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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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Freund wirklich der Mörder ist.”
    Jansen drehte sich zum Fenster und sah ebenfalls hinunter auf den Parkplatz. „Wie ist dein Eindruck nach der Unterhaltung? Kommen dir Zweifel an der Schuld Richters auf? Meinst du, dass Landau recht haben könnte?”
    „ Ich weiß es nicht“, antwortete Berner. „Aber bis wir ihn haben und er uns vom Gegenteil überzeugen kann, gehe ich weiterhin davon aus, dass Adrian Richter alle vier Frauen missbraucht und getötet hat.”
    „ Was willst du machen, wenn sich Landau heute Abend für seinen Freund entscheidet, wovon ich nach meinem ersten Eindruck ausgehe? Wirst du ihn wirklich anzeigen und in U-Haft stecken?”
    Berner überlegte einen kleinen Moment. „Daran habe ich auch schon gedacht. Nein, ich werde ihn nicht anzeigen. Vielleicht können wir parallel fahren und ihm mit ein paar Informationen weiterhelfen, um letztendlich doch auf die Spur seines Freundes zu kommen.”
    Jansen nickte. „Wird dein Gespräch mit ihm Auswirkungen auf die Pressekonferenz haben?”
    Berner lachte leise vor sich hin. „Um Gottes willen. Dieses Gespräch darf nie stattgefunden haben, sonst komme ich in Teufels Küche. Deswegen wollte ich mich nachher auch mehr privat mit ihm treffen. Hast du Zeit dabei zu sein?”
    Jansen ging in Gedanken durch, wie schwierig es werden würde, seine Frau allein zu der Geburtstagsfeier ihres Nachbarn zu schicken, zu dem sie schon seit Wochen eingeladen waren. Er würde ihr versprechen müssen, schnellstmöglich nachzukommen. „Na klar. Ich bin dabei.”

Kassel
Mittwoch, 12:41 Uhr
    Seine Schritte hallten laut in dem leeren Flur. Nur wenige Meter trennten ihn noch von der Tür zu seiner Wohnung. Als er direkt vor ihr stand, steckte er zwar den Schlüssel in das Schloss, sah aber dann sofort nach, ob die lockere Seite des kleinen Klebebandstreifens noch an der Oberkante der Tür zu sehen war, bevor er sie öffnete. Er hatte sich seit Langem angewöhnt, diesen, für andere kaum sichtbaren, Streifen dort zu platzieren, der beim Öffnen der Tür nach unten klappte und beim Schließen, zwischen Tür und Rahmen eingeklemmt, ein sicheres Zeichen für ungewollten Besuch in seiner Abwesenheit wäre. Entspannt trat er in seine Wohnung und stellte seine Tasche wie gewohnt im Flur ab. Er hatte sich wieder einmal von seinem Arbeitgeber einen halben Tag freigeben lassen und wollte sich nur kurz umziehen, um anschließend nach Hannover zu fahren. Dort würde er sich dann, weit genug entfernt, neue Schuhe für sein ungewöhnliches Hobby kaufen. Damit auch bei einer eventuellen Überprüfung seiner Person nicht das Geringste gefunden werden konnte, war er von Anfang an auf Nummer sicher gegangen und hatte nach dem Verlassen jeder Wohnung, die dort getragenen Schuhe und Latexhandschuhe, ja teilweise sogar seine Kleidung in einer öffentlichen Abfalltonne entsorgt.
    Beim Vorbeigehen schaltete er gewohnheitsmäßig seinen Computer ein und ging in sein Schlafzimmer , um sich neue Kleidung auszusuchen.
    Wenige Minuten später setzte er sich noch kurz an seinen Schreibtisch , um in seinem Rechner nach neuen Nachrichten zu sehen. Er startete triffmich.net und loggte sich unter seinem Pseudonym mit dazu gehörigem Passwort ein. Nachdem er keine Nachrichten bei den beobachteten Mitgliedern gefunden hatte, klickte er noch schnell die Neuanmeldungen durch und blieb interessiert bei dem Profil der gestern Abend erst angemeldeten Kathy-32 hängen, die mit ihrem frechen Gesicht und den kastanienfarbenen Haaren sofort sein Interesse weckte. Er ging auf die Seite mit weiteren Bildern und fand auf Anhieb Gefallen an der laut eigenen Angaben Zweiunddreißigjährigen. Wie gewohnt sah er sich die persönlichen Daten der hübschen Frau an und kopierte ihr Profil in seine Favoritenliste. Zum Abschluss suchte er sich ihre E-Mailadresse heraus und fügte sie, zwecks Überwachung, in seinem Programm zu den übrigen hinzu. Eventuell war es Intuition, die ihn dazu veranlasste in ihrem E-Mail-Adressbuch zu stöbern, was er hin und wieder tat. Der allererste Name in ihrer Liste ließ ihn, mit vor Erstaunen zusammengekniffenem Auge, ein wenig zurückweichen:    Adrian Richter.
    Er sah auf seine Armbanduhr und dachte einen Augenblick darüber nach, sich nach dem Einkaufen weiter mit dem Problem zu beschäftigen, konnte es aber nicht so stehenlassen, stand auf und holte sich noch einen Kaffee.
    Er druckte sich die Adressliste des E-Mail-Programms der jungen Frau aus und klickte anschließend Adrians

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