Tasche und hielt es hoch. „Ich glaube ich werde alt.”
Beide grinsten. Während Patricia noch einmal im Bad verschwand, um ihre Frisur zu prüfen, startete Katharina triffmich.net und rief ihr Profil auf, wo sie sofort nach ihrem Postfach sah. Sie hatte
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